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Zurückgebliebene Sachsen in Niedersachsen Presseschau - Druckversion

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Zurückgebliebene Sachsen in Niedersachsen Presseschau - Suebe - 05.05.2014 20:12

Trotz sächsischer Besiedelung Englands blieben auch welche zurück.
Und deren Hinterlassenschaften lassen sich auch auffinden

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/stade-archaeologen-graben-saechsische-burg-aus-a-967611.html

Ausriss:
Zitat:"Wozu brauchten die so eine große Burg?" Mit "die" meint er die Sachsen des Frühmittelalters, die zwischen Weser und Elbe lebten. Eigentlich, so waren sich die Forscher bisher einig, war in dem Gebiet nicht mehr viel los, seit die meisten Sachsen sich ab dem 5. Jahrhundert in Richtung England abgesetzt hatten, um gemeinsam mit den Angeln die Insel zu besiedeln



RE: Zurückgebliebene Sachsen in Niedesachsen Presseschau - Sansavoir - 06.05.2014 01:54

Nicht alle Sachsen sind gen England ausgewandert. Ein Teil von ihnen soll entweder an der Seite der Franken am Untergang des Thüringerreiches im Jahr 531 beteiligt gewesen sein oder infolge der Eroberung sich in Gebieten vom Harz bis zum Saale-Unstrut-Raum angesiedelt haben. Die Vorfahren der späteren Ottonen sollten dazu gehört haben. Ein anderer Teil der Sachsen schloss den Langobarden hat, kehrten aber nach der Eroberung Italiens im Jahr 568 wieder zurück.

Schwieriger ist es, über die Sachsen der Sachsenkriege Karls des Großen zu urteilen. Widukind verteidigte kein menschenarmes Gebiet. Die Frage ist aber, z.B. bei den Westfalen, ob sich dieser Teilstamm aufgrund des Druckes der Franken den Sachsen angeschlossen hat oder ob es Nachkommen der Zurückgeblieben waren. Die Ostfalen scheinen die Nachkommen der o.g. Aussiedler infolge des Untergangs der Thüringer zu sein. Ebenso sind die Engern und Nordalbingier auf die Zurückgebliebenen zurückzuführen, wobei sich ihnen bestimmt andere Völker angeschlossen hatten.


RE: Zurückgebliebene Sachsen in Niedesachsen Presseschau - Harald - 06.05.2014 14:36

Über den Adel der Sachsen kenne ich zwei Theorien. Nach der ersten gab es einen kleinen Stamm aus Holstein, der die Elbe überschritt und die größeren dortigen Stämme, z.B. Chauken, unterwarf und dem Volk seinen Namen und den Adel gab. Nach der zweiten Theorie ist der sächsische Adel fränkischer Herkunft (fragt mich nicht warum).Das wäre auch der Grund, warum er der fränkischen Eroberung weit weniger Widerstand entgegensetzte als die Gemeinfreien und diese z.B. zur Hinrichtung in Verden auslieferte.


RE: Zurückgebliebene Sachsen in Niedesachsen Presseschau - Dietrich - 14.10.2014 17:25

(06.05.2014 14:36)Harald schrieb:  Über den Adel der Sachsen kenne ich zwei Theorien. Nach der ersten gab es einen kleinen Stamm aus Holstein, der die Elbe überschritt und die größeren dortigen Stämme, z.B. Chauken, unterwarf und dem Volk seinen Namen und den Adel gab. Nach der zweiten Theorie ist der sächsische Adel fränkischer Herkunft (fragt mich nicht warum).Das wäre auch der Grund, warum er der fränkischen Eroberung weit weniger Widerstand entgegensetzte als die Gemeinfreien und diese z.B. zur Hinrichtung in Verden auslieferte.

Historisch belegt ist auf jeden Fall, dass sich die Sachsen von der Region Holstein/NW-Deutschland her allmählich nach Süden ausbreiteten und dabei andere Stämme wie die Chauken oder Cherusker überschichtet und assimiliert haben. Etwa im 6./7. Jh. war diese Expansion beendet.

Die nach Britannien ausgewanderten sächsischen Bevölkerungsgruppen waren natürlich nur ein Teil der Sachsen. Der Hauptstamm in NW-Deutschland bestand unverändert fort.


RE: Zurückgebliebene Sachsen in Niedersachsen Presseschau - Arkona - 14.10.2014 17:50

Der einheimische Adel hat sich in solchen Fällen doch immer rasch mit den neuen Machhabern arrangiert. War doch bei den Westslawen auch nicht anders.

Was nach England auswanderte, waren doch wie auch bei den Wikingern, hauptsächlich die Jungmannschaften. Frauen holte man sich meist vor Ort, dass zeigt die Genetik Britanniens noch heute.


RE: Zurückgebliebene Sachsen in Niedersachsen Presseschau - Harald - 02.11.2016 17:40

(05.05.2014 20:12)Suebe schrieb:  Trotz sächsischer Besiedelung Englands blieben auch welche zurück.
Und deren Hinterlassenschaften lassen sich auch auffinden

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/stade-archaeologen-graben-saechsische-burg-aus-a-967611.html

Ausriss:
Zitat:"Wozu brauchten die so eine große Burg?" Mit "die" meint er die Sachsen des Frühmittelalters, die zwischen Weser und Elbe lebten. Eigentlich, so waren sich die Forscher bisher einig, war in dem Gebiet nicht mehr viel los, seit die meisten Sachsen sich ab dem 5. Jahrhundert in Richtung England abgesetzt hatten, um gemeinsam mit den Angeln die Insel zu besiedeln



RE: Zurückgebliebene Sachsen in Niedersachsen Presseschau - Paul - 03.11.2016 01:27

Wenn ein Gebiet nicht erobert wird, ersetzen die zurück gebliebenen die Auswanderer schnell durch höheren Geburtenüberschuß. Die Auswanderung beeinflußt die Besiedelungsdichte nur kurz. Eine Veränderung der Lebensumstände z.B. die Einführung von Fruchtwechselwirtschaft und Städtegründungen, mit Handwerkerbevölkerungen hat stärkere Auswirkungen.