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Schriften , und ihr langer Werdegang bis Heute - Druckversion

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Schriften , und ihr langer Werdegang bis Heute - Luki - 07.06.2012 10:49

.
Servus .

Die Entwicklungen zu den heutigen Schriftsystemen :

Mir ist bewußt daß das ein unerschöpfliches Thema ist und manche Forscher nur für Teilbereiche Desselben ein Lebenlang forschen .

Aber ich habe ja , hoffentlich , noch viel Zeit .
Daher möchte ich in diesem Thema , so nach und nach , mit meinen bescheidenen Möglichkeiten , die verschiedenen Schriftsysteme und ihre Entwicklung etwas beschreiben .

Vorausschicken möchte ich die Meinung zweier Forscher .

1958 fragte sich der Assyriologe und Schrifthistoriker , Ignatz J. Gelb : Wurde die Schrift wirklich richtig erfunden ?
Oder anders ausgedrückt , gibt es so etwas wie Erfindung .
Man könnte beobachten, das die sogenannten Erfindungen nur Verbesserungen schon bekannter Dinge sind.
Er fuhr erläuternd fort :
Bei allen großen kulturellen Errungenschaften müßen wir indes mit dem entscheidenden Eingreifen eines genialen Menschen rechnen, der entweder mit einer geheiligten Tradition brach oder etwas , das andere nur spekulativ erwogen , in die Tat umsetzte.

Eine ähnliche Meinung äußerte 1992 die Professorin und Archäologin , Denise Schmandt-Besserat .
Sie schrieb :
Die Schrift war keine Erfindung aus dem Nichts , sondern nur das letzte Glied in einer langen Kette von Erfindungen , die aus sozialökonomischen und Kognitiven ( menschliche Erkenntnis und Informationsverarbeitung ) Veränderungen resultierte .
Sie war das Ergebnis einer Jahrtausendelangen Erfahrung im Umgang mit Zeichen .

Das bedeutet jede Verbesserung oder Ausformung baute auf älteren Systemen oder Techniken auf.

Eigentlich fing alles schon mit Kerbhölzern , Kerbknochen und in den Höhlen mit den Wandmalereien an .

luki


Fels - und Höhlenmalereien. - Luki - 07.06.2012 11:03

I.

Fels - und Höhlenmalereien :


Seit die Menschen sprachen , war es vorbei mit den kulturlosen Nächten .
Sicherlich wurden sich an den Feuerstellen die Erfolge des Tages erzählt .
Sowie die Heldendaten der Ahnen aufgezählt.

Zum leichteren Erlernen und Rezitieren in Versformen und vermutlich oftmals mit rhythmischer oder instrumentaler Begleitung , denn das erhöht die Mnemnotechnik ( Erinnerungstechnik ) .
Die bekanntesten sind uns in schriftlicher Form bekannt .
Homers , Ilias und Odyssee.

Manche Forscher sind der Meinung , einige der Felsen- und Höhlenmalereien seien auch schon Vorformen einer Schrift , denn sie stellen bildlich Situationen dar , die von anderen verstanden ( gelesen ) wurden.

[Bild: 800px-Niaux%2C_bisons.JPG]

Nebstbei , das Bild ist aus Wikipedia und vom Urheber HTO freigegeben.

Es ist ein Ausschnitt aus der schwarzen Höhle in Niaux , Frankreich .
Für mich waren die zwei Speere ? , die in die Mitte des Wisents zielen , sehr interessant .
Denn sie erinnerten mich an die Vermutung eines Forschers , daß solche Malereien , wie heutige Lehrbücher , auch zur Ausbildung des Familiennachwuchses angebracht wurden .
In einer Höhle fand man auch den versteinerten Abdruck eines ca. 12jährigen Kindes .
Ich denke nicht , das daß schon ein Schamane war .

Ist Euch noch nie die Idee gekommen ? Für mich sehen diese Fels- und Höhlenmalereien
irgendwie wie Comics aus , zwar ohne Sprechblasen , aber schon richtige Bildgeschichten .

Mit der Zeit bildete sich aus den gemalten oder geritzten Zeichnungen eine einfachere, nach Arthur Schoppenhauer
eine ganz neue , ja ganz andersartige Sprache für das Auge

Wollte man früher den Anderen zeigen , daß der Jäger mit seinem Speer einen Löwen erlegte , mußte man das Bild malen oder ritzen .
Nun genügten 3 Zeichen .
Die Zeichen für Mann+ Speer ( bedeutet töten ) und das Zeichen für Löwe .
Und alle lasen , Mann erlegte einen Löwen nur mit dem Speer.

Der chinesische Gelehrte , Tai T`ung bezeichnete diese Vorform „ bildhaft dargestellte Sprache .“

Aus dieser einfachen Form entwickelten sich alle „ logographischen und ideographischen Schriften „.

Wie zB.: die Chinesische- , Japanische- und die Mayaschrift .

Luki.


RE: Schriften , und ihr langer Werdegang bis Heute - Maxdorfer - 07.06.2012 14:38

Ich konnte es leider nicht ganz lesen, aber mein erster Eindruck von folgendem Buch war sehr gut:

Harald Haarmann: Geschichte der Schrift
http://www.amazon.de/Geschichte-Schrift-Harald-Haarmann/dp/3406479987/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1339072648&sr=1-2


RE: Schriften , und ihr langer Werdegang bis Heute - Luki - 07.06.2012 16:09

(07.06.2012 14:38)Maxdorfer schrieb:  Ich konnte es leider nicht ganz lesen, aber mein erster Eindruck von folgendem Buch war sehr gut:

Harald Haarmann: Geschichte der Schrift
http://www.amazon.de/Geschichte-Schrift-Harald-Haarmann/dp/3406479987/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1339072648&sr=1-2

Servus Maxdorfer .

Dieses Buch habe ich leider nicht .

Von Haarmann habe ich :
Die Weltgeschichte der Zahlen .

Von Tore Janson :
Eine kurze Geschichte der Sprachen .

Und noch besser von Martin Kruckenburg :
Wer sprach das erste Wort ?
Die Entstehung von Sprache und Schrift .

Und von Hartwig Altenmüller :
Einführung in die Hieroglyphenschrift .

Im Laufe der Serie werden sicher noch einige dazukommen .

G.v. luki


RE: Schriften , und ihr langer Werdegang bis Heute - Maxdorfer - 07.06.2012 16:19

(07.06.2012 16:09)Luki schrieb:  
(07.06.2012 14:38)Maxdorfer schrieb:  Ich konnte es leider nicht ganz lesen, aber mein erster Eindruck von folgendem Buch war sehr gut:

Harald Haarmann: Geschichte der Schrift
http://www.amazon.de/Geschichte-Schrift-Harald-Haarmann/dp/3406479987/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1339072648&sr=1-2

Servus Maxdorfer .

Dieses Buch habe ich leider nicht .

Ich kanns trotzdem empfehlen Big Grin


Zählsteinchen und Kerbhölzer - Luki - 09.06.2012 10:24

.
.
Servus.
Die Frühformen begannen mit dem Zählen .
Aber nicht erst mit dem Handel , sondern schon viel früher .

Zuerst mit Zählsteinchen ( Kiesel oder Muscheln ) .
Uralt sind auch Zählkerben in Knochen .
Vermutlich gab es sie auch schon im vergänglichen Material Holz .
Aber aus der Steinzeit sind uns nur die Knochenkerben erhaltengeblieben .

Unsere Vorfahren mußten noch nicht einmal kompliziert zählen können .
Am Amazonas gab es bis vor Jahrzehnten einen Indianerstamm , der kannte nur die Zahlmengen , Eins , Zwei und Viele.

Eine Einkerbung ( in Kerbhölzer ) bedeutete einfach eine Einheit von irgendetwas .

[Bild: 250px-Ishango_bone.jpg]

Auf Knochen konnte auch andere Informationen verewigt werden . Auf einer geglätteten Knochenplatte fand man 69 Rundkerben die in Schlangenlinien und 5 Kehren angeordnet sind.
Sie wurde im Abri Blanchard gefunden und ist ca. 30 000 Jahre alt.
Laut Meinung von Alexander Marshack stellt das Teile eines Mondkalenders dar .

http://www.donsmaps.com/images2/mooncycle.jpg

[Bild: rosenberg1.jpg]
Peabody Museum.

http://www.cabinetmagazine.org/issues/28/rosenberg.php

Kerbhölzer ( auch auf Knochen ) waren anfänglich Erinnerungshilfen .
Und auf allen 5 Kontinenten gebräuchlich .

Später dienten sie als Notizzettel .
Soundsoviel Stück Vieh ( in der Alpenalmwirtschaft bis ins 20. Jahrhundert ) .
Oder andere Einheiten , zum Beispiel Salz , Bronzerohlinge , Ballen Wolle , Häute usw..

[Bild: 370px-Fotothek_df_tg_0000369_Bergwerk_%5...Karren.jpg]

Verwendung im Bergbau: Ein Bergbeamter registriert die angelieferte Erzmenge mittels Kerbholz (Darstellung nach Georgius Agricola (1556))

Kerbhölzer entwickelten sich sogar zu Dokumenten .
Zwei Vertragspartner schnitten die vereinbarte Menge, Anzahl , Arbeitstagesleistung , Liefermenge.... , in den Kerbstock .
Dann spalteten sie den Stock der Länge nach und jeder bekam eine Hälfte .
Am Ende der Vertragslaufzeit , trafen sie sich und hielten , zur Kontrolle , die beiden identen Hälften zusammen .
Eine einseitige Veränderung währe sofort aufgefallen .

Die Bank von England hat bis 1826 mit Kerbhölzern gearbeitet .
Sie vermerkte Steuerquittungen auf Kerbhölzern ( exchequer tallies ) .
Mit der Steuereform von 1834 wurden diese Überflüssig .
Daraufhin wollte man sie entwerten .
Am 16.10.1834 ordnete ein kluger Kopf an , man solle sie gleich im Hof des Parlaments verbrennen .
Wobei mehr als 2 Drittel des Palace of Westminster abbrannte .

[Bild: 220px-Turner-The_Burning_of_the_Houses_o...ommons.jpg]

William Turner beobachtete den Brand des Palastes und fertigte mehrere Gemälde zu diesem Thema an, darunter The Burning of the Houses of Lords and Commons (1835).

Eine Form der Strichlisten hat sich bis Heute erhalten .
Vorallem im süddeutschen und österreichischem Raum .
Die Konsumationszählung der Kellnerin auf Bierdeckel und Filzen .

Eine lange Tradition von der Steinzeit bis Heute .

Luki.


Token und Zahlentäfelchen : - Luki - 09.06.2012 10:52

.
Servus .

Mit der Sesshaftwerdung , und Aufgrund von Ackerbau und Viehzucht , brauchte man ein leicht herstellbares System .

Es wurden Haustiere , von verschiedenen Besitzern , einem Hirten anvertraut .
Da sich Stammeshierarchien herausbildeten und bei größeren Gruppen eine Arbeitsteilung unvermeidlich war , mußten Abgaben entrichtet , eingehoben und verwaltet werden.
Ein schriftliches Gedächtnis wurde notwendig , da eine größere Lagerhaltung , sowie der Tauschfernhandel , ein von vielen lesbares Zählsystem nötig machte.

Tonmarken auf Gefäßen und Täfelchen , kannte man schon lange , ein Beispiel sind die eigenartigen „ Vinca-Zeichen „ .

[Bild: GIMBUTAS.JPG]
Vinca-Zeichen aus Wikipedia.

Was lag also näher , als kleine Tonmarken zu verwenden ( sogenannte Token ).
Anfänglich waren sie mit einem Loch versehen , und auf Schnüren aufgefädelt .
Auf deren Oberflächen waren verschiedene Punkte und Striche eingedrückt . Diese wurden an der Sonne getrocknet , vereinzelt auch gebrannt .

Da das System leicht veränderbar war ( nicht Fälschungssicher ) , mußte Es verbessert werden .
So war der erste Brief erfunden .
Die Token , ohne Löcher , aber mit Markierungen für Jung – und Alttiere , Tierarten , sowie weiblich oder männlich , sowie auch große Anzahl .
Diese konnten mit einfachen Zeichen darauf vermerkt werden .
Und sie wurden wurden in einer ovalen Tonhülle komplett eingeschlossen .
Und konnten so als Lieferschein mitgegeben werden .
Um die Richtigkeit der Waren zu kontrollieren mußte beim Erhalt die Tonhülle zerbrochen
werden um dies mit den Token zu vergleichen .
Umständlich für den Zwischenhändler.

Also um die Tonhülle nicht zu zerstören , drückte ( schrieb ) man alle Invormationen die auf den innenliegenden Token verzeichnet waren , auch auf die Ummantelung .

Es wurde also Alles zweimal geschrieben .
Nach ca . 100-200 Jahren stieß das einem klugen Kopf sauer auf , doppelte Arbeit ( vielleicht war er Controller ) , daß muß doch nicht sein .
Er schlug den Lehmpatzen flach und schrieb alles auf die zwei Seiten .
Die Zahlentäfelchen waren geboren .

Obwohl beide Systeme ca 100 Jahre parallel nebeneinander verwendet wurden , setzte sich das einfachere zahlentäfelchen durch..

luki


Protokeilschrift - Luki - 09.06.2012 11:03

.
.
Protokeilschrift.


[Bild: 220px-ElamischeStrichschrift.jpg]

Elamische Protokeilschrift , Aus Wikipedia ,Urheber : Ramessos.


Anscheinend war die Zeit reif für eine Verbesserung der Zahlentäfelchen .

In Elam schrieb man anscheinend eine Strichschrift mit Zählkerben .
Aber weiterenwickelt wurde die Protokeilschrift im südlichen Messopotamien , von den Sumerer .

[Bild: Elam_Map.jpg]

Dort im Delta von Euphrat und Tigris bildeten sich Stadtstaaten mit religiösen Zentren .
Inmitten der Städte befanden sich die Tempelanlagen , als Wohnsitz der Götter.
Der Tempel entwickelte sich zum größten Grundbesitzer . Jeder Einwohner mußte , je nach Vermögen ,
Abgaben an den Tempel sowie an den König leisten . In späterer Zeit verfügte ein starker König ( Lugal ) über beide Einnahmen , da er der höchste Priester , oder sogar göttergleich , war .
Die Einhebung der Abgaben , die Erfassung der eigen Ernte , der Unterhalt des Tempels , der Priester und Bediensteten , sowie die Verköstigung und Entlohnung der Sklaven , Leibeigenen und der Tagelöhner , verlangte nach einer besseren Buchhaltung .

Die ältesten Protokeilschrifttafeln fand man 1928 in URUK ( Warka ). Im Eanna-Kultbezirk
inmitten der Stadt .
Sie stammen aus der Zeit , spätes 4.- bis frühes 3. Jahrtausend v.Chr.

Es war eine Logographische- ( Wortzeichen ) und Ideographische ( Begriffszeichen ) Schrift.

Geschrieben wurde auf Tonblättchen , die Luftgetrocknet oder gebrannt wurden .
Als Schreibwerkzeuge wurden Stäbchen verwendet mit dreierlei Enden .
Dreieckig, rund mit Spitze und rund , an der Spitze flach .
Obwohl diese Schreibweise noch keine abstrakten Texte ermöglichte , war sie doch eine große Verbesserung und für die Tempelbuchhaltung geeignet .

[Bild: abb_1.jpg]

Aus der URL:
http://www.uni-muenster.de/Medienpaedagogik/lesenswertes/mesoptamien.htm

Daher ist es auch nicht verwunderlich , daß , für die ersten Jahrhunderte dieser Protokeilschrift , nur Schrifttäfelchen mit Wirtschaftstexten gefunden wurde .

Lyrik , Hymnen , Königslisten , religiöse Texte und Lieder wurden , wie vorher
auch , mündlich , über Generationen weitergegeben .

Diese Schrift war eine rein ökonomische Notwendigkeit .

Luki


Keilschriftzählsysteme . - Luki - 09.06.2012 11:16

.
.
Sumerische Zahlensysteme :

Bevor ich zur Keilschrift komme möchte ich das Rechensystem bis Mitte 3. Jahrtausend darstellen .

Anfänglich zählten sie mittels Strichen , auf der Basis 3 .
Solche Zählworte sind im sumerischen erhalten .

be= 1 , be-be = 2 , pes =3 , pes-be = 4 , pes -be-be = 5 , pes-pes = 6 ,
pes-pes-be = 7 , …...

Es gab auch verschiedene Mengenzählsysteme , zB. Für Schafe , Weizen , Gerste , Krüge usw..
Ähnliches kennen wir auch von Uns , bis in die Neuzeit .
Ein Schock Eier = 60 Eier .
Ein Bund Federn = 100 Stück = 4 Büschel .
Ein Dutzend Eier = 12 Stück .
Ein Groß = 12 Dutzend = 144 Stück .
Ein Eimer Bier = 56 L ( 60 L )
Unsere Monate = 12 , natürlich auch die Tierkreiszeichen = 2x6 .
Der Tag hat 2 x 12 Stunden = 24 = 2x 6 x 2 .

Nach relativ kurzer Zeit , als in Uruk , die Tempelbürokratie die Beaufsichtigung und Verwaltung
über die Erzeugung übernahm , vereinheitlichte man die Zählsysteme und ging zum Sexagesimalsystem über .
Das war um ca 3000 v.Chr. Also vor ca. 5000. Jahren .


..........1
..........:
..........10
..........:
..........:
.........10. . . .60
...............6....:
.....................:
.....................:10
.....................:
...................600 . . . . 3 600
............................6.......:
.....................................:
.....................................:10
.....................................:
.................................36 000. . . . 216 000
...............................................6
.
1
10
10 x 6 = 60.
10 x 6 x 10 = 600.
10 x 6 x 10 x 6 = 3 600.
10 x 6 x 10 x 6 x 10 = 36 000.
10 x 6 x 10 x 6 x 10 x6 = 216 000.

Es ist schon erstaunlich daß sich bis in unsere Zeit vieles von dem Sexagesimalsystem erhalten hat .

Ab Mitte 3 . Jahrtausend ähnelt es schon etwas dem fast heutigem . Egal ob sie später mit diese Zahlen rechneten : 60 ,360, 3600 ,usw .
Es gab auch die Zahlenmenge 5. und 10 . Bei Getreide ( Kornmengen ) auch 6.
Sie hatten für verschiedene meßbare Einheiten , verschieden gewichtete Zählsysteme .
Erinnert euch nur daran :
Unsere Tag ist in 2 mal 12 Stunden geteilt.
Unsere Sonnenmonate sind in 12 . eingeteilt .( ein Bruchteil von 60 ) Jahreszyklus . Keine Mondmonate .
Ein Kreis hatte in ihrer Zeit schon 360 Grad , wie Heute .
Kommt alles aus dieser Gegend . Von den Sumerern

So rechnen wir teilweise noch wie die verschwundenen Sumerer in Uruk .

luki


Keilschrift - 1. - Luki - 13.06.2012 09:34

.
Servus .

Keilschrift :

Wie schon in den vorigen Beiträgen angedeutet , entwickelte sich die Keilschrift
aus der Weiterentwicklung aus den Zähltoken ( Tonmarken ) und
den gemalten oder in Ton geritzten Piktogrammen .

Archaische Schriftzeichen aus URUK :
http://www.obib.de/Schriften/AlteSchriften/alte_schriften.php

Für gegenständliche Begriffe , wie Wasser , Frau , Schaf usw... genügten zur Aufzeichnung ein Piktogramm .
Um Zusammenhänge oder Sätze festzuhalten wurde es schon schwieriger .
Die Sumerer behalfen sich indem sie zwei oder drei Piktogramme zu einem
Ideogramm vereinten und so ein neues Wort schrieben .

Zum Beispiel , die Zeichen für Frau und das für Gebirge ( Berg ) = Sklavin.
Da vermutlich Aufgrund ihrer offtmaligen Kriegszüge in die Gebirge ,
der Großteil ihrer Sklavinen von dort herstammte und als Kriegsbeute
geraubt wurde , war das Ideogramm leicht verständlich .

Oder das Piktogramm : Frau mit dem Piktogramm :
Schärpe ( Oder Bund ) = Herrin ( oder Gebieterin ) .

[Bild: keil_keil.jpg.pagespeed.ce.w1BUL_q16T.jpg]

Bild aus der URL.
http://www.pinselpark.de/geschichte/einzel/a05_3000_orient/gilga/keilschrift.html

In jener Zeit , vor etwa 5000. Jahren , schrieb man die Pikto- und Ideogramme
noch aufrecht stehend , da die Anzahl der Schriftstücke nicht zu Groß und der niedergeschriebene Text nicht zu umfangreich war .
Um eine schnellere ( Druck- ) Schrift zu erzielen schrieb man die Figürchen
um 90 Grad nach Links ( auf den Rücken ) gedreht .

Von da ab wurden die Keilschriftzeichen immer abstrakter und verloren im Laufe
der ca. 4000. jährigen Benutzung schon bald ihren ursprünglichen Bezug zu den ursprünglichen Pikto- und Ideogrammen .

[Bild: 337x647xkeil_schrift.gif.pagespeed.ic.QjEeNyEtLf.png]
Ebenso aus obiger URL.

Die Keilschrift wurde nicht nur , im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen
Völkern unterschiedlichster Sprachfamilien benützt , sondern sie wurde natürlich auch
von Diesen an ihre Sprach – Literatur - und Wirtschaftsbedürfnisse angepaßt .

Sie entwickelte sich aber auch von einer zimlicht grob geschriebenen ( gedrückten ) Schrift , zu einer sehr Grazielen , Vereinfachten .
Schriftunde aus dem Neuassyrischen Reiche , im 7. Jahrhundert v. Chr., beschrieb man mit folgenden Worten .
Die Schriftzeichen sind so zierlich wie des Vogels Tritt im Schnee .


Wie schon beschrieben , entwickelte sich die archaische oder Protokeilschrift um etwa 3200. v. Chr..
Das älteste Schriftdokument wurde in URUK ( Warka ) ,
in der Schichtfolge IV. gefunden .
Eigenartigerweise ist es ein Schriftstück aus Stein .
Sie war eine einfache ideographische Schrift und bestand aus Ideogrammen ( Begriffszeichen ) und Logogrammen ( Wortzeichen ) und verfügte über
insgesammt ca. 1200. Zeichen.

Sie waren ( in Ton ) eher geritzt ( gezeichnet ) und noch nicht gedrückt .
Mittels dieser Schrift wurden nur Aufzählungen wirtschaftlicher- und verwaltungstechnischer Art festgehalten .
Sie hatten eher die Funktion von Lagerlisten oder Lieferscheinen .
Laut dem Forscher Falkenstein waren es Erinnerungszeichen fürs Gedächtniss .

Da diese Zeichen hauptsächlich für Begriffe standen , z.B.: Mann , Frau , Schafe , weiblich , männlich , Anzahl , usw. , konnten noch keine abstrakten Geschichten oder Literatur ( Legenden , Hymnen ) aufgezeichnet werden .

Anfänglich gab es auch noch keine einheitlichen Zeichen und auch die Schriftrichtung
war nicht vorgegeben .
Aber Sie wurde weiterentwickelt .

Da Sie noch keine phonetische Schrift war , konnten die Zeichen für jede andere Sprache verwendet werden .

Das sumerische Wort für König oder Herrscher lautete : Lugal .
Akkadisch : Šarru .
Kassitisch : Nula .
Hurittisch : Huri .
Hethitisch : Hašsu .
Urartäisch : Ereli .

In der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v.Chr. wurde Sie abstrakter .
Zur leichteren Schreibfolge wurde sie , um 90. Grad nach Links gedreht .
Die Wörter wurden in Felder ( Raster ) gesetzt und etwas später
die Sätze von Oben nach Unten geschrieben .

Nach einiger Zeit schrieb man die Sätze waagrecht , von Links nach Rechts .
Ein Wortzeichen konnte jetzt mehrere Bedeutungen haben .
Das Zeichen Stern z.B.: bedeutete auch Himmel und Gottheit und das Zeichen Sonne stand auch für Tag und Weiß .
Sie wandelte sich zu einer teilweise , phonetischen Rebus - Schrift .
Und daraus entwickelte sich schon faßt eine Silbenschrift ( Wort- Silbensystem ) ,
die vermutlich in Akkad ( Semitische Sprache ) entstand .
Daher kam man Anfangs des 2. Jahrtausends , zum Schreiben , schon mit maximal
150. Silben – und ca. 50. Wortzeichen aus .
Obwohl aus Tradition hunderte Schriftzeichen der Sumerer ,noch als lithurgische Schrift , in Gebrauch waren .

Da die Keilschrift auch von den Elamitern ( Susa ) , den Hurritern
und den Hethitern ( im 2. Jahrtausend v. Chr. ) übernommen wurde ,
paßten sie die Schriftzeichen ihrer Sprache ( phonetisch ) an .
Akkadisch war die damalige Verkehrs - und Diplomatensprache ,
Sie wurde anschließend von Aramäisch abgelöst .
Sogar die Ägypter schrieben ihre diplomatische Post per Keilschrift .


Als die Perser das Neubabylonische Reich eroberten ( 593. v. Chr. ) übernahmen sie die Keilschrift ( Reichsaramäisch ) .
Sie entwickelten die Lautkeilschrift und kamen daher mit nur 41. Zeichen aus .
36. Lautzeichen , 5. Wortzeichen und 1. Trennzeichen .

Die Behistun Inschrift Verkündet die Siege des Darius I. in drei Sprachen-Schriften .
In der altpersischen - elamitischen - und babylonischen Keilschrift :

[Bild: 220px-BehistunInscriptionSketch.jpg]

Eine Abschrift aus dem Relief :

[Bild: 513px-Behistuntexte.png]

Die alte Keilschrift wurde dann nur mehr im Süden Babyloniens ( früher Sumer ) als lithurgische Schrift verwendet .
Der spätest geschriebene Text stammt aus dem Jahre 74. n.Chr. Und enthält astronomische Aufzeichnungen .

Um ca. 1000. v.Chr. Begann der langsame Abstieg der Keilschrift .
Denn da begann im Sinai – Kanaan – Phönizien der Siegeszug der Buchstabenschrift ( Alphabeth ) und verdrängte langsam aber stetig die Keilschrift .
Aber immerhin , Sie wurde ca. 4000. Jahre verwendet und sie war die erste voll ausgebildete Schrift .

luki.


Die Induskultur ; Harappa - I. - Luki - 13.06.2012 22:34

.
Servus .

Ich möchte Euch eine untergegangenen Hochkultur und ihre Schriftzeichen und Stempel .
Weder weiß man woher sie kam und wohin sie verschwand .

Die Induskultur , ( oder auch Harappa- Kultur ) :

Es wurde immer sehr kontrovers diskutiert ob die Zeichen auf ihren Stempeln , Buchstaben , Silben und Wörter darstellen .
Oder ob sie nur Symbole von Familien oder Sippen darstellen ,
so ähnlich wie unsere mittelalterlichen Wappen .
Manche vermuteteten auch , sie stellten die Handelslogos von Kaufleuten dar .

Aber im April 2009. hatten indische und us-amerikanische Forscher mittels Computersystem und Vergleichen mit der Sumerischen , Tamilischen
( Dravidische Sprachfamilie ) und dem Sanskrit , die Indus Zeichenfunde verglichen .
Dabei kamen sie zu der Erkenntniss , daß die Reihung der Zeichenfolge einer Logik entspricht die auf eine geschriebene Sprache schließen läßt .

Am Ende des Beitrags stelle ich einige Links ein , auch einen Konträren .
Aber da ihre Erkenntnisse 2011. in einer Fachzeitschrift publiziert wurde ,
erlaube ich mir , über sie im Thema Schriften zu schreiben .

Ich weiß nicht ob die Induskultur Allen bekannt ist .
Und desswegen werde ich zuerst Diese etwas vorstellen .

Städte und größere Siedlungen der Induskultur .

[Bild: Karte_Harappa.png]

Aus Wikipedia , Gnufrei.

Begonnen hat diese Kultur aber nicht am Indus .
Dessen jährliche Hochwässer damals noch nicht beherrschbar waren ( im Frühjahr
die Schneeschmelze im Himalaya und im Sommer der Monsun im Norden ) .
Sondern begonnen hatte es im Hochland Belutschistans .
Und da in den kleineren Flusstälern .
Die Abkehr von der Jäger- und Sammlerkultur begann in jenen Gegenden um
ca. 8000. v. Chr.

Die älteste Vorgängerkultur war vermutlich Mergarh I. bis V.
( 5500 bis 2650. v. Chr. ) .
Von dort breiteten sie sich nach Osten in die Flusstäler aus .
Auch nach Nordosten zum Indus und in den Pundjab ( Fünfstromland ,
mit
den Flüssen : Jehlam , Chanab , Ravi , Beas und Satluj ) .

Indus und Punjab .

[Bild: sarasvati-map-crop.jpg]

Aus Archaeology Online.

Die direkte Vorgängerkultur Kot Diji ( 3400 bis 2650 ) lag gegenüber von Mohendjo Daro am Unterlauf des Indus .
Heute ist diese Gegend eine der Regenärmsten der Welt mit ca. 100 bis 200 Milimeter
Regenfälle pro Jahr.
Vor der Urbarmachung war das Gebiet sicherlich bewaldet , mit großem
Wildtierbestand und nicht so trocken .

Da die Flüsse jährlich über die Ufer traten und sich offtmals ein neues Flussbett gruben ,
mußten die frühesten Anwohner schon über Techniken verfügt haben , die meterhohen Fluten , trocken auszusitzen und für die Landwirtschaft zurückzuhalten .

Erinnert Euch an den August 2010. Als Aufgrund der Hochwässer in Pakistan ,
über 20 000 000. Menschen obdachlos wurden .

Aus jenen Gründen legten die Indusleute ihre Wohnsiedlungen viel höher an .
Um 2600. v. Chr. Begannen sie diese Plateaus aus gebrannten Tonziegeln zu errichten .
Und diese hatten überall , im riesigen Gebiet , die selbe Größe , 6 x 13 x 27 cm.
Die DIN- Norm läßt schön grüßen .

Die Metropole Mohenjo Daro wurde am Flußufer auf einem ca 10. Meter hohen Plateau , aus diesen Ziegeln errichtet .

Mohenjo Daro , Rekonstruktion .( Aus 3 Sat )

[Bild: mohenjo_daro_das_geheimn1_481x270.jpg]

Diese Stadt hatte , in der Bronzezeit ( ca. 2500. v.Chr. ) , schon eine Einwohnerzahl
von ca. 40 000. Einwohner ( Wikipedia ) bis 100 000. ( Sendung 3 Sat ) ,
mit einer
Wohngebietsfläche von über 120. Hektar .

Ruinen von Mohendjo Daro.

http://www.mango.itgo.com/mdaro_citadel.htm

http://www.bibliotecapleyades.net/arqueologia/worldwonders/md.htm

Auf einem Ausbreitungsgebiet von ca. 800 000. km² Bild der Wissenschaft , ( Wikipedia
1 250 000. km² ) lebten über 5. Millionen Menschen in über 140.
( gefundenen ) Städten und größeren Siedlungen .
Alle erhöht auf Plateaus aus Ziegeln .

Da werden die Wälder in der Gegend nicht viel Chancen gehabt haben .
Ersten brauchte man sie als Bauholz und zweitens zum Ziegelbrennen , neben dem Dung .
Auch zum Floß und Bootsbau verwendete man Holz , denn in der Überschwemmungszeit
von Ende Juli bis Oktober waren die Ebenen nur auf dem Wasserwege passierbar .


Die Induskultur Harappa II. - Luki - 13.06.2012 22:50

.
Harappa- Kultur :

( Sindhu – Sarasvati Zivilisation )

Sir Alexander Cunningham
grub 1872 / 73. am Fluss Ravi , neben dem
kleinen Dorf Harappa eine große Stadt aus , die er nach dem Dorf benannte .
Sie war wie die später entdeckte Stadt , Mohendjo Daro , in zwei Teilen angelegt .
Leider war die Fundstelle stark zerstört , denn die Engländer hatten praktischerweise die gebrannten Lehmziegel für den Unterbau der Bahnstrecke nach Lahore geplündert .

Schließlich erkannte man daß man eine neue Kultur entdeckt hatte .
Seit den ersten Grabungen hat man schon über 1000. Fundstellen ausgemacht ,
die in einem riesigen Gebiet liegend und Alle über Flußsysteme verbunden sind .

Ihre Siegel wurden auf Bahrein und in Sumer gefunden .
Sie handelten vermutlich auch mit den Küsten Omans .

Mit Sumer und Elam handelten sie mindestens bis in die Akkad-Zeit.
In der Ur III. Zeit ( 2112. bis 2004. v.Chr. ) findet man von Ihnen keine Spur mehr . Da waren sie schon wie vom Winde verweht .

Laut Schriftfunden in Südmesopotamien ( Sumer ) , Handelslisten , usw.
nannte man ihr Land Meluhha ( Land des Karneols ) .
Das legendäre Meluhha galt als friedliches und reiches Land , aus dem man Zinn , Lapislazuli , Gold , Karneol ( Afghanistan , Pakistan ) und verschiedenste Luxusartikel bezog .

Und friedlich waren sie .
Bei den Grabungen wurden keine Waffen , außer Gebrauchsmesser , gefunden .
Ihre Städte hatten keine Mauern zum Schutze .
Die bisherigen Grabungsergebnisse lassen vermuten daß sie eine sehr homogene Gesellschaft waren .
Es wurden weder große Tempel noch Paläste gefunden .
Der größte Bau in Mohendjo Daro war ein Großes Badebecken .
Es gab keine größere Häuser , die man Fürsten zuordnen könnte .

Aus dem ZDF. Einstieg ins Badebecken .

[Bild: images?q=tbn:ANd9GcRsNeqqzI5hLovkkjeUYus...5nDeq1FVUA]
http://www.harappa.com/indus/8.html

Dafür fand man , in den Häusern schon über 600. runde , gemauerte Brunnen ,
die durchs Plateau tief ins Grundwasser reichten .
Jedes Haus verfügte auch über Toiletten , Bäder und wurde über die ganze Stadt
( jeder Strassenzug ) mittels , zum Teil ober- und unterirdisch verlaufenden Abwasserkanälen entsorgt .
Sie errichteten ihre Städte auch nach dem Schachbrettmuster und waren auch die Erfinder der Reihenhäuser .
Und das schon vor 4500. Jahren .

Es wurden auch keine großen Götterbilder oder Statuen gefunden .
Nur kleine weibliche Figurinen ( Göttinenstatuetten ??? ) und in Harappa ein eine einzige kleine männliche Büste .

Aus Wikiprdia ; Urheber :http://en.wikipedida/wiki/Image:Indus_Map.jpg
[Bild: IVC_Map.png]

Irgendeine Hirarchie oder Leitung mußten sie aber gehabt haben , denn so ein riesiges Gebiet mußte vernetzt gewesen sein . Die Handelsströme verlangten eine Organisation .
Von Mohendjo Daro vermutet man , daß es nur ein Handels- und oder Verwaltungszentrum war , da man keinerlei Funde von Produktionsstätten fand .

Da sie auch Fernhandel betrieben mußte es , im Laufe der Jahrhunderte , Vermögensunterschiede gegeben haben .
Entweder war ihre Oberschicht so klug , ihren Reichtum nicht protzig zur Schau zu stellen , oder waren die Erträge Gemeingut ???
Wurden ihre Führer auf Zeit gewählt und von wem, von Allen oder den Handelsfamilien ??
Alles Fragen , die vielleicht nie beantwortet werden .

Um ca. 1800. v.Chr. ereignete sich etwas was ihrer Kultur die Energie nahm .
Die Städte und Siedlungen verloren stetig Einwohner . Die Häuser wurden nicht mehr instand gehalten und der Fernhandel wurde aufgegeben .
Im Laufe von ca. 100. Jahren schwand die Herrlichkeit .

Die Augenscheinlichste Erklärung , ihres Untergangs ist ein geologischer Schicksalschlag .

Die Indus Kultur hatte ihre Kornkammern auch in der heutigen , sehr trockenen pakistanischen Region Sindh und darüber hinaus bis in die heutige Wüste Thar .

http://de.wikipedia.org/wiki/Thar

http://de.wikipedia.org/wiki/Sindh

Da sich der indische Subkontinent immer tiefer unter Asien schiebt
( Plattentektonik ) gibt es immer wieder Erdstöße .

In der Indus-Kulturzeit bewässerte das Flusssystem Ghaggar / Hakra
dieses Gebiet .
Es wird vermutet daß aufgrund eines riesigen Erdbebens sich der Fluss
Ghaggar ein neues Bett Richtung Ganges gesucht hatte und nur mehr Reste über den Fluss Hakra abführt , die in der Wüste Thar versickern .

Gemeinfrei : User : Udimo.

[Bild: 220px-Kalibangan.jpg]

( Aus Wikipedia ) Der Übersichtsplan von Kalibangan (Rajasthan, Nordwestindien) illustriert den Aufbau einer typischen Stadt der Indus-Kultur: Eine zitadellenartige Oberstadt im Westen und eine Unterstadt mit durchgehenden Nord-Süd-Achsen im Osten bilden jeweils parallelogrammförmige Stadtbezirke.

Sie verloren damit nicht nur ihre Kornkammer , sondern die Bevölkerung siedelte
auch ab , mit allen dazugehörigen Konsequenzen .


Die Indus Schrift-Zeichen I. - Luki - 13.06.2012 23:03

.
Die Indus-( Schrift )-zeichen :

Urheber : World Imaging, Britisches Museum . Gemeinfrei .

[Bild: 350px-IndusValleySeals.JPG]

Bis vor Kurzem war die vorherrschende Meinung der Fachwelt , daß es sich bei den Zeichen um keine Schrift handeln könne .

Denn für eine so weitläufig siedelnde und lange andauernde Zivilisation fand man relativ wenige Funde . ( zwar einige Tausend ; Scherben , Bruchstücke , usw. )

Man war auch verwöhnt von den zahlreichen Schriftfunden der Ägypter und des Zwischenstromlandes .

Die Bevölkerung der Induskultur standen doch auf einer hohen Zivilisationsstufe .
Technisch waren sie den benachbarten Kulturen sogar weit vorraus . Städtebaulich und Haushaltshygiene , mit Brunnen und Bäder in den Häusern .
Sie betrieben erfolgreich den Fernhandel mit den Nachbarn . Gesichert nach Westen , aber vermutlich auch weiter nach Indien .

Wieso fand man keine Aufzeichnungen , keine Fragmente einer Handelsbuchhaltung .

Schrieben sie vielleicht auf vergänglicherem Material und dieses war der feuchtheißen Witterung zum Ofer gefallen ?
Vielleicht gepresste Pflanzenfasern ( ähnlich dem Papyrus ) ?
Oder auf getrockneten Rindenstreifen ?

Denn die meisten Fundstücke mit Schriftzeichen sehen aus wie mittels Siegeln geprägt .
Daher war die Vermutung , sie seien so etwas wie Firmenzeichen mit der Angabe der Warengruppen oder so was ähnliches wie die Token ( Vorläufer der Keilschrift ) .

Erschwerend ist , bisher wurden nur ca. 400. Zeichen entdeckt .
Und von denen kommt mehr als die Hälfte nur ein bis zweimal vor .
Auf der überwiegenden Anzahl der infragekommenden Funde finden sich
nur 4. - 5. Schriftzeichen .
Nur 1 % der Artefakte weist 10. und mehr Schriftzeichen auf ,
die höchste Anzahl ist 17..

Fund aus Mohenjo-Daro .
[Bild: 250px-Shiva_Pashupati.jpg]

2004. setzte ein Amerikaner sogar ein Preisgeld von 10 000. Dollar aus , für die Entzifferung eines Texteiles von mindestens 50. Zeichen Länge .
Da die längste gefunde Zeichenlänge 17. beträgt , wird er sich vermutlich die
Dollars behalten dürfen .


Die Indus Schrift-Zeichen II. - Luki - 13.06.2012 23:13

.

Die Indus ( Schrift ) -Zeichen II:

Wenn diese Fundstücke Alles war was von einer funktionellen Schrift übrigblieb
, dann sind es vermutlich nur Bruchteile Dieser .

Da auch die Sprache der Indusmenschen nicht bekannt ist , versuchte man diese zuzuordnen .

Infrage kommen würden :

A. Etwa eine frühe Mundasprache .
Diese Sprachfamilie ist noch in Ostindien beheimatet .
B. Eine Verwandtschaft mit den früheren Dravidasprachen .
Südindische Sprachen mit Sprachinseln in Pakistan und Nordindien .
C. Oder eine Nähe zur , ausgestorbenen , Elamitischen Sprache .
Der größte Faforit ist aber die Dravidische Sprachfamilie .

Weiters ging man davon aus daß die Indusschrift eine Logographische sei .
Jedes Zeichen ein Wort . Mit einigen Hunderten Zeichen .
Eventuell lesbar wie ein Rebus .

Aber jeder , der unzählichen , Entzifferungsversuche mißlang .

Im Jahr 2009. veröffentlichte ein amerikanisch-indisches Vorscherteam in der
Zeitschrift „ Scienc „ sie hätten mittels Computerprogrammen und
Vergleichen mit anderen Schriften den Nachweiß erbracht, daß die Induszeichen
eine Schrift darstellen .

Laut Rahes Rao ( Teammitglied ) wandten sie Verfahren der Kryptographie an .
Verglichen auch die Zeichenfolge ( Un - ; Ortnung ) .
Und stellten sie bekannten Sprachen ( Schriften ) gegenüber .

[Bild: quellen0254.jpg]

Bildquelle: Raj Kukreja.

Sie stellten Sprachentropien auf ( vermutete Buchstabenfolge ) .
Bei ihren Versuchen stellte sich heraus daß die Zeichen nicht willkürlich in ihrer Reihenfolge stehen .
Vertauschten sie einige Zeichen gab ihnen das Programm an das dies unlogischer sei .

[Bild: indus2_AB.jpg]

Ein Siegel mit Einhorn, ein typisches archäologisches Fundstück aus der Induskultur
(Quelle: PHOENIX/ZDF/Daniel Gerlach)

Als Referenzsprachen verwendeten sie .

Wortketten aus der englischen Sprache ( Sinnvergleiche ) .
Sanskrit- texte in Devanagrischrift .
Alt-Tamil ( Dravidasprache ) .
Und Sumerisch .

Ihre Schlußfolgerung .
Die Zeichen sind nicht willkürlich gesetzt .
Sie ergeben eine Logische Zeichenfolge .

Daher teilen sie etwas mit , daß wiedererkannt werden kann ( und verstanden ) .

Ergo sind sie Schriftzeichen einer Indusschrift .

[Bild: storypart_273117.gif]
Aus dem ORF.

Vielleicht gibt’s neue Fund oder gar so etwas wie einen Rosettastein .
Mich würde es interessieren .

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/992758&_z=859070&_druckversion=1

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45849776.html

http://www.news.de/gesellschaft/4621/mit-mathematik-die-indus-schrift-knacken/1/

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/992758&_z=859070&_druckversion=1

http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Indus_Schrift_steht_fuer_eine_Sprache___nicht_fuer_eine_Bild_Symbolik17710155859​60.html

http://wissenschaft.de/wissenschaft/news/302865.html

http://www.obib.eu/Schriften/AlteSchriften/alte_schriften.php

luki


Altamerikanische Aufzeichnungssysteme . - Luki - 20.06.2012 08:45

.
Servus .

In Altamerika waren einige verschiedene Aufzeichnungsformen im Gebrauch .

In Mesoamerica und in den frühen Kulturen im Westen Südamerikas
wurden einige Bilderschriften verwendet .
So bei den :

Olmeken -La Venta-Kultur .
Teotihuacan .
Tolteken .
Acolhuas
Totonaken
Mixteken
Mexica ( Azteken )

Aus Südamerika sind über viertausend Jahre alte Bildgeschichten
von Wandgemälden und Stelen bekannt .


Aus Wikipedia ; Urheber : Teseum .


[Bild: 500px-Tepantitla_Mountain_Stream_mural_T...llo%29.jpg]

Aus einem Wandgemälde in Teotihuacan :
Der Regengott Tlaloc in der Überwelt ( Topan - Himmel ) .

Sie waren unseren Comicsgeschichten sehr ähnlich .
Stadt der Sprechblasen hatten sie vor dem Gesicht eine übergroße Zunge ,
in der Form eines verkehrten Fragezeichens .
Dadurch wurde angezeigt daß die Figur einen Text spricht oder ein Lied singt .

Die Lesbarkeit setzte vorraus , daß man das System kannte und mit
der zu lesenden Bildgeschichte vertraut war .

Dieses Aufzeichnungssystem hatte den Vorteil daß in den Vielvölkerstaaten
mit verschiedenen Sprachfamilien , die Geschichten in jeder Sprache
gelesen werden konnte sofern sie von einem , mit der Erzählung Vertrautem ,
vorgetragen ( gelesen ) wurde .
Bis zur Eroberung durch die Spanier wurden im aztekischen Reich mittels solcher Bildzeichen
die Eroberungen und Kriegszüge , aber ebenso die Ereignisse wärend der Regierungszeiten der Herrscher aufgezeichnet .

Sogar die jährlichen Tributlisten , der untergebenen Stadtstaaten , waren auf Agavenpapier
festgehalten und ebenso die Handelserlöse der Fernhändler , nach denen
sie ihre Steuern abliefern mußten .

Die San Lorenzo Schrift :

Aus Wikipedia ; Urheber : Michael Everson , Jon C .

[Bild: 170px-Cascajal-text.svg.png]

Bei Strassenbauarbeiten nahe Veracruz wurde 1999 ein Basaltblock mit den Maßen
B. 21.cm L. 36.cm. Und eine Dicke von 13. cm. gefunden .
Das Objekt wurde von Wissenschaftlern geborgen .
Aber erst im Jahre 2006. wurde der Block genauer untersucht .
Und dabei entdeckte man daß die Kritzeleien Wörter oder Silbenzeichen bedeuten
( 62 Zeichen ) .
Alle Seiten des 12. Kg schweren Blockes sind nach Außen gekrümmt .
Bis auf die Beschriftete .
Diese ist nach Innen gekrümmt , so als wäre sie schon öffter bearbeitet
und der ältere Text durch Ausschaben gelöscht und anschließend
wiederbeschrieben worden .

http://www.heise.de/tp/artikel/23/23555/1.html

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/269712.html

Der Cascajal Block der aufgrund der Beifunde auf ein Alter von
ca. 900.v.Chr. bestimmt wurde .
Diese Zeit fällt mit dem Ende der ersten olmekischen Kultur ,
der San Lorenzo-Kultur zusammen .
Da dabei diese Stadtstadt zerstört wurde und erst nach Jahrhunderten
erst wieder besiedelt wurde , erlosch das Wissen um diese Schriftzeichen
und sie gerieten in Vergessenheit .

Dann gab es noch die Epi-Olmekische Hieroglyphenschrift .
Aus der die zapotekische Hieroglyphenschrift hervorging .

Aus der Epiolmekischen Schrift entwickelten dann die Mayas ihre Hieroglyphenschrift .

In Südamerika gab es das Aufzeichnungssystem der Quipus .
Schon in Caral wurden Schnurreste gefunden und
von den Inkas war dieses Aufzeichnungssystem mittels Knoten der mehrfärbigen Schnüre bekannt .

[Bild: loza.jpg]

Aus der URL : http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/en/research/projects/DEPT1_463Loza-Quipu

In Nordamerika gab es Bilderschriften , z.B. auf Büffel- oder Bärenhäuten .
Aber auch bei den Athabasken , Blackfoot usw. verwendete man auch Silbenschriften .

Der Cherockee Segwoya ( Georg Guess ) entwickelte inspiriert vom
lateinischen Alphabet 1817. die Buchstabenschrift Ani Tsilagi .

Und um ca. 1900. wurde vom Eskimo Uyakoq die Yupik Silbenschrift entwickelt .

luki