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Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Druckversion

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Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 14.03.2015 12:32

http://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/zweiter-weltkrieg/paul-allen-veroeffentlicht-bilder-auf-twitter-legendaere-musashi-sonde-findet-groesstes-kriegsschiff-des-2-weltkriegs_id_4518636.html
jetzt auch mit "Live-Bildern":
http://edition.cnn.com/2015/03/13/asia/paul-allen-japanese-battleship-musashi-livestream/

Wer nichts davon weiß: Das verschwundene Wrack war das wohl größte, verbliebene Geheimnis aus dieser Zeit: http://gizmodo.com/5901902/still-sunk-the-last-great-mystery-wrecks-of-the-ocean-floor


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - liberace - 15.03.2015 19:42

Der Gigantismus der Japaner beim Schlachtschiffbau sprengte alles Grenzen. Ob "Yamato" oder Musiha", gegen die überlegene US-Marineluftwaffe mit ihren Torpedo- und Sturzkampfbombern hatten sie keine Chance. Interessant, wie sich die "Graf Zeppelin" mit Me 109 Bf und Ju 87 Stuka geschlagen hätte.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 16.03.2015 01:30

(15.03.2015 19:42)liberace schrieb:  Der Gigantismus der Japaner beim Schlachtschiffbau sprengte alles Grenzen.
Ja, das war aber nicht nur purer Größenwahn, die Japaner wussten sehr wohl, dass mehr etwas kleinere Schiffe genauso schlagkräftig wären. Aber: Weil amerikanische Schlachtschiffe durch den Panama-Kanal passen mussten, baute man absichtlich solche Riesen, damit die US-Navy den Eindruck hätte haben können, nicht mithalten zu können. Als Abschreckung.

Übrigens: Der Bau der RIesen war so geheim, dass die Werften mit Sisal-Vorhängen sichtgeschützt wurden. Daraufhin gab es einen Engpass an dem Material und Fischernetze wurden knapp - kein Witz! Selbst der Transporter für die schweren Geschütze wurde so versteckt, damit ausländische Beobachter anhand der Größe nicht auf die Kaliber schließen hätten können. Beim Stapellauf wurde die Stadt evakuiert und alles fand unter Auschluß der Öffentlichkeit statt.

Nach dem Untergang der Musashi durften die überlebenden Besatzungsmitglieder nicht mehr zurück nach Japan, damit sich die Nachricht vom Untergang nicht herumsprechen würde.

Die Schiffe waren unter normalen Bedingungen aus der Luft nicht zu versenken, aber die drückende Überlegenheit der Amis mit Angriffen durch Hunderte von Flugzeugen ohne gegnerische Trägerabwehr konnte natürlich niemand vorhersehen. Die Schiffe schwammen auch nach über 10 Torpedotreffern immer noch, dabei stellten sich die Amis schon clever an. Bei Musashi konzentrierten sie die Treffer am Bug, bei Yamato auf einer Seite, damit das Wasser ungleichmäßig eindringt und Torpedos in bereits aufgerissene Schiffsteile einschlagen.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Arkona - 16.03.2015 21:44

Paul Allens Yacht "Octopus" lief uns mal im Fehmarnbelt vor den Kiel. Wer so einen Schlitten hat, kann damit auch ruhig Wracks suchen und Riesenkalmare filmen. Allemal sinnvoller als mit ein paar Bikini-Groupies vor Monaco am Pool zu liegen und Champus zu schlürfen.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 16.03.2015 22:41

(16.03.2015 21:44)Arkona schrieb:  Allemal sinnvoller als mit ein paar Bikini-Groupies vor Monaco am Pool zu liegen und Champus zu schlürfen.
...oder aus Dorfvereinen Bundesligaclubs zu machen.
Wobei diese Wrackfinderei auch die Eroberung des Nutzlosen ist. Titanic noch meinetwegen, Bismarck von mir aus auch, da gab es noch Rätsel, aber die Dinger sind auch nichts anderes als Massengräber und die Totenruhe sollte doch gewahrt bleiben.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/6302174/-die-zerstoerung-war-total-.html

Die Musashi war zwar das Flaggschiff der japanischen Flotte, hatte aber eine eher ereignislose Karriere und ein wenig ruhmreiches Ende. Historisch eher unbedeutend. Technisch damals sicher eine Herausforderung, z.B. eines der ersten Schiffe mit einem Wulstbug, den wir heute ganz selbstverständlich bei Schiffen sehen und uns gar nichts dabei denken.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Suebe - 17.03.2015 13:12

(16.03.2015 22:41)Triton schrieb:  
(16.03.2015 21:44)Arkona schrieb:  Allemal sinnvoller als mit ein paar Bikini-Groupies vor Monaco am Pool zu liegen und Champus zu schlürfen.
...oder aus Dorfvereinen Bundesligaclubs zu machen.
Wobei diese Wrackfinderei auch die Eroberung des Nutzlosen ist. Titanic noch meinetwegen, Bismarck von mir aus auch, da gab es noch Rätsel, aber die Dinger sind auch nichts anderes als Massengräber und die Totenruhe sollte doch gewahrt bleiben.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/6302174/-die-zerstoerung-war-total-.html

Die Musashi war zwar das Flaggschiff der japanischen Flotte, hatte aber eine eher ereignislose Karriere und ein wenig ruhmreiches Ende. Historisch eher unbedeutend. Technisch damals sicher eine Herausforderung, z.B. eines der ersten Schiffe mit einem Wulstbug, den wir heute ganz selbstverständlich bei Schiffen sehen und uns gar nichts dabei denken.


Jetzt könnte man den Kahn ja heben, und Taschenmesser draus machen...
Angel

siehe Beispiel.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 18.03.2015 00:22

Yo, bei fast jedem gefundenen Wrack werden gleich auch Pläne einer Hebung geschmiedet. Ist ein running gag. Graf Spee, die im seichten Hafen Rio de Janeiro liegt, haben sie nicht rausbekommen. Die Dinger sind nicht mehr gaaaanz so stabil, wie sie mal waren...

Musashi soll (man weiß es noch nicht mal genau) durch Explosionen in mehrere Teile zerrissen worden sein.
Rest in pieces.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Arkona - 25.03.2015 16:35

Die "Spee" liegt vor Montevideo. -Klugscheißmodus aus-


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 25.03.2015 20:46

Ach, hat es einer gemerkt. Rio de Janeiro ist ja auch kein Fluss, wie der Name vermuten lassen würde.
Die Spee liegt im Rio de la Plata, der wohl wenig vom Schiff übrig gelassen hat. Anscheinend ist Seewasser nicht immer gleich Seewasser.


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Köbis17 - 19.01.2016 22:31

(16.03.2015 22:41)Triton schrieb:  Die Musashi war [...] Technisch damals sicher eine Herausforderung, z.B. eines der ersten Schiffe mit einem Wulstbug, den wir heute ganz selbstverständlich bei Schiffen sehen und uns gar nichts dabei denken.

Das ist falsch. Der deutsche Schlachtkreuzer Mackensen der gleichnahmigen Schiffsklasse wurde schon 1915 mit Wulstbug konstruiert und gebaut. Nur leider kan der Kahn nie in Dienst. Deutsche Schnelldampfer in den 20iger Jahren hatten dann einen Wulstbug, ich glaube die Bremen wars, die auch in Dienst kamen, steht sogar so im Wiki ... hatte die Bismarck nicht auch so einen Wulstbug?

http://www.bild.bundesarchiv.de/dev05/barchpic/2007/06-29/e2/ec/eb/athene-52sv0427zbkckleoclc_layout.jpg


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 20.01.2016 15:53

Das stimmt. Bei den Schiffen der Yamato-Klasse war er eben ausgeprägter und damit für einen Laien wie mich sichtbarer. Schon die letzten Träger-Neubauten der Zuikaku-Klasse hatten einen Wulstbug (den ich nicht erkenne).


RE: Microsoft-Gründer findet größtes Wrack aus dem 2.Weltkrieg - Triton - 22.08.2017 20:35

Wollte keinen neuen thread eröffnen, nächstes, bedeutendes Wrack aus dem Pazifikkrieg gefunden:
http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Nach-72-Jahren-Forscher-finden-Wrack-der-USS-Indianapolis-id42449006.html

Die Indianapolis hatte eigentlich eine recht unspektakuläre Karriere für einen amerikanischen schweren Kreuzer bis zum Juli 1945. Dann transportierte sie Teile der Atombombe nach Tinian, was allein schon wichtig gewesen wäre. Bei der Rückfahrt wurde sie dann das letzte, große Schiffsopfer der Alliierten. Das muss damals so wahrscheinlich wie ein 6er im Lotto gewesen sein. Und dann wurde die schiffbrüchige Besatzung auch noch von Haien dezimiert. Bekannt geworden durch Spielbergs Klassiker "Der weisse Hai".

Scheint beinahe so, dass das grausame Ende des Schiffes die Strafe für die A-Bombe gewesen ist.