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Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Druckversion

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Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Maxdorfer - 08.09.2012 15:56

Da ich mich nun doch recht gut mit den alten Römern auskenne, ist es verständlich, dass ich dazu ziemlich viele Bücher lese und kaufe. Dabei wiederum stoße ich hin und wieder auf interessante Fakten, die vielleicht erwähnenswert sind. Hier kann ich – und könnt ihr natürlich auch – derartiges ablegen. Und wenn ihr etwas schon wisst, dann ist das schön für euch, aber vielleicht trotzdem für die anderen interessant.

Es grüßt
der Maxdorfer



RE: Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Maxdorfer - 09.09.2012 20:46

Hier noch einige meiner Quellen:

Ulrich Manthe: Geschichte des römischen Rechts. Reihe C. H. Beck Wissen, München 2003.
Guy de la Bédoyère: Die Römer für Dummies. Wiley-VCH, Weinheim 2008
Propyläen Weltgeschichte Band 4 (Anfang der 1960’er Jahre, die genauen bibliographischen Daten habe ich momentan nicht zur Hand)
Gaius Suetonius Tranquillus: Die römischen Kaiser. Anaconda Verlag Köln 2006
Ugo Enrico Paoli: Das Leben im Alten Rom. Francke Verlag Bern/München 1979
Claude Lepelley (Hg.): Rom und das Reich. Die Provinzen des Reiches. Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg 2006
Herman Bengston: Kaiser Augustus. Sein Leben und seine Zeit. Verlag C. H. Beck München 1981.



RE: Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Maxdorfer - 12.09.2012 20:56

Vespasian und die „Schwämme“

Der römische Kaiser Vespasian (69-79) ist bekannt dafür, besonders geizig gewesen zu sein. So besetzte er die lukrativsten Posten, die er im Reich zu vergeben hatte, vornehmlich an Ritter, die dafür bekannt waren, besonders gierig zu sein. Später, so war geplant, wollte er sie dann für die Ausraubung der Provinzen oder die Korruption verurteilen. Dafür konnte er dann von den verhafteten Beamten mehr Geld beschlagnahmen. Die Bevölkerung nannte diese Menschen „Vespasians Schwämme“. Denn er ließ sie in Geld baden, damit sie sich vollsaugten, und wenn sie nass waren, quetschte er sie aus.



RE: Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Maxdorfer - 13.09.2012 20:51

Der Aberglaube in der römischen Verkehrsordnung

Als man Wagenspuren in den Straßen von Pompeji untersuchte, fand man heraus, dass auch schon die Römer rechts fuhren. Auch sie wollten damit Staus und Unfälle vermeiden. Der Grund für diese heute noch gültige Verkehrsordnung war der sehr stark ausgeprägte römische Aberglaube. Die Römer fürchteten nämlich alles, was irgendwie mit links zu tun hatte. Es galt als böses Omen, wenn man mit dem linken Fuß zuerst aufstand oder mit dem linken Bein zuerst die Türschwelle eines Hauses übertrat. Augustus bekam es mit der Angst zu tun, wenn man ihm einen rechten Schuh an den linken Fuß anzog und anders herum. Übrigens ist das Wort für links oder linkshändig, „sinister, sinistra“ als „sinister“, ein Synonym für etwas Düsteres, Furchteinflößendes, in die deutsche Sprache eingegangen. In Britannien hat es aber wohl nichts genützt Wink



RE: Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - krasnaja - 14.09.2012 12:00

im ägyptischen Arabisch wird der Begriff "links" mit link in unserem Sinne verglichen
"Der Mensch ist aber link" (nicht linkisch, das ist etwas anderes)

Für die arabische Welt ist die Gegend Europas, wenn auf einer eingenordeten Karte geschaut wird, links der eigenen Welt, und aus dieser europäischen Welt kam für die arabische Welt nie Gutes, die Koloniemacht England z.B.


RE: Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Maxdorfer - 14.09.2012 18:19

Wütende Hooligans

59 n. Chr. fanden in Pompeji Gladiatorenwettkämpfe statt. Nichts Besonderes an sich. Der Veranstalter war der Senator Livineius Regulus, dieses Mal traten Gladiatoren aus Pompeji gegen Gladiatoren aus Nuceria an. Aber dieses Mal geriet die Veranstaltung aus dem Ruder. Die Einheimischen und Gäste schrien sich an, irgendwann brüllten sie sich an und irgendwann flogen Steine und andere Objekte durch die Arena. Und irgendwann zogen die Pompejaner die Schwerter. Bevor irgendjemand etwas dagegen tun konnte, stachen sie auf ihre Gäste ein und schlachteten einen nach dem anderen ab. Auch Frauen und Kinder wurden niedergemacht, sie konnten sich nicht wehren. Der Senat in Rom war darüber derartig verärgert, dass die Stadt Pompeji die nächsten zehn Jahre keine Gladiatorenwettkämpfe austragen durfte. Der arme Regulus wurde ins Exil gezwungen.



RE: Interessantes und Unterhaltsames aus der römischen Welt - Maxdorfer - 01.10.2012 11:44

Propaganda

In der römischen Republik war es üblich, dass Kandidaten für wichtigere Ämter das Volk auf ihre Seite zu bringen versuchten, in dem sie Gladiatorenspiele, Pferderennen oder ähnliches abhielten. Besonders einfallsreich ging dabei Gaius Curio, ein Anhänger Caesars, vor. Er konstruierte zwei hölzerne Theater direkt nebeneinander, die sich auf einer Achse drehen konnten. In beiden Theatern wurde zur gleichen Zeit dasselbe Stück aufgeführt. Und plötzlich drehten sich die beiden bauten zueinander hin und aus den Theatern wurde ein rundes Amphitheater. Die Schauspieler verschwanden und an ihrer Stelle traten nun Gladiatoren in die Arena, die einen Kampf begannen. Das Volk war begeistert und auch Plinius der Ältere war fasziniert von dieser Idee.