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Mehrdeutige Begriffe
08.09.2016, 13:00
Beitrag: #1
Mehrdeutige Begriffe
Die letzten Tage sind hier einige "Mehrdeutige Begriffe" in Diskussionen aufgetaucht.

Unter Verdienst wird ja "normalerweise" verstanden, was einer im Monat auf der Lohnabrechnung stehen hat, was ihm überwiesen wird.
Ob er das aber tatsächlich "verdient" was er kriegt, oder viel mehr oder gar viel weniger ist eine ganz andere Sache.

Nun ist in anderer Sache von Renten und Pensionen die Rede. Die Rente ist ja das, was die Deutsche Rentenversicherung einem zum letzten oder ersten aufs Konto überweist.
Die Pension bekommt einer, der im öffentlichen Dienst, genauer Beamter war.

Der Begriff Rente kommt aber ja eigentlich von "rentieren" so gibt es die bekannten "Rentenpapiere", Wertpapiere die zum jeweiligen Termin dem Coupon-Schneider Erträge bringen.
Der Rentier zu des letzten Kaisers Zeiten war einer, der von seinem Vermögen lebte. Privatier war ein anderer Ausdruck dafür. Und oftmals hatten die genau diese festverzinslichen Wertpapiere, waren also Coupon-Schneider.

Mein Paradebeispiel ist übrigens dies:
Kennt ihr den Unterschied zwischen "Gratis und "Umsonst"
in der Regel heißt es dann "den gibt es nicht"

Ven wegen:
Als ihr in die Schule gingt, das war gratis.
Beim mir jedoch, war es völlig umsonst. Angel

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.09.2016, 19:59
Beitrag: #2
RE: Mehrdeutige Begriffe
Ich beschäftige mich schon länger mit den Begrifflichkeiten- muss ich ja gewissermaßen in meinem Job.
Die Mehrdeutigkeit kommt immer dann zustande, wenn sich auf der einen Seite immer mehr von der eigentlichen Bedeutung abkommt, auf der anderen Seite die Urprungsbedeutung aber beibehalten wird. So ist es ja bei "Verdienst" gewesen.
Ich habe mich, als ich mit 14 in der Bibel blätterte, doch sehr darüber gewundert, mit welcher Hochachtung von "Dirnen" geschrieben wurde. Das bekam ich damals nicht so recht zusammen...

Heute fasziniert mich bespielsweise der Begriff "Enttäuschung". Wenn man ihn nur ein kleines bißchen anders schreibt, bekommt er eine ganz andere Bedeutung. "Ent- Täuschung"...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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09.09.2016, 09:02
Beitrag: #3
RE: Mehrdeutige Begriffe
Alles sehr "merkwürdig" - des Merkens würdig.

Gewerkschaft war mit Sicherheit einst mitnichten ein Zusammenschluß von Arbeitnehmern sondern da wurde ein "Werk geschafft". Also eher das Gegenteil davon, ein Zusammenschluß von Unternehmern.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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09.09.2016, 11:57
Beitrag: #4
RE: Mehrdeutige Begriffe
Einmal, bin ich beladen mit taufrischem "Kaufmanns-Wissen" und einem Haufen Geld (mindestens für mich) auf die örtliche Volksbank marschiert.

Anlageberatung.
"Grüß Gott, ich möchte gerne Genosse werden"
dass jener Herr nicht hinter seinem Schreibtisch vom Stuhl fiel, und in der Folge den Verfassungsschutz holte, wundert mich noch heute. Devil

Nach einigen Sätzen hat es sich dann geklärt, "Ach so, sie möchten einen Geschäftsanteil erwerben"
Oder so....

Die Dame die mir dann die Geschäftsanteile verkaufte, kannte ich von der Penne her, und so hat es dann geklappt. Ich war wohl ein heimlicher Schwarm von ihr, was ich aber nie geschnallt habe, (und für ihren Geschmack sprach es ja eh nicht Blush)
Sie hat die frohe Kunde dann noch gleich dem neuen Vorstand erzählt, er war gerade eine Woche im Amt. Und bei dem hatte ich dann in seiner ganzen Dienstzeit immer einen Stein im Brett.

Ergo: Die Doppelbedeutung kann auch zu amüsanten Erinnerungen führen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.09.2016, 15:20
Beitrag: #5
RE: Mehrdeutige Begriffe
Tja, da fällt mir doch so eine amüsante und nicht ganz jugendfreie Geschichte ein... Nicht unbedingt mit der Doppeldeutigkeit der deutschen Sprache, aber... naja, manchmal werden Wörter einer anderen Sprache ausgesprochen wie unfeine Worte der deutschen Sprache, um es mal so auszudrücken.

Ein Bekannter von mir hatte eine Vorliebe für eine amerikanische Frauenrockband, deren Namen ins deutsche übersetzt "Füchsin" bedeutet. (Ja, wer nicht warten will, der kann schon nachschlagen)...
Und irgendwann, auf einer hochoffiziellen Abteilungsfeier, sprach er dann den Verhängnisvollen Satz: "Vixen find ich gut."
Um ihn herum Schweigen. Ihm wurde klar, was er da gerade gesagt hatte, und er wurde knallrot. Lief zum seinem Schriebtisch und holte eine CD der Band aus dem Schreibtisch. Und zeigte sie danach den andern.
"Das (!) ist Vixen"...
Und der Abteilungsleiter meinte süffisant "Also die Assoziation verstehe ich...."

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09.09.2016, 17:55
Beitrag: #6
RE: Mehrdeutige Begriffe
Weil wir schon bei nicht jugendfreien Versprechern sind...
Neulich an der Supermarktkasse...die Verkäuferin geht selbstverständlich davon aus, dass ich mit Karte zahlen will, aber grad an dem Tag wollte ich bar bezahlen. Ich war grad mit dem Einräumen meiner Tragekiste beschäftigt, und ich kenn die Verkäuferin auch schon ne Zeitlang, also deutete ich bloß auf den Geldbeutel, den ich schon bereit gelegt hatte, worauf sie meinte: "Wollen´s heute mit dem Harten bezahlen?"

Und prompt rot anlief, kaum dass sie´s gesagt hatte Big GrinBig GrinBig GrinBig Grin
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10.09.2016, 11:36
Beitrag: #7
RE: Mehrdeutige Begriffe
Vor Jahren, es ging glaube ich um die immer wieder aufs neue umstrittene Groß- und Kleinschreibung,
prangte im Spiegel eine Artikel-Überschrift:

Sie ist gut zu Vögeln.

mit dem was aus der Tierfreundin ohne Großschreibung werden würde....

Genau dieses Beispiel, mit Quellenangabe, habe ich in einem Gespräch an dem unter anderem mein damals frischgebackener Schwiegersohn beteiligt war, als Argument für die Groß-+ Kleinschreibung gebracht.

Betretenes Schweigen........ BlushBlushConfused


No jo, wäre mir in Gegenwart meines Schwiegervaters auch peinlich gewesen.
Aber manchmal steht einem halt einer auf der Leitung

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10.09.2016, 13:20
Beitrag: #8
RE: Mehrdeutige Begriffe
Bevor das Niveau hier endgültig gen Italien abdriftet, etwas mit aktuellem Bezug.

Mit Unkosten bezeichnet Otto Nomal Ausaben. Der Kaufmann sieht darin das Gegenteil- nämlich keine Ausgaben. Einen unverrückbaren, fixen Preis bezeichnet der Kaufmann als Datum.

Jens Lehmann über Mario Göze: Man hat bei ihm immer das Gefühl, er macht nichts.
Genau das habe ich über meinen Schäferhund auch immer gesagt.

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10.09.2016, 17:26
Beitrag: #9
RE: Mehrdeutige Begriffe
Den Römern is was ähnliches in ihrer Spätzeit passiert: Sie dachten, sie heuern sich Grenzschutztruppen an, die auch noch billig waren, da sie auf Land siedeln durften, aus dem sie sich selber versorgen konnten. Ab und zu etwas finanzielle Unterstützung, schon sind wieder ein paar Legionen frei, um woanders eingesetzt zu werden. Diese "Freundschaft" zwischen Römern und Nichtrömern war - wir wissen es von Caesar - ein festes rechtliches Verhältnis.
Blöd nur, dass die Germanen auch ein festes Verständnis von Freundschaft hatten. Das lief aber daraus hinaus, dass Freunde sich GEGENSEITIG unterstützten. Ließ es einer der "Freunde" - im historischen Fall meistens die Römer - an der erwarteten Unterstützung fehlen, war das Freundschaftsverhältnis aus Sicht der Germanen aufgehoben. Aber das Land behielten sie, war ja ein "Gastgeschenk"...forderten die Römer ihr "Geschenk" zurück (weil es ja an die Forderung gebunden war, dem Imperium zu dienen), war auf Germanenseite die Empörung groß, das tat man einfach nicht...Wink
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10.09.2016, 20:35
Beitrag: #10
RE: Mehrdeutige Begriffe
(10.09.2016 17:26)913Chris schrieb:  Aber das Land behielten sie..
...und haben es bis heute behalten.

Toleranz, wer möchte heute nicht tolerant sein, natürlich bin ich tolerant.
Im Mittelalter war das sicher weniger erstrebenswert. Wer lange Folter überlebt hatte, der war tolerant.
https://www.youtube.com/watch?v=-pJA5mbtkUo

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11.09.2016, 12:08
Beitrag: #11
RE: Mehrdeutige Begriffe
Eine sehr zynische Doppelbedeutung haben die Begriffe Liquidation bzw. Liquidieren. Einerseits wird darunter die Auflösung eines Unternehmens, andererseits die organisierte Ermordung politischer Gegner verstanden.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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11.09.2016, 21:23
Beitrag: #12
RE: Mehrdeutige Begriffe
(11.09.2016 12:08)Sansavoir schrieb:  Eine sehr zynische Doppelbedeutung haben die Begriffe Liquidation bzw. Liquidieren. Einerseits wird darunter die Auflösung eines Unternehmens, andererseits die organisierte Ermordung politischer Gegner verstanden.

Dann kommt noch dein Anwalt dazu, "der sich erlaubt dir seine Liquidation beizufügen".
Womit er nichts anderes als seine Rechnung meint.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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12.09.2016, 10:10
Beitrag: #13
RE: Mehrdeutige Begriffe
Ganz besonders böse wird es, wenn man sich überlegt, wo das Wort herkommt.
"liquidare" ist aus dem Latein und bedeutet "Verflüssigen"...
Und Verflüssigen heißt, die Dinge wieder ins Fließen, ins Rollen zu bringen...
Liquidation= ein Hindernis beseitigen...

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16.09.2016, 19:24
Beitrag: #14
RE: Mehrdeutige Begriffe
Treffe ich heute vollkommen unerwartet und nach vielen Jahren wieder,
Einen, mit dem ich ich bis 2000 sehr viel zu tun hatte. Eigentlich täglich Telefon-Kontakt hatte.

Was man so spricht, wenn man sich mal gut kannte,

"Ja, "erzählt er, "er ist jetzt in Rente, sein Chef hätte damals 2013 ja alle entlassen usw. usf."
Ich: "und wie gehts denn dem "Müller" was macht der jetzt?"
"Ach, den Müller hatte der Chef schon vorher entlassen, der hatte Probleme mit der braunen Sosse".
Ich: "Was, der ein Nazi???? das gibts doch nicht"
Er "Woher denn, nix Nazi, Bier, gesoffen hat er."


Und seither kenne ich eine Doppelte Bedeutung von
"Brauner Sosse"

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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16.09.2016, 21:15
Beitrag: #15
RE: Mehrdeutige Begriffe
Ganz ehrlich, kenne ich weder die eine noch die andere Bedeutung davon. Braune Soße ist das widerliche Zeug, das meine Tante aus den Maggipäckchen anrührte und dann über den Braten schüttete....Wink
In Großbritannien gibt es das im übrigen abgepackt wie Ketchup. "Brown Sauce"....

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16.09.2016, 21:24
Beitrag: #16
RE: Mehrdeutige Begriffe
(16.09.2016 21:15)Bunbury schrieb:  Ganz ehrlich, kenne ich weder die eine noch die andere Bedeutung davon. Braune Soße ist das widerliche Zeug, das meine Tante aus den Maggipäckchen anrührte und dann über den Braten schüttete....Wink
In Großbritannien gibt es das im übrigen abgepackt wie Ketchup. "Brown Sauce"....

Naja, zumindest verbindest du es mit etwas ekligen. Passt doch ...Lol

[Bild: bild-2.png]
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16.09.2016, 21:31
Beitrag: #17
RE: Mehrdeutige Begriffe
Wusste ich es doch, der Addi hat es doch noch rausgeschafft.

Für Schwaben ist "Braune Soße" beinahe ein Heiligtum. Ähnlich wie das Bier bei den Bajuwaren. Ersteres würde ich auch vorziehen.
Eine gute Bratensoße herzustellen ist eine Kunst, ich selbst kann das nicht so recht.

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17.09.2016, 08:21
Beitrag: #18
RE: Mehrdeutige Begriffe
(16.09.2016 21:31)Triton schrieb:  Wusste ich es doch, der Addi hat es doch noch rausgeschafft.

t.

Der unumstößliche Beweis. Devil liegen die Walter-Boote unter den Palmen dort hinten?Angel

Zitat:Für Schwaben ist "Braune Soße" beinahe ein Heiligtum. Ähnlich wie das Bier bei den Bajuwaren. Ersteres würde ich auch vorziehen.
Eine gute Bratensoße herzustellen ist eine Kunst, ich selbst kann das nicht so recht

mal meine frühere Verlobte fragen, wie sie die Bratensauce macht. Aber "Päcklesosse" ist das glaube ich nun doch nicht.

zurück zum Thema.
Für "braune Sauce" kennen wir jetzt 4 Bedeutungen?
habe ich was übersehen?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.09.2016, 19:06
Beitrag: #19
RE: Mehrdeutige Begriffe
Kommt einer in die Drogerie, "ich hätte gerne Klopapier",
die Verkäuferin, "sie meinen sicher Toilettenpapier"
"ja und dann noch eine Klobürste"
die Verkäuferin "sie meinen vermutlich eine Toilettenbürste"
und dann noch ein Seife
Verkäuferin "eine Toilettenseife?"
"eigentlich wollte ich mir die Hände damit waschen,,,,"
aus den Zeiten als "DM" noch eine Test-Zeitung war.

Worauf ich hinaus will:
Das Wort Toilette
Gibt es ein zweites mit derart vielen Bedeutungen?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.09.2016, 11:40
Beitrag: #20
RE: Mehrdeutige Begriffe
(27.09.2016 19:06)Suebe schrieb:  Kommt einer in die Drogerie, "ich hätte gerne Klopapier",
die Verkäuferin, "sie meinen sicher Toilettenpapier"
"ja und dann noch eine Klobürste"
die Verkäuferin "sie meinen vermutlich eine Toilettenbürste"
und dann noch ein Seife
Verkäuferin "eine Toilettenseife?"
"eigentlich wollte ich mir die Hände damit waschen,,,,"
aus den Zeiten als "DM" noch eine Test-Zeitung war.

Worauf ich hinaus will:
Das Wort Toilette
Gibt es ein zweites mit derart vielen Bedeutungen?

Es ist ja oft so, das man Worte nicht im genauen Sinn entleht, wie in der Ursprungssprache. Da es meist schon ein Wort in diesem Sinne gibt, wird das neue Wort für Spezialisierungen verwendet. Toilette bedeutet im französischen wohl so etwas wie säubern. Dafür haben wir auch das Wort waschen. Das Scheishaus sollte aber durch ein vornehmeres Wort ersetzt werden, deshalb die Entlehnung aus dem französischen.
Bei der Verschmelzung von Indogermanen und Alteuropäern und von Kelten und Germanen hatten wir auch oft mehrere Worte für den gleichen Sinn. Das konnte man für Spezialisierung verwenden.

viele Grüße

Paul

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28.09.2016, 12:37
Beitrag: #21
RE: Mehrdeutige Begriffe
(28.09.2016 11:40)Paul schrieb:  Bei der Verschmelzung von Indogermanen und Alteuropäern und von Kelten und Germanen hatten wir auch oft mehrere Worte für den gleichen Sinn. Das konnte man für Spezialisierung verwenden.

Das hat aber mit einer Verschmelzung nichts zu tun. Die Inuit kennen einige Dutzend verschiedene Wörter für Schnee.

Frage einen Anglo-Amerikaner nach der Toilette und es wird peinlich. Dort will man in den "bathroom".

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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28.09.2016, 17:56
Beitrag: #22
RE: Mehrdeutige Begriffe
(28.09.2016 12:37)Arkona schrieb:  
(28.09.2016 11:40)Paul schrieb:  Bei der Verschmelzung von Indogermanen und Alteuropäern und von Kelten und Germanen hatten wir auch oft mehrere Worte für den gleichen Sinn. Das konnte man für Spezialisierung verwenden.

Das hat aber mit einer Verschmelzung nichts zu tun. Die Inuit kennen einige Dutzend verschiedene Wörter für Schnee.

Frage einen Anglo-Amerikaner nach der Toilette und es wird peinlich. Dort will man in den "bathroom".

Es gab 2 Inuit Einwanderergruppen. Da hat sich die Zahl der Schneeworte wohl verdoppelt. Vielleicht haben sie auch noch Wikingerworte übernommen und Worte ihrer deutschen Vorfahren, denn viele Inuit stammen von deutschen Missionaren ab.

viele Grüße

Paul

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28.09.2016, 18:44
Beitrag: #23
RE: Mehrdeutige Begriffe
(28.09.2016 17:56)Paul schrieb:  ./.
Vielleicht haben sie auch noch Wikingerworte übernommen und Worte ihrer deutschen Vorfahren, denn viele Inuit stammen von deutschen Missionaren ab.


das müssten dann aber lauter Lutherische Worte für Schnee sein.
Denn katholische in dem Fall ja überhaupt nicht.

Andererseits, die evangelischen Missionare, mein Onkel war übrigens einer, haben ja ihre Frauen dabeigehabt, und ich bin mir recht sicher, (meine Tante kannte ich ja) dass die von einer solchen "Rasse-Verbesserung" gar nichts hielten.
Bei den katholischen Missionaren gab es dieses Hindernis nun nicht, also müssten es doch katholische Worte sein.
Kennst du dazu Untersuchungen?
Andererseits, Sprachweitergabe durch Zeugung? Da öffnen sich ja ganz neue Sprachentwicklungslinien. maW vor dem Gentest kommt in Zukunft der Sprachtest, erst wenn dieser "negativ" ausfällt kommt die Speichelprobe


Sag mal, das soll doch sicher ein Witz sein Confused

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2016, 01:09
Beitrag: #24
RE: Mehrdeutige Begriffe
(28.09.2016 18:44)Suebe schrieb:  
(28.09.2016 17:56)Paul schrieb:  ./.
Vielleicht haben sie auch noch Wikingerworte übernommen und Worte ihrer deutschen Vorfahren, denn viele Inuit stammen von deutschen Missionaren ab.


das müssten dann aber lauter Lutherische Worte für Schnee sein.
Denn katholische in dem Fall ja überhaupt nicht.

Andererseits, die evangelischen Missionare, mein Onkel war übrigens einer, haben ja ihre Frauen dabeigehabt, und ich bin mir recht sicher, (meine Tante kannte ich ja) dass die von einer solchen "Rasse-Verbesserung" gar nichts hielten.
Bei den katholischen Missionaren gab es dieses Hindernis nun nicht, also müssten es doch katholische Worte sein.
Kennst du dazu Untersuchungen?
Andererseits, Sprachweitergabe durch Zeugung? Da öffnen sich ja ganz neue Sprachentwicklungslinien. maW vor dem Gentest kommt in Zukunft der Sprachtest, erst wenn dieser "negativ" ausfällt kommt die Speichelprobe
Sag mal, das soll doch sicher ein Witz sein Confused

Eigentlich meine ich meine Beiträge meistens ernst. Die Herrenhuter haben in Grönland missioniert und oft mit mehreren Frauen viele Kinder erzeugt. So ist der Name Chemnitz u.a. verbreitet.

http://www.371stadtmagazin.de/371magazin...nland.html

Wikipedia:
"Das häufige Vorkommen deutscher Familiennamen wie Fleischer, Kleist, Chemnitz oder Kreutzmann beruht auf der Präsenz evangelischer, vor allem Herrnhuter, Missionare. Sie heirateten Inuitfrauen und/oder adoptierten Inuit-Kinder. Die heutigen Namensträger sind Grönländer, die außer dem Namensgeber zumeist keine deutschen Vorfahren haben."

Solche starke Vermehrung durch Vielweiberei hat es ja immer wieder gegeben. In Südafrika sind schnell große Stämme aus der Verbindung burischer Bauern mit vielen San-Frauen entstanden. So haben sich Araber in Nordafrika ausgebreitet...

viele Grüße

Paul

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29.09.2016, 10:41
Beitrag: #25
RE: Mehrdeutige Begriffe
Herrnhuter Missionare und Vielweiberei. Thumbs_down
Paul da geht dir die Fantasie aber gehörig durch....
Die haben den Eskimos das Wort Gottes gepredigt, zum Schwängern gab es Eskimo-Männer vor Ort in ausreichender Menge. Brauchten sich die Missionare nun wirklich nicht bemühen.

Lies doch mal den Link selbst.

Informier dich mal ein bißchen über die Herrnhuter, das sind nun mal keine Mormonen, ganz im Gegenteil.

Einstieg:
https://www.ekd.de/glauben/abc/herrnhute...meine.html

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2016, 13:45
Beitrag: #26
RE: Mehrdeutige Begriffe
In der Inuit Kultur war Polygamie verbreitet. Spätestens die Söhne der Missionare werden sie auch praktiziert haben. Ich hatte aber vor Jahren in einem Artikel gelesen, das viele Missionare selbst diese Landessitte übernahmen, da es in Grönland durch das harte Jägerleben viele Witwen gab. Der Hinweis auf die Adoptionen(eigner Kinder) ist wohl ein versteckter Hinweis.

https://de.wikipedia.org/wiki/Inuit-Kultur

viele Grüße

Paul

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29.09.2016, 17:35
Beitrag: #27
RE: Mehrdeutige Begriffe
(29.09.2016 13:45)Paul schrieb:  In der Inuit Kultur war Polygamie verbreitet. Spätestens die Söhne der Missionare werden sie auch praktiziert haben. Ich hatte aber vor Jahren in einem Artikel gelesen, das viele Missionare selbst diese Landessitte übernahmen, da es in Grönland durch das harte Jägerleben viele Witwen gab. Der Hinweis auf die Adoptionen(eigner Kinder) ist wohl ein versteckter Hinweis.

https://de.wikipedia.org/wiki/Inuit-Kultur


Sorry Paul,
aber da geht dir deine Fantasie völlig durch.
Vermutlich liest du zuviel "undercover"-Literatur.

Deine Links enthalten kein Wort das deine Argumentation stützt. Aber auch nicht eines. Angry
Dass die Eskimos angeblich in Polygamie lebten ist doch kein Hinweis, dass christliche Missionare dies weiterführten.
Ganz im Gegenteil kannst du,
wohlgemerkt in deinen Links,
davon lesen, dass unter dem Einfluss der Missionare die Polygamie zurückging.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2016, 23:05
Beitrag: #28
RE: Mehrdeutige Begriffe
Hier noch ein Artikel darüber, das sehr viele Leute darüber verwundert sind, das so viele Grönländer deutsche Nachnamen haben, die von Missionaren stammen. Das ist für alle nach Grönland kommenden als ungewöhnlich auffallend. Mir ging es hier keinesfalls um moralische Fragen.

http://www.geo.de/reisen/community/reise...dgroenland

viele Grüße

Paul

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29.09.2016, 23:10
Beitrag: #29
RE: Mehrdeutige Begriffe
(29.09.2016 23:05)Paul schrieb:  Hier noch ein Artikel darüber, das sehr viele Leute darüber verwundert sind, das so viele Grönländer deutsche Nachnamen haben, die von Missionaren stammen. Das ist für alle nach Grönland kommenden als ungewöhnlich auffallend. Mir ging es hier keinesfalls um moralische Fragen.

http://www.geo.de/reisen/community/reise...dgroenland

Die Missionare haben eben auch viele elternlose Eskimo-Bengel im Haushalt aufgezogen und ihnen den Namen verpasst.

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30.09.2016, 11:14
Beitrag: #30
RE: Mehrdeutige Begriffe
Ich bin heute morgen mal wieder über eine scheinbar zweideutige Sache gestolpert, die aber strenggenommen so zweideutig gar nicht ist.

Es geht um das Wörtchen "bewegen".
Meistens ist damit ja die körperliche Ertüchtigung gemeint.
Hin und wieder aber auch das Gefühlsmäßige Erleben, wenn ein Film oder ein Song oder was auch immer "bewegt".

Seltsamerweise ist das dazugehörige Hauptwort aber ein anderes. Sport wird selbstverständlich als "Bewegung" bezeichnet. Die gefühlsmäßige Bewegung allerdings - schon ein wenig abwertend- als "Rührung" oder noch abfälliger als "Gefühlsduselei"...

Dabei meint das Wörtchen "Emotion", mit dem Gefühle ja auch bezeichnet werden, ja dann doch wieder "in Bewegung sein"....

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01.10.2016, 12:13
Beitrag: #31
RE: Mehrdeutige Begriffe
Die innere "Bewegung" ist doch nicht abwertend besetzt.
Terrorgruppen nennen sich übrigens auch gerne "Bewegung".

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01.10.2016, 12:46
Beitrag: #32
RE: Mehrdeutige Begriffe
(01.10.2016 12:13)Triton schrieb:  Die innere "Bewegung" ist doch nicht abwertend besetzt.

Und wo findest du die Bezeichnung für innere Bewegung? Seien wir doch ehrlich- nicht in der Umgangssprache, sondern nur bei Psychologen. Innere- Kind-Therapie, Spiritualität und dergleichen mehr. Dort gehört es zum normalen Vokabular. Die meisten sind sich dieser Bedeutung aber im alltäglichen gar nicht bewußt.

(01.10.2016 12:13)Triton schrieb:  Terrorgruppen nennen sich übrigens auch gerne "Bewegung".
Sie verstehen sich ja auch so- sie wollen etwas in Gang setzen, in der Regel eine Revolution. Oder einen Umsturz.

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01.10.2016, 16:09
Beitrag: #33
RE: Mehrdeutige Begriffe
(01.10.2016 12:46)Bunbury schrieb:  
(01.10.2016 12:13)Triton schrieb:  Die innere "Bewegung" ist doch nicht abwertend besetzt.

Und wo findest du die Bezeichnung für innere Bewegung? Seien wir doch ehrlich- nicht in der Umgangssprache, sondern nur bei Psychologen. Innere- Kind-Therapie, Spiritualität und dergleichen mehr. Dort gehört es zum normalen Vokabular. Die meisten sind sich dieser Bedeutung aber im alltäglichen gar nicht bewußt.

(01.10.2016 12:13)Triton schrieb:  Terrorgruppen nennen sich übrigens auch gerne "Bewegung".
Sie verstehen sich ja auch so- sie wollen etwas in Gang setzen, in der Regel eine Revolution. Oder einen Umsturz.


Habe ich dich richtig verstanden?

Wenn mich etwas bewegt, in dem Fall also innerlich, setze ich mich doch anschließend in Bewegung. Mache etwas, treffe eine Entscheidung.
Wenn wir hier über "das Liebesleben der Waldameisen diskutieren" und du bringst ein Argument, eine These die mir überlegenswert erscheint, bewegt mich diese deine These. Und anschließend setze ich mich in Bewegung zum Beispiel in Richtung deiner These.
Also haben wir hier doch das Substantiv

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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01.10.2016, 17:16
Beitrag: #34
RE: Mehrdeutige Begriffe
(01.10.2016 16:09)Suebe schrieb:  Habe ich dich richtig verstanden?

Wenn mich etwas bewegt, in dem Fall also innerlich, setze ich mich doch anschließend in Bewegung. Mache etwas, treffe eine Entscheidung.
Wenn wir hier über "das Liebesleben der Waldameisen diskutieren" und du bringst ein Argument, eine These die mir überlegenswert erscheint, bewegt mich diese deine These. Und anschließend setze ich mich in Bewegung zum Beispiel in Richtung deiner These.
Also haben wir hier doch das Substantiv

Suebe, ich glaube dir gerne, dass du das Wort benutzen kannst. Weniger glaube ich, dass Waldameisen dich innerlich bewegen, sondern allenfalls zum Rennen bringen....Big Grin

Natürlich gibt es das Wort. Aber wenn du "Bewegung" hörst, erzähl mir nicht, dass du sofort an die innere Bewegung denkst. (Da wird ganz nebenbei auch oft von "Bewegtheit" gesprochen, womit das ganze ein wenig passiviert wird).

Und schon wird mir wieder klar, dass wir hier schon wieder ein Mißverständnis haben.
Ich habe nur zwei Bewegungsebenen gebracht und die dritte völlig vergessen. Du hast die dritte ins Spiel gerbacht, sie aber mit meiner zweiten gleichgesetzt.
Ich habe an die körperliche und die gefühlsmäßige Bewegung gedacht- du bringst jetzt noch die geistige dazu. Und stimmt, in Bezug auf den Geist wird "Bewegung" natürlich nicht abgewertet, sondern gilt sogar als Vorteil.
Aber geistige und gefühlsmäßige Bewegung sind dann auch nicht das gleiche.
Wobei wir dann wieder beim Unterschied von Emotion und Motivation wären... Und jetzt behaupte ich mal ganz frech, dass ersteres eher negativ und zweites eher positiv besetzt ist...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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26.10.2016, 17:47
Beitrag: #35
RE: Mehrdeutige Begriffe
(11.09.2016 21:23)Suebe schrieb:  
(11.09.2016 12:08)Sansavoir schrieb:  Eine sehr zynische Doppelbedeutung haben die Begriffe Liquidation bzw. Liquidieren. Einerseits wird darunter die Auflösung eines Unternehmens, andererseits die organisierte Ermordung politischer Gegner verstanden.

Dann kommt noch dein Anwalt dazu, "der sich erlaubt dir seine Liquidation beizufügen".
Womit er nichts anderes als seine Rechnung meint.

(12.09.2016 10:10)Bunbury schrieb:  Ganz besonders böse wird es, wenn man sich überlegt, wo das Wort herkommt.
"liquidare" ist aus dem Latein und bedeutet "Verflüssigen"...
Und Verflüssigen heißt, die Dinge wieder ins Fließen, ins Rollen zu bringen...
Liquidation= ein Hindernis beseitigen...


Jetzt las ich heute Nacht im dtv-Atlas Deutsche Sprache (Dietrich ist schuldDevil )dass
"Liquidieren"
in den Nazi-Wortschatz gehört.
Ein ganz typisches Beispiel wäre.
Das Wort stammt "eigentlich" aus der Kaufmanns-Sprache, darüber haben wir uns ja auch schon ausgetauscht, und hätte die fürchterliche Bedeutung vor den Nazis überhaupt nicht gehabt.

Es sind dann noch einige weitere Beispiele angegeben, "die Endlösung der Judenfrage" ist auch so ein Begriff, inzwischen ersetzt durch das Wort Holocaust.
Die Gestapo hat sich um die Juden "gekümmert".
Neben dem "Liquidieren" gab es noch den Begriff der "Sonderbehandlung"
was im Endergebnis nichts anderes hieß.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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26.10.2016, 19:23
Beitrag: #36
RE: Mehrdeutige Begriffe
(26.10.2016 17:47)Suebe schrieb:  Es sind dann noch einige weitere Beispiele angegeben, "die Endlösung der Judenfrage" ist auch so ein Begriff, inzwischen ersetzt durch das Wort Holocaust.
Die Gestapo hat sich um die Juden "gekümmert".
Neben dem "Liquidieren" gab es noch den Begriff der "Sonderbehandlung"
was im Endergebnis nichts anderes hieß.

Oder das Wort Selektion bzw. das selektieren bekommt mit den Nazis einen diabolischen Wert, der der Entscheidung über Tod oder Leben entgegen steht.
Aber nicht nur durch den Holocaust wurde das Wort negativ besetzt, sondern auch im Zusammenhang mit Rassismus allgemein.
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11.11.2016, 14:12
Beitrag: #37
RE: Mehrdeutige Begriffe
Wahlsieger Trump sieht sich als Leitfigur einer Bewegung. Der Begriff wurde hier erwähnt.
Gefällt mir nicht, vielleicht auch nur, weil der Begriff historisch kontaminiert ist.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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11.11.2016, 16:30
Beitrag: #38
RE: Mehrdeutige Begriffe
(11.11.2016 14:12)Triton schrieb:  Wahlsieger Trump sieht sich als Leitfigur einer Bewegung. Der Begriff wurde hier erwähnt.
Gefällt mir nicht, vielleicht auch nur, weil der Begriff historisch kontaminiert ist.

Is Usus bei Populisten, ihre Anhängerschaft als "Bewegung" zu bezeichnen. Belastet ist dieser Begriff nur im Deutschen, durch den extensiven Gebrauch durch die Nazis.
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