Forums - QUIZ ( Weiterführung )

[Maxdorfer]

(27.04.2014 22:47)Avicenna schrieb:  

(27.04.2014 20:43)Maxdorfer schrieb:  Was ist mit den anderen? Ist zur Zeit kein Rätselwetter?

Naja, das ist z.Zt. eben so.
Sansavoir und ich sind einigermaßen regelmäßig dabei. Harald schaut manchmal rein, genau wie WDPG. Auch Chris war ein zweimal mal so "freundlich" ...

(27.04.2014 23:13)WDPG schrieb:  Ehrlich gesagt das ich hier noch keinen Tipp abgegeben habe lagt nicht am Wetter, sondern daran das ich im Moment absolut keine Ahnung habe wer gemeint sein könnte oder wo ich suchen soll. Vielleicht helfen weitere Hinweise.

Ist ja gut

Gleich kommen ein paar Tipps.

[Maxdorfer]

(27.04.2014 21:25)Sansavoir schrieb:  Papst Johannes XII.

Nein, der Gesuchte war kein Papst.

Der Gesuchte war auch tatsächlich in der Politik tätig. Aufgrund seiner Verwandtschaft erhob er lange Zeit Ansprüche auf eine Krone, die er aber nicht durchsetzen konnte. Von kleineren Ämtern aus, die er bekleidete, schmiedete er seine Intrigen. Schließlich wurde er gefangengenommen und kam unter ungeklärten Umständen wieder frei.

[Harald]

Kannst du das geografisch etwas eingrenzen, Max?

[Maxdorfer]

(28.04.2014 11:26)Harald schrieb:  Kannst du das geografisch etwas eingrenzen, Max?

Zumindest einmal auf Europa.
Ihr habt bereits eine Person genannt, die im gleichen Land wirkte wie der Gesuchte.

[WDPG]

Vermute zwar das ich falsch liege, versuche es aber mal mit Karl I von Valois?

[Sansavoir]

Karl I. von Anjou

[WDPG]

(28.04.2014 23:52)Sansavoir schrieb:  Karl I. von Anjou

Was ich weiß fand Karl I von Anjou aber kein besonders ungewöhnliches oder unglückliches Ende.

Roger de Flor würde mir noch einfallen. Habe aber das Gefühl wir liegen mit dieser Gegend irgendwie falsch. Oder?

[Harald]

Bösewichter gibt es so viele. ......... Cesare Borgia?

[Maxdorfer]

Verzeihung, ich hatte seit gestern viel zu tun...

Cesare Borgia, Karl I. von Anjou, Roger de Flor und Karl I. von Valois sind leider falsch, wobei letzterer sowohl örtlich als auch zeitlich am nächsten dran ist.

Der Gesuchte soll, glaubt man der Überlieferung, wirklich unfreundliche Absichten gehabt haben. Er war an der Ermordung eines wichtigen Landsmanns beteiligt, verbündete sich mit dem Kriegsfeind, konnte dann aber - nach seiner Gefangenschaft - einen gefährlichen Aufstand niederschlagen. Auch in seinen nächsten Lebensjahrzehnten hörte er nicht auf zu intrigieren.

[Maxdorfer]

Um noch mal zusammenzufassen:

Das Tätigkeitsfeld des Gesuchten war die Politik, er lebte im europäischen Mittelalter, genauer gesagt in Frankreich (das dürfte nun klar sein, siehe der Kommentar zu Karl von Valois). Er war zwar ein Herrscher, aber kein Papst und stand politisch im Mächtegefüge seiner Zeit nie an erster oder herausragender Stelle (wobei letzteres Interpretationssache ist.
Der Gesuchte soll der Überlieferung zufolge wirklich unfreundliche Absichten gehabt haben und wollte sich partout nicht in die bestehende Ordnung einfügen. Er war illoyal, hinterhältig und ehrgeizig. Aufgrund seiner Verwandtschaft erhob er lange Zeit Ansprüche auf eine Krone, die er aber nicht durchsetzen konnte. Von "kleineren" Ämtern aus, die er bekleidete, schmiedete er seine Intrigen - wobei eines theoretisch sogar der Krone, die er beanspruchte, gleichrangig war, sodass ich das "klein" wieder relativieren muss.
Er war an der Ermordung eines wichtigen Landsmanns beteiligt und verbündete sich mit dem Kriegsfeind. Schließlich wurde er gefangengenommen und kam unter ungeklärten Umständen wieder frei. Auch in seinen nächsten Lebensjahrzehnten hörte er nicht auf zu intrigieren.
Was den Beinamen angeht, ist "der Schöne" nicht wirklich das Attribut, das dem Gesuchten zugesprochen wird. Schließlich starb er auf sehr unglückliche Weise, und zwar auf eine ähnliche Weise wie Faust, aber nicht selbstverschuldet.

Eine Falschinformation war, dass er einen Aufstand niederschlagen konnte. Ich behaupte hiermit das Gegenteil und bitte um Verzeihung.

Ich hoffe, das hilft.

VG
Der Maxdorfer

[Sansavoir]

Karl der Böse

[Maxdorfer]

(30.04.2014 00:26)Sansavoir schrieb:  Karl der Böse

Das ist richtig. Gesucht war Karl II. von Navarra, genannt "der Böse" (* 1332, † 1387), Graf von Évreux und König von Navarra, der Ansprüche auf den französischen Thron erhob, weil seine Mutter 1316 bei der Besetzung des französischen Throns übergangen worden war (es wurde ihre Legitimität in Frage gestellt, ihr Onkel bestieg den Thron und schloss sofort Frauen von der Nachfolge aus). Trotz ihres Thronverzichtes erhob Karl nachdrücklich Ansprüche auf den französischen Thron.
Da die Überlieferung natürlich promonarchisch eingestellt ist, werden ihm wirklich unfreundliche Absichten unterstellt. Er war allerdings wirklich illoyal, hinterhältig und ehrgeizig.
Der Landsmann, an dessen Ermordung er beteiligt war, war Carlos de la Cerda, der Connétable von Frankreich. Schließlich verbündete er sich mit England, dem Kriegsfeind im Hundertjährigen Krieg, insbesondere dem "Schwarzen Prinzen" Edward von Woodstock, der ihn auch militärisch unterstützte. Vom König gefangengenommen, kam er schon bald wieder frei, wobei unklar ist, ob er floh oder ob er von den Generalständen nach der französischen Niederlage bei Maupertuis freigesprochen wurde.
Auch in seinen nächsten Lebensjahrzehnten hörte er nicht auf zu intrigieren, wobei der Wikipediaartikel ziemlich unvollständig ist.
Jede Nacht wickelte er sich in mit Weinbrand getränkte Tücher ein, laut Wikipedia, um sich von einer Krankheit zu kurieren, laut Barbara Tuchman, weil er äußerlich sehr früh gealtert sei. Eines Nachts fingen die Tücher Feuer, als sich ein Bediensteter mit einer Fackel über ihn beugte, und nach zwei Wochen schmerzvollem Leiden verstarb Karl.

Eine ausführlichere Biographie folgt vielleicht irgendwann, aber da ich noch einige Biographien aus jahralten Rätseln (theoretisch) zu schreiben habe, will ich nichts versprechen

Sansavoir, du darfst das nächste Rätsel erstellen

[Sansavoir]

NEUES RÄTSEL

Die Gesuchte war die Erbtochter eines regional mächtigen Mannes, der sie mit einem Mann aus einer aufstrebenden, ebenfalls nur begrenzt mächtigen Familie verheiraten wollte. Dieser Plan konnte nicht verwirklicht werden, da der Lehnsherr - sowohl des Vaters als auch von dessen Wunsch-Schwiegersohn, die Braut – also die Gesuchte - für sich selbst beanspruchte.

Ob der Lehnsherr in die Gesuchte, die eine sehr schöne Frau gewesen sein soll, sich verliebt hatte oder nur eine für ihn gefährlich werdende Allianz seiner Vasallen verhindern wollte, sei dahingestellt. Der Lehnsherr verstieß seine bisherige Gattin, um die Gesuchte zu heiraten. Der verschmähte Bräutigam bat daraufhin einen anderen Herrscher um Hilfe, der dann diese Situation nutzte, um einen Krieg gegen den Lehnherrn zu führen, in dem dieser schließlich besiegt wurde.

Die Gesuchte gebar in ihrer ersten Ehe fünf Kinder, die alle das Erwachsenenalter erreichten. Zwei davon spielten eine kleine Nebenrolle in der deutschen Geschichte. Nach dem Tod ihres Mannes musste die Gesuchte für das Erbe ihres ältesten Sohnes gegen den oben genannten Herrscher bzw. dessen Sohn kämpfen. Da ihr die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn entzogen wurde, begab sich die Gesuchte in ihre Heimat, wo sie nach einigen Jahren den Sohn ihres früheren Bräutigams heiratete. Dieser war ursprünglich mit der Tochter der Gesuchten verlobt, dieses Verlöbnis wurde jedoch aufgelöst, als die Tochter anderweitig verheiratet wurde. Aus der zweiten Ehe der Gesuchten stammen ebenfalls mehrere Kinder.

Der älteste Sohn bekam den gleichen Vornamen wie sein Vater und Großvater, der einst verschmähte Bräutigam. Die Gesuchte und ihr zweiter Ehemann führten eine glückliche Ehe, politisch widersetzten sich beide der Politik einer Frau. Wer war die Gesuchte?

[Avicenna]

Isabella Plantagenet?

[Sansavoir]

(02.05.2014 21:27)Avicenna schrieb:  Isabella Plantagenet?

Ich nehme an, Du meinst die Richtige. Aber um sicher zu gehen und Verwechslungen zu vermeiden, möchte ich den Namen wissen, unter dem sie bekannter ist.

[Avicenna]

(02.05.2014 23:27)Sansavoir schrieb:  

(02.05.2014 21:27)Avicenna schrieb:  Isabella Plantagenet?

Ich nehme an, Du meinst die Richtige.

Wie jetzt ... die Richtige? Das war nur ein Schuß ins Blaue.

Also, ich meine Isabella von England, Tochter von Johann Ohneland ...

[Sansavoir]

(03.05.2014 08:28)Avicenna schrieb:  

(02.05.2014 23:27)Sansavoir schrieb:  Ich nehme an, Du meinst die Richtige.

Wie jetzt ... die Richtige? Das war nur ein Schuß ins Blaue.

Also, ich meine Isabella von England, Tochter von Johann Ohneland ...

Nö, diese Isabella/-e war es eben nicht. Aber Du bist ganz, ganz nah dran.

[Avicenna]

(04.05.2014 01:09)Sansavoir schrieb:  

(03.05.2014 08:28)Avicenna schrieb:  Wie jetzt ... die Richtige? Das war nur ein Schuß ins Blaue.

Also, ich meine Isabella von England, Tochter von Johann Ohneland ...

Nö, diese Isabella/-e war es eben nicht. Aber Du bist ganz, ganz nah dran.

Sie musste irgendwas mit England und gleichsam mit dem HRR zu tun haben.
Die eine starke Frau, gegen die sie dann später politisch aktiv war, sollte entweder Elisabeth -Tochter Heinrichs VIII.- oder Eleonore - Richards Mutter - gewesen sein. Elisabeth wäre aber nach meinem Gefühl zu spät.
Meine ersten Gedanken gingen an die Exfrau von Albrecht des Entarteten, Margaretha, aber die ist nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. Von daher habe ich erstmal intuitiv auf deren Mutter getippt, die es aller Wahrscheinlichkeit auch nicht sein würde, was sich ja nun auch bestätigt hat.
Nun scheine ich aber trotzdem ganz in der Nähe der Gesuchten zu sein und sie soll auch Isabella/-e/Elisabeth heißen ...
daher kurz abgeschweift zu Isabelle de France und Elisabeth von Thüringen und wieder da gelandet wo ich angefangen hatte - diesmal aber bei der Mutter der von mir Erstvermuteten.

Ist Isabella von Angoulême, zweite Frau von Johann Ohneland, die Gesuchte?
Die einflußreiche Frau, mit der sie später einigen Zwist hatte, wäre dann die Königin von Frankreich, Blanka von Kastilien, gewesen.

[Sansavoir]

(04.05.2014 03:27)Avicenna schrieb:  

(04.05.2014 01:09)Sansavoir schrieb:  Nö, diese Isabella/-e war es eben nicht. Aber Du bist ganz, ganz nah dran.

Ist Isabella von Angoulême, zweite Frau von Johann Ohneland, die Gesuchte?
Die einflußreiche Frau, mit der sie später einigen Zwist hatte, wäre dann die Königin von Frankreich, Blanka von Kastilien, gewesen.

Ja, genau sie ist die Gesuchte. Ihre Tochter Isabella Plantagenet war die letzte Ehefrau Friedrichs II., ihr Sohn war Richard von Cornwallis, während des Interregnum einer der beiden deutschen Titularkönige.

Avicenna, Du kannst das nächste Rätsel erstellen.

[Harald]

Früher konnte ich noch mitraten, aber jetzt sind die Familienverhältnisse so kompliziert geworden, daß schon das lesen der Frage zu kompliziert ist. Diese Franzosen (vor allem die Briten)......... Ich passe.

[Avicenna]

(06.05.2014 18:21)Harald schrieb:  Früher konnte ich noch mitraten, aber jetzt sind die Familienverhältnisse so kompliziert geworden, daß schon das lesen der Frage zu kompliziert ist. Diese Franzosen (vor allem die Briten)......... Ich passe.

Dann lassen wir das diesmal möglichst weg - Harald, das neue Rätsel beginnt in deiner Heimat ...

[Avicenna]

Sansavoir, das war wieder ein sehr gelungenes Rätsel - vor allem die detailierte und interessante Beschreibung des Lebens der Gesuchten machte Lust auf die Lösung.

Neues Rätsel

Die nun gesuchte Person war auch eine Frau, war von herrschaftlichem Adel und wuchs zu einer Zeit auf, als in ihrer Heimat und anderen Ortens heftig darum gerungen wurde, welche Form des Glaubensbekenntnisses nun die "Richtige" ist. Im Gegensatz zum Mainstream ihrer Zeit interessierte und engagierte sie sich als Frau jedoch aktiv für die eine Sichtweise und schlug sich mit all ihren Optionen und persönlichen Fähigkeiten auf eine Seite der religiösen Zwistigkeiten und war damit in ihrem Einflussbereich und weitreichendem persönlichen Umfeld auch erfolgreich.
Sie trat aufklärend, mahnend, aber auch ausgleichend und vermittelnd in Erscheinung. Dies belegt ihre umfangreiche Korrespondenz, die zu großen Teilen bis heute erhalten blieb und die sie zumeist mit den einflussreichsten Männern ihrer Zeit führte. Dabei nahm sie "...kein Blatt vor's Maul..."
Die Gesuchte war eine bemerkenswert starke, kluge, rhetorisch geübte, verhandlungsgeschickte und mutige Frau, die in der landläufigen Geschichtsschreibung, bislang jedoch nicht den ihr zustehenden Nachhall fand.
Zu ihren persönlichen Verhältnissen sei noch angemerkt, dass sie mit einem relativ schwachen und farblosen Mann verheiratet war, der relativ frühzeitig starb, sie es auf der anderen Seite aber mit einem starken und autoritären Schwiegervater zu tun hatte, dem sie aber erfolgreich die Stirn bot. Ihre Ehe blieb kinderlos.

Wer könnte gesucht sein ...?

[Annatar]

Ist es Elisabeth von Rochlitz??

[Avicenna]

(06.05.2014 19:45)Annatar schrieb:  Ist es Elisabeth von Rochlitz??

Yes, dear Annatar, gesucht war Elisabeth von Hessen (1502–1557) bzw. Elisabeth von Rochlitz.
Und schon bist du dran mit einem neuen Rätsel.

...und Harald kam wieder nicht zum Zug.

Was hat dich so schnell auf die Lösung gebracht, Annatar?

Eine sehr schöne Seite über die Gesuchte findet ihr z.B. hier: http://www.frauen-und-reformation.de/?s=bio&id=23

[Harald]

Meine Heimat? Dann wäre es die heilige Hedwig (die ich sehr verehre, obwohl ich ein verstockter Heide bin)!
Außerdem hat auch Frankfurt a.M. niemals zu Hessen gehört.

[Annatar]

(06.05.2014 20:51)Avicenna schrieb:  

(06.05.2014 19:45)Annatar schrieb:  Ist es Elisabeth von Rochlitz??

Yes, dear Annatar, gesucht war Elisabeth von Hessen (1502–1557) bzw. Elisabeth von Rochlitz.
Und schon bist du dran mit einem neuen Rätsel.

...und Harald kam wieder nicht zum Zug.

Was hat dich so schnell auf die Lösung gebracht, Annatar?

Eine sehr schöne Seite über die Gesuchte findet ihr z.B. hier: http://www.frauen-und-reformation.de/?s=bio&id=23

Über die Dame stand vor kurzem ein Artikel in der Zeitung.
Und bei der Beschreibung hat es dann sofort klick gemacht.

[Avicenna]

(07.05.2014 16:42)Harald schrieb:  Meine Heimat? Dann wäre es die heilige Hedwig (die ich sehr verehre, obwohl ich ein verstockter Heide bin)!
Außerdem hat auch Frankfurt a.M. niemals zu Hessen gehört.

Du weißt doch ganz genau wie ich das meine. Dass Frankfurt seit ewigen Zeiten eine Freie (Reichs)stadt war, steht auf einem ganz anderen Blatt. Heute gehört es nunmal zum Bundesland Hessen. Aus dem Grund und weil die Elisabeth aus Marburg stammte und dieses nun nicht besonders weit von Frankfurt entfernt liegt, hatte ich dir eben eine gewisse "Heimatnähe" unterstellt. Man kann über die Jahrhunderte betrachtet ohnehin nicht mit Bestimmtheit sagen, die und die Stadt oder Region war hessisch, thüringisch, bayrisch oder pfälzisch, weil die Herrschafts- u. Zugehörigkeitsverhältnisse durch Kriege, Heirat etc. praktisch permanent im Fluss waren und es keine wirkliche Kontinuität gab. Am Ehesten kann man es noch an der Sprache festmachen wo etwas im Groben hingehört - bei Frankfurt, und da hast du Recht, ist es wohl weniger ein hessischer Dialekt der dort gesprochen wird, als vielmehr ein rheinfränkischer.
Ähnlich wie bei Frankfurt sieht das z.B. auch mit Erfurt aus. Hier kann man auch keine "kernthüringische" Vergangenheit entdecken und trotzdem liegt sie im Herzen des heutigen Bundeslandes Thüringen und ist sogar Landeshauptstadt geworden.

Ich gebe zu, dass es nicht so einfach ist den Begriff Heimat zu definieren. Wahrscheinlich muss das jeder für sich persönlich machen. Der eine macht es fest an den Wurzeln seiner Herkunft, der andere am liebgewonnen Umland seines langjährigen Lebensmittelpunktes. Da spielen sicher die gesamten Lebensumstände - z.B. auch Verwandte, Freunde, die lebenden wie die toten - eine große Rolle, was man dann als Heimat bezeichnet bzw. als Heimat empfindet. Da du die Hedwig angesprochen hast, schätze ich mal, dass es bei dir eher deine geographischen Wurzeln sind - die Gegend wo du zur Welt kamst.
Wobei es sicher interessant wäre darüber näheres zu erfahren ... so du das möchtest.

[Annatar]

Hier ist das neue Rätsel:
Gesucht wird dieses mal ein Mann. Er stammt aus ärmlichen Verhältnissen, schafte es jedoch Theologie zu studieren, wofür er aber eine Zeit lang sein Heimatland verließ.
Nach dem Ende seines Studiums kehrte er in sein Heimatland zurück, wo er nach und nach in der Hierarchie einer Kirche aufstieg.
Er war jedoch sehr umstritten, da man ihm unterstellte gewissen Kreisen innerhalb seines Landes zu nahe zu stehen.
Jedeoch entfernte er sich immer weiter von diesen Kreisen und übte vermehrt Kritik an diesen.
Dies führte zu seinem gewaltsamen Tod, der in sein Heimatland in den Abgrund riss.
Wer ist der Gesuchte??

[Sansavoir]

Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury?

[Annatar]

(08.05.2014 03:17)Sansavoir schrieb:  Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury?

Nein der ist es nicht.

[Sansavoir]

Thomas Morus

[Annatar]

(10.05.2014 00:22)Sansavoir schrieb:  Thomas Morus

Nein auch der nicht.
Der Gesuchte war kein Engländer.

[Sansavoir]

Jan Hus

[Annatar]

(11.05.2014 05:38)Sansavoir schrieb:  Jan Hus

Nein auch der nicht.

[Sansavoir]

Jan van Leyden

[Annatar]

(12.05.2014 03:41)Sansavoir schrieb:  Jan van Leyden

Nein auch der ist es nicht.
Ein kleiner Hinweis: Der Gesuchte war kein protestantischer Christ.

[Sansavoir]

Ali ibn Abu Talib, Vetter und Schwiegersohn Mohammeds

[Annatar]

Nein auch der ist es nicht.
Der Gesuchte ist ein Christ bzw. war Christ.

[Sansavoir]

Vielleicht wird der Patriarch Nikon gesucht?

[Annatar]

(15.05.2014 14:31)Sansavoir schrieb:  Vielleicht wird der Patriarch Nikon gesucht?

Nein. Der Gesuchte lebte viel später, als alle bis jetzt genannten.

[Sansavoir]

Jerzy Popieluszko, ein 1984 von Mitarbeitern des polnischen Geheimdienstes ermordeter Priester.

[Annatar]

(20.05.2014 00:21)Sansavoir schrieb:  Jerzy Popieluszko, ein 1984 von Mitarbeitern des polnischen Geheimdienstes ermordeter Priester.

Nein, auch der ist es nicht. Allerdings bist du zeittechnisch schon sehr nahe dran und der Gesuchte war auch Katholik.

[Sansavoir]

Kann mich noch daran erinnern, dass 1983 (?) Romero, der Erzbischof von San Salvador ermordet wurden ist. Ist er der Gesuchte?

[Annatar]

(22.05.2014 19:46)Sansavoir schrieb:  Kann mich noch daran erinnern, dass 1983 (?) Romero, der Erzbischof von San Salvador ermordet wurden ist. Ist er der Gesuchte?

Ja genau der ist es.

[Sansavoir]

(22.05.2014 21:11)Annatar schrieb:  

(22.05.2014 19:46)Sansavoir schrieb:  Kann mich noch daran erinnern, dass 1983 (?) Romero, der Erzbischof von San Salvador ermordet wurden ist. Ist er der Gesuchte?

Ja genau der ist es.

Toll, dass Du Dich mit El Salvador und Romero beschäftigst. Ist ja leider in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten.

Werde mal schauen, ob ich noch bis morgen früh ein neues Forum-Rätsel erstellen kann.

[Sansavoir]

Gesucht wird ein Mann, der auf einer Insel geboren wurde und auf einer anderen aufwuchs, wo er seinen Familienname änderte. Bekannt geworden ist er vor allem für seine Verbrechen, die er fern seiner Heimat beging und für die er nach einem von der Weltöffentlichkeit stark beachteten Prozess zum Tode verurteilt wurde. Trotz Proteste wurde das Urteil an den Gesuchten und drei weiteren Männern vollstreckt. Obwohl der Prozess heute fast vergessen ist und die vier Verurteilten nicht nur für ihre Taten, sondern als Stellvertreter einer Berufsgruppe hingerichtet worden sind, wurde der Prozess verglichen mit dem wohl wichtigsten politischen Prozess des Jahrhunderts. Wer war der Gesuchte?

[Sansavoir]

(23.05.2014 00:52)Sansavoir schrieb:  Gesucht wird ein Mann, der auf einer Insel geboren wurde und auf einer anderen aufwuchs, wo er seinen Familienname änderte. Bekannt geworden ist er vor allem für seine Verbrechen, die er fern seiner Heimat beging und für die er nach einem von der Weltöffentlichkeit stark beachteten Prozess zum Tode verurteilt wurde. Trotz Proteste wurde das Urteil an den Gesuchten und drei weiteren Männern vollstreckt. Obwohl der Prozess heute fast vergessen ist und die vier Verurteilten nicht nur für ihre Taten, sondern als Stellvertreter einer Berufsgruppe hingerichtet worden sind, wurde der Prozess verglichen mit dem wohl wichtigsten politischen Prozess des Jahrhunderts. Wer war der Gesuchte?

Tipp: Der Gesuchte geriet in die "Räder der Geschichte", nachdem das portugiesische Kolonialreich unterging und in einem jungen Nationalstaat Befreiungsbewegungen um die Macht kämpften. Diese Befreiungsbewegungen wurden von Staaten unterstützt, die wiederum im Auftrage von Großmächten agierten. Der Gesuchte und seine Mitangeklagten wurden angeworben, um eine dieser Befreiungsbewegungen zu unterstützen.

[Harald]

Also ein britischer oder irischer Söldner in Angola. Kenn ich nicht.

[Harald]

Kostas Georghiu

[Sansavoir]

Genau, Kostas Georgiou alias "Colonel Callan" war der Gesuchte.

Kostas Georgiou (1951–1976)

Der damalige Führer der marxistischen Befreiungsfront MPLA und Staatspräsident der Volksrepublik Angola Agostinho Neto (1922–1979) sah in den am 27. Juni 1976 begonnenen Prozess ein Tribunal gegen das Söldner(un)wesen in Afrika. Der damalige US-Außenminister Henry Kissinger versuchte damals vergebens, eine Änderung der Todesurteile, insbesondere für den US-Bürger Gearhart zu erreichen.

Neben der von Kuba und anderen sozialistischen Ländern unterstützten MPLA kämpften damals die von den USA unterstützte FNLA unter Holden Roberto und die von Südafrika unterstützte UNITA unter Jonas Savimbi um die Macht.

Bürgerkrieg in Angola (1975–2002)

Abschließend noch zwei Zitate aus dem Jahr 1976:
(aus: Raul Valdes Vivo, Angola - Das Ende des Söldnermythos, Militärverlag der DDR, Berlin, 1. Auflage (1.-15. Tausend) 1977)

"Die letzten südafrikanischen Soldaten haben am 27. des vorigen Monats (27. März 1976) Angola verlassen. Es gibt in Angola nun keine ausländischen Soldaten mehr, die unser Volk unterdrücken. In diesem Monat werden wir der Welt die Söldner vorstellen, die wir in Angola gefangengenommen haben. Wir werden sie vorstellen, um einmal mehr die Menschensorte zu verurteilen, die nichts anderes will, als töten, als andere Länder zerstören. Wir werden sie vorstellen, damit die Weltöffentlichkeit weiß, dass die Söldner, die Südafrikaner, die Amerikaner und andere zurückgeschlagen werden, falls sie wieder in Angola eindringen."
Agostinho Neto am 3. April 1976 in Sao Tomé

"Viele Mythen wurden in diesem Kampf zerstört. Zerstört wurde der Mythos von der Macht der Marionetten des Imperialismus in Afrika, zerstört wurde der Mythos um die weißen Söldner, die so viele Verbrechen in Afrika verübt haben. Wir können nicht Patrice Lumumba vergessen, wir können nicht die schändliche Rolle der weißen Söldner in Zaïre vergessen, wir können nicht die schändliche Rolle der weißen Söldner in Nigeria vergessen. Wir können nicht die Verbrechen der weißen Söldner in Afrika vergessen. Aber dieses Mal, in Angola, wurden die weißen Söldner vernichtet, der Mythos um die weißen Söldner wurde zerstört, und auch der Mythos von der Unbesiegbarkeit der südafrikanischen Rassisten wurde zertrümmert. Der siegreiche Kampf in Angola hat demonstriert, dass die afrikanischen Kämpfer lernen, die Waffen zu handhaben, er hat gezeigt, dass die afrikanischen Kämpfer wunderbare Soldaten sein können, Soldaten, die den weißen Söldnern und den südafrikanischen Rassisten unvergleichlich überlegen sind."
Fidel Castro am 15. März 1976 in Conakry

Harald, Du kannst das nächste Rätsel erstellen.