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Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
15.09.2012, 22:56
Beitrag: #41
RE: Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
(15.09.2012 22:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die von dir aufgezählten medizinischen Zwecke haben mit der relogiösen Beschneidung nichts zu tun, sie sind allenfalls für die historische Entstehung dieses religösen Brauches von Bedeutung.

Titus, wenn du in der Diskussion weit genug zurück gehst, wirst du feststellen, daß ich die Vorhautverengung bei kleinen Jungen auf Annatars Beitrag, Penisentzündungen entstünden aus Folge mangelnder Hygiene gebracht habe. Das hat mit mangelneder Hygiene nichts zu tun, und ein derartiges Vorurteil kann ich nicht im Raum stehen lassen.

(15.09.2012 22:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Für diesen Diskurs sind sind sie jedoch völlig irrelevant, da Juden und Muslime ihre Kinder NICHT aus medizinischen Gründen beschneiden lassen.

Stimmt. Sie bieten lediglich eine Erklräung, warum dieser Brauch vermutlich entstanden sein könnte.


(15.09.2012 22:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Zu den von dir angeführten Punkte im Detail:

(15.09.2012 16:07)Bunbury schrieb:  ....
Denn wir greifen hier- im Sinne unserer Traditionen und Überzeugungen- doch ständig in die körperliche Unversehrtheit unserer Kinder ein. Ich bin ja schon fast froh, daß dann recht schnell jemandem aufgefallen ist, daß das Ohrlochstechen in die gleiche Kategorie fallen könnte. Nur regt sich darüber kaum jemand so auf. Wieso eigentlich? Warum kommt eigentlich keienr auf den Gedanken, den Mamis, die ihre 5 jähigen Töchter zum Ohrlochstechen schleifen, vorzuwerfen, sie würden ihren Kindern völlig überflüssigerweise Schmerzen zufügen? (Und es tut weh. Verdammt weh sogar.)

Grundsätzlich könnte ich sehr gut damit leben, wenn auch derartige Verschönerungeingriffe an Kindern untersagt wären, aber dein Beispiel ist aus einem anderen Grund ein schlechtes.
Beschneidung ist irreversibel und hat körperliche Auswirkungen auf den Penis.
Ein gestochenes Loch ist zwar einmal schmerzhaft, wächst aber bei Nichtgebrauch wieder zu, ist also reversibel. Es hat auch keinerlei sonstige körperliche Auswirkungen.

1, War Annatrs Hauptargument hier Schmerz- und ob das Ohrloch nun wieder zuwächst oder nicht, das Stechen tut weh.
2. Mein Bruder hat sich nie darüber beklagt, daß er irgendwelche Nachteile gehabt hätte. Im Gegenteil, er fand, daß er mit der Hygiene weniger Schwierigkeiten hatte, und er meinte süffisant, die Damen hätten das durchaus zu schätzen gewußt...



(15.09.2012 22:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(15.09.2012 16:07)Bunbury schrieb:  Unsere Kinder bekommen, wenn sie einen Monat alt sind, eine Spritze in den Arm gepiekt und einen Impfstoff gespritzt, der gegen 6 verschiedene Krankheiten wirken soll. Drei davon sind in diesem Alter absolut überflüssig. Noch immer ist nicht eindeutig geklärt, ob die Zunahme von Allergien in unserer Gesellschaft eine Folge dieses Eingriffs in das Immunsystem des Kindes darstellen... Es gibt durchaus Anhaltspunkte dafür. Unser Eingriff würde unsere Kinder also krank machen- aber es ist gesellschaftlich akzeptiert.

Ja und das ist auch gut so. Das geschieht auch nicht als Selbstzweck, wie die Beschneidung, sondern aus guten Gründen.
Du wilst doch nicht zurück in eine Zeit, in der Kinder ( und auch Erwachsene) an Polio, Tuberkulose, Diphterie, Scharlach u.ä. litten?
Alle diese Krankheiten, die verhehrende Langzeitfolgen bis hin zum Tod hatten, konnten mit Impfungen in West- und Mitteleuropa ausgerottet werden.

Dein Beispiel ist hanebüchen.

Hahnebüchen ist, was du aus meinem Beitrag herausliest.

Zunächst einmal solltest du dich, bevor du dich hier über Dinge echauffierst, die ich gar nicht gesagt habe, vielleicht doch ein bißchen besser informieren. In der von mir erwähnten sechfach- Impfung sind Tuberkulose und Scharlach gar nicht enthalten. Gegen letzteres kann man eh nicht impfen. Oder konnte es zumindest vor drei Jahren noch nicht, und gegen Tuberkulose wird nicht mehr geimpft.

Ich habe nicht die Impfung an sich in Frage gestellt, sondern den Umfang und den Zeitpunkt. Das Immunsystem eines Säuglings ist gerade erst im Aufbau, und so wurde bereits nachgewiesen, daß ein Eingriff in dieses Immunsystem durch Antibiotika in den ersten 9 Lebensmonaten das Allergierisiko um 80 % erhöht. Nun gibt es Immunologen, die vermuten, daß die sehr frühe Impfung gegen 6 Krankheiten eien ähnlichen Effekt haben könnten. 3 Dieser Impfungen sind absolut notwendig, weil sie bei Säuglingen lebensbedrohlich sein können. Die anderen drei betreffen Säuglinge (besonders, wenn sie gestillt werden) eher nicht- und bei Tetanus ist mir von Seuchengefahr auch nichts bekannt.




(15.09.2012 22:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(15.09.2012 16:07)Bunbury schrieb:  Desweiteren bekommen unsere Kinder, zum Vermeiden psychologischer Schäden durch Ausgrenzung, Drahtgestelle in den Mund gezwängt- und mit unter müssen dafür Zähne operativ entfernt werden. Vorsorglich, nur damit später mal nicht irgendwas häßlich aussieht...[...]

Sorry, aber du hast offensichtlich keine Ahnung im Gebiet den Zahnheilkunde und der Kieferchirugie, das muss ich leider in dieser Deutlichkeit sagen.

Es geht hier nicht primär um "Schöheit", sondern darum, dass Zahn- und Kieferfehlstellungen zu frühzeitigem Zahnausfall, eingeschränkter Beiß-und Kaufunktion und Schädigungen des Kiefers und des Kiefergelenkes führen. Ich weiß, wovon ich hier spreche.

Ich auch. Ich habe hier bewußt nicht von den medizinisch notwendigen Eingriffen gesprochen, denn soweit ich weiß, waren wir uns doch einig, daß es in der Diskussion nicht um medizinisch notwendige Eingriffe geht.
Und ob du es nun glaubst oder nicht- es gibt auch hier die medizinisch nicht gerechtfertigten Eingriffe... Das weiß ich aus Erfahrung...

(15.09.2012 22:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wir sollten für unsere tolle medizinische Versorgung hier dankbar sein, statt sie für hanebüchene Vergleiche und zur Rechfertigung überholter und reaktionärer religiöser Bräuche heranzuziehen.

Ich bin für unsere medizinische Versorgung durchaus dankbar, und mir etwas anderes in den Mund legen zu wollen, zeugt von Ignoranz.

Es ändert aber nichts daran, daß wir innerhalb unseres gesellschaftlichen Wertekonsens bestimmte Formen der Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit für gut und lobenswert halten, die in anderen Ländern zum Teil kritisch gesehen werden. Ein objektives Kriterium dafür gibt es nicht...

Denn was nun die Kinderpsyche anbetrifft- vielleicht ist für ein KInd das Gefühl, nun zu einer Gemeinschaft zu gehören, einen Platz im Leben zu haben, den Schmerz durchaus wert.

So, damit verabschiede ich mich einstweilen aus der Diskussion. Ich habe gesagt, was dazu zu sagen war. Und sofern nicht ein wirkliches Argument kommt, soll es das zunächst gewesen sein...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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15.09.2012, 23:22
Beitrag: #42
RE: Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
(15.09.2012 22:56)Bunbury schrieb:  Denn was nun die Kinderpsyche anbetrifft- vielleicht ist für ein KInd das Gefühl, nun zu einer Gemeinschaft zu gehören, einen Platz im Leben zu haben, den Schmerz durchaus wert.
Das gerade du das schreibst, verwundert mich etwas.
Wobei es natürlich dabei ankommt, wie alt das Kind ist.
(15.09.2012 22:56)Bunbury schrieb:  So, damit verabschiede ich mich einstweilen aus der Diskussion. Ich habe gesagt, was dazu zu sagen war. Und sofern nicht ein wirkliches Argument kommt, soll es das zunächst gewesen sein...
Letzlich eine klare Ansage. Wir wollen natürlich nicht hoffen, dass du (schon)wieder für vier oder fünf Wochen in die Highlands flüchtest. WinkSmile

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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15.09.2012, 23:26
Beitrag: #43
RE: Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
Noch eine kleine Ergänzung zu den medizinisch absolut unnötigen aber dennoch regelmäßig vorgenommenen und allgemein akzeptierten Operationen im frühen Kindesalter: das Anlegen von Segelohren, frei zitiert nach Hartmannbund NDS.
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15.09.2012, 23:43
Beitrag: #44
RE: Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
Danke Renegat, für diese Schlußworte.

Nobody is perfect!
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