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Die Hauptstadtentscheidung
10.05.2017, 14:37
Beitrag: #1
Die Hauptstadtentscheidung
Es war eine historische Entscheidung nach der Wiedervereinigung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptstadtbeschluss
Ehrlichgesagt, aus heutiger Sicht war es m.E. richtig. Ein Deutschland mit Hauptstadt Bonn, bei den Gartenzwergen, wäre nicht mein Land. Vermutlich wäre das internationale Gewicht auch ein anderes.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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10.05.2017, 15:33
Beitrag: #2
RE: Die Hauptstadtentscheidung
(10.05.2017 14:37)Arkona schrieb:  Es war eine historische Entscheidung nach der Wiedervereinigung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptstadtbeschluss
Ehrlichgesagt, aus heutiger Sicht war es m.E. richtig. Ein Deutschland mit Hauptstadt Bonn, bei den Gartenzwergen, wäre nicht mein Land. Vermutlich wäre das internationale Gewicht auch ein anderes.


Ja, eine andere Hauptstadt ist und war eigentlich gar nicht vorstellbar.

Die Entscheidung für Bonn ist bewusst als Provisorium gefallen, und um dies auch nach außen kundzutun.

Das war auch soweit unstrittig, was damals fehlte war die Grundsatzentscheidung "die Deutsche Hauptstadt ist Berlin, bis dies möglich ist, ist der Regierungssitz Bonn"

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.05.2017, 18:27
Beitrag: #3
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Sooo unstrittig war das damals garnicht, wie das Abstimmungsergebnis belegt. Mich schauderts förmlich bei einer Hauptstadt Bonn samt Ostdeutschland.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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11.05.2017, 14:10
Beitrag: #4
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Witzige Umfrageergebnisse im Ausland gab es damals. Die meisten Befragten, vor allem Amerikaner und Briten, wussten gar nicht, dass Berlin noch nicht die Hauptstadt Deutschlands war. Bonn hatten einige noch gar nicht gehört und hielten es für wahlweise einen deutschen Fluss oder einen Hersteller von Waschmaschinen.

Die Hauptstadtfrage war nach der Wiedervereinigung wirklich stark umstritten und zahlreiche Prominente mussten in einer Anzeigenkampagne ihre Unterstützung für Berlin kundtun, damit sich auch die öffentliche Meinung drehte.
Es gab zahlreiche Bonn-Unterstützer, die argumentieren konnten, Bonn stehe für das friedliche, neue Deutschland. Berlin sei die Hauptstadt der Nazis und der Kaiserzeit. Helmut Kohl war Berlin-Befürworter, was dem am Rhein geborenen nicht viele zugetraut hätten. Prominente Bonn-Befürworter gab es auch, mir fällt aber im Moment nur Seiters ein.

Und dann waren da noch die Krämerseelen, die mit den Kosten argumentierten. Kleingeistiger ging es gar nicht, als könne sich der bevölkerungsstärkste Staat in Europa nicht ein paar neue Dienstgebäude in Berlin leisten. Dann hätten die Franzosen nach dem 2.Weltkrieg und der überwundenen Teilung auch Vichy beibehalten können.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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11.05.2017, 17:10
Beitrag: #5
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Einen schönen Berlin-Beitrag lieferte damals Schäuble im Bundestag. Das ist mir im Gedächtnis geblieben.

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11.05.2017, 19:48
Beitrag: #6
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Das ist wie mit jedem Provisorium, man gewöhnt sich daran, der eine oder andere hat sich dort eine/mehrere Immobilie angeschafft, Angst vor dem Preisverfall....
außerdem, 3mal umgezogen ist wie einmal abgebrannt....

ich hatte die Entscheidung jetzt viel eindeutiger in Erinnerung

aber ich schrieb ja, es hätte schon ins Grundgesetz gehört. "die deutsche Hauptstadt ist Berlin"
andersrum, wäre der Regierungssitz nicht Bonn gewesen, sondern wie das Anno 49 vielfach gefordert wurde, Frankfurt ätte es für Berlin vermutlich schlechter ausgesehen.

Carlo Schmidt soll gelästert haben, wenn schon Provisorium, dann ein Barackenlager an der Zonengrenze.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.05.2017, 20:59
Beitrag: #7
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Es mag manchen Bajuwaren nicht passen, aber Hauptstadt ist nunmal Berlin und dass zu Recht. Oh Gott, was hätte das Ausland bei einer anderen Entscheidung gedacht...

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31.05.2017, 19:55
Beitrag: #8
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Hier gibt es das Dossier der bpb zur "Hauptstadt-Frage"

http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-ei...beschluss/

sehr informativ und prall voller Fakten

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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13.06.2017, 00:18
Beitrag: #9
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Prominente Bonn-Befürworter gab es auch, mir fällt aber im Moment nur Seiters ein.

nun ,ich hatte auch mehr als gemischte Gefühle,was Berlin als Hauptstadt betrifft und bin mir bis heute nicht sicher,ob das der Königsweg war
Berlin war die Hauptstadt der Nazis und der wilhelminisch-preußischen Kaiserzeit- beides aus historischer Sicht keine erstrebenswerten Anknüpfungspunkte .und 59 Jahre sind auch keine wirkliche Tradition
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14.06.2017, 10:31
Beitrag: #10
RE: Die Hauptstadtentscheidung
(13.06.2017 00:18)zaphodB. schrieb:  Prominente Bonn-Befürworter gab es auch, mir fällt aber im Moment nur Seiters ein.

nun ,ich hatte auch mehr als gemischte Gefühle,was Berlin als Hauptstadt betrifft und bin mir bis heute nicht sicher,ob das der Königsweg war
Berlin war die Hauptstadt der Nazis und der wilhelminisch-preußischen Kaiserzeit- beides aus historischer Sicht keine erstrebenswerten Anknüpfungspunkte .und 59 Jahre sind auch keine wirkliche Tradition


Wir haben in Deutschland recht viele bedeutente Städte, aber Berlin wurde von 1870 bis 1910 schon zur "Echten" Hauptstadt Deutschlands, was es zuvor Zweifellos nicht war.
Man hat es doch bei der verunglückten "Weltausstellung" in Hannover gesehen, die Welt nimmt uns keine andere Stadt als Hauptstadt ab.
Die Entscheidung für Berlin war richtig.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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14.06.2017, 14:49
Beitrag: #11
RE: Die Hauptstadtentscheidung
(13.06.2017 00:18)zaphodB. schrieb:  Prominente Bonn-Befürworter gab es auch, mir fällt aber im Moment nur Seiters ein.

nun ,ich hatte auch mehr als gemischte Gefühle,was Berlin als Hauptstadt betrifft und bin mir bis heute nicht sicher,ob das der Königsweg war
Berlin war die Hauptstadt der Nazis und der wilhelminisch-preußischen Kaiserzeit- beides aus historischer Sicht keine erstrebenswerten Anknüpfungspunkte .und 59 Jahre sind auch keine wirkliche Tradition

Norbert Blüm? Ja was denn? Frankfurt? Mochte Adenauer nicht, weil er am liebsten aus seinem Vorgarten regierte. Also Bonn, bei den Gartenzwergen? Man muss global denken und da ist nunmal Berlin 1. Wahl. Gottseidank ist die Debatte längst entschieden.

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19.06.2017, 22:02
Beitrag: #12
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Nun ja darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein
Es gibt ja diverse Staaten, die nicht eine Grossmetropole sondern eine kleinere Stadt als Hauptstadt gaben und auch nicht schlecht dabei gefahren sind

Mit Weimar hat man an die deutsche Klassik angeknüpft, mit Frankfurt hätte man an das 1848er Parlament und einen Kaiserkrönungsort angeknüpft . Man hätte auch an Karl den Grossen anknüpfen können oder an das Heilige Römische Reich deutscher Nation und seine Institutionen (Reichkammergericht, Erzkanzlerschaft,) oder an die geographische Mitte
Aber mit Berlin verbinde ich nun mal eher negative historische Assoziationen und Gestalten wie Friedrich II ,Wilhelm II, den GröFaZ, Ulbricht , Honecker und ihre jeweiligen Regime
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20.06.2017, 09:16
Beitrag: #13
RE: Die Hauptstadtentscheidung
Die Mauer, zaphod
das Symbol der Teilung am Brandenburger Tor.
Das Symbol der Teilung Europas und der Welt.
Und die Überwindung.
Das ist die Hauptstadt.

Alles andere wäre eine Fehlentscheidung gewesen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.06.2017, 10:03
Beitrag: #14
RE: Die Hauptstadtentscheidung
(19.06.2017 22:02)zaphodB. schrieb:  Nun ja darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein
Es gibt ja diverse Staaten, die nicht eine Grossmetropole sondern eine kleinere Stadt als Hauptstadt gaben und auch nicht schlecht dabei gefahren sind

Mit Weimar hat man an die deutsche Klassik angeknüpft, mit Frankfurt hätte man an das 1848er Parlament und einen Kaiserkrönungsort angeknüpft . Man hätte auch an Karl den Grossen anknüpfen können oder an das Heilige Römische Reich deutscher Nation und seine Institutionen (Reichkammergericht, Erzkanzlerschaft,) oder an die geographische Mitte
Aber mit Berlin verbinde ich nun mal eher negative historische Assoziationen und Gestalten wie Friedrich II ,Wilhelm II, den GröFaZ, Ulbricht , Honecker und ihre jeweiligen Regime

Zum einen gibt es im Zusammenhang mit genügend historische Ereignisse, welche auch positiv zu bewerten sind (immerhin war Friedrich II gegenüber den Ideen der Aufklärung durchaus aufgeschlossen) Zum anderen geht es darum, dass bei der Wahl einer Hauptstadt m.E. die für die Geschichte und Eintwcklung eines Landes/Region bestimmendste Stadt gewäht werden sollte. Und insofern beweist auch deine Reaktion, dass Berlin die richtige Wahl war - und zwar weil Berlin auch bei Dir (wenn auch überwiegend negative) Assoziationen weckt. Castrop-Rauxel oder Königs-Wusterhausen würden dies jedenfalls nicht tun.

Viele Staaten gibt es nicht, die irgendein ein für die Entwicklung des Landes unbedeutendes Kaff als Hauptstadt gewählt haben. Es wäre lächerlich, wenn nicht Paris die Hauptstadt Frankreichs wäre sondern Saint Marie sur la Mer oder Lille. Genauso lächerlich ist es, dass Brasilien nicht Rio zur Hauptstadt gemacht hat sondern mit Brasilia im Niemandsland eine Hauptstadt aus dem Boden gestampft hat. Und die korrekte Hauptstadt der Türkei wäre eigentlich Istanbul (wie es im byzantinsichen und im osmanischen Reich der Fall war) und nicht das ehemals unbedeutende Ankara. Und dass die Türkei damit besser gefahren wäre als Deutschland mit Berlin sehe ich jetzt nicht.

Die Geschichte jedes Landes enthält - im Hinblick auf Moral und Ethik - überwiegend Defizite. Müsste man dies berücksichtigen und nur die "positiven" Leistungen einer Nation betonen hätte man (in geisteswissenschaftlicher Hinsicht) weder Berlin, Bonn, Frankfurt, München noch Hamburg sondern Weimar als Hauptstadt wählen müssen.
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