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Naturheilige Orte
02.05.2018, 18:20
Beitrag: #1
Naturheilige Orte
Es gibt sie wohl überall.
Im Smalltalk habe ich am 30.4. einen beschrieben.
Für mich sind sie, neben geografischen Bezeichnungen, ein herausragender Nachweis von Siedlungskontinuität.
Wobei Schluss mit der "Naturheiligkeit" hat dann oft das Christentum gemacht, alles verboten hat, oder indem man zB dort eine Kapelle oder Kirche baute.

Neben dem og Heidentor kenne ich noch ein anderes Felsentor als "Naturheiligen Ort".
Das Felsentor im Park von Inzigkofen auf der anderen Donauseite, gegenüber vom Amalienfelsen. Auf Karten meist als Eremitage verzeichnet.
Es gibt einiges an Hallstatt und Latene-Funden auf diesem Felskopf, bei diesem Felstor.

Vor ein paar Jahren fand man eine merowingerzeitliche Bestattung von drei "vornehmen Reitern" (Fundbericht) nahe verwandt, vermutlich Vater und Söhne, die gewaltsam zu Tode kamen. Und einem ca. 6 jährigen Knaben der ebenfalls ziemlich sicher ein Abkömmling war. Die Bestattung wohl in allem Respekt vor der vornehmen Herkunft.

Amalie Zephyrine, Fürstin von Hzl-Sig. hat ca. 1820 auf beiden Donauseiten einen Park anlegen lassen, die Eremitage, ein Teehaus errichten lassen, und ein Kirchlein im gotischen Stil dem Hausheiligen der Hohenzollern Meinrad geweiht.

1943 hat eine Sigmaringer Bürgerin für ihre beiden Brüder, die beide in Stalingrad blieben, dort einen Gedenkstein aufstellen lassen. "Unseren Helden von Stalingrad" (1943!)
Nach Kriegsende brannte das Kirchlein ab.
Jene Dame und etliche andere Spender haben dann dafür gesorgt, dass dort wieder eine Kapelle erstellt wurde, bescheiden ein Holzbau.
Jetzt als Gedenkstätte für alle Gefallenen und speziell denen von Stalingrad.
Jahrzehntelang trug die Kapelle zumindest halboffziell den Namen "Stalingrad-Kapelle" inzwischen, auch Stalingrad gerät so ein bißchen in Vergessenheit, spricht man wieder von der Eremitage.

Eine Kontinuität über roundabout 3000 Jahre

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.05.2018, 10:42
Beitrag: #2
RE: Naturheilige Orte
Zitat:Es gibt sie wohl überall.


Zitat: Eine Kontinuität über roundabout 3000 Jahre

Es kennt doch bestimmt so gut wie jedes Mitglied hier einen oder mehrere "Naturheiligen Orte".

Wäre doch schön, wenn hier noch ein paar aufgelistet würden Idea

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.05.2018, 13:13
Beitrag: #3
RE: Naturheilige Orte
Ich wohne in der Schweiz und hab im Graubünden und im Wallis mehrere besucht. Ich kenn die Namen aber nicht mehr. Beim Thunersee gibt's die Beatus-Höhle, nur weiss ich nicht ob du sie "naturheilig" nennen würdest.

„Quintili Vare, legiones redde!“
Augustus
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03.05.2018, 15:13
Beitrag: #4
RE: Naturheilige Orte
(02.05.2018 18:20)Suebe schrieb:  Wobei Schluss mit der "Naturheiligkeit" hat dann oft das Christentum gemacht, alles verboten hat, oder indem man zB dort eine Kapelle oder Kirche baute.

Das würde ich jetzt anders sehen- das Christentum hat nicht "Schluss" damit gemacht, sondern hat die Heiligkeit eines Ortes als christlich uminterpretiert- du sagst ja auch, dass man da eine Kapelle oder Kirche baute. So war es ja z.B. bei ganz vielen keltischen Heiligtümern.

Als "naturheiliger" Ort fällt mir ganz spontan der Altkönig hier im Taunus ein, dessen Plateau ja auch einmal zu einer Keltenfestung gehörte. Dieser Ort ist magisch, jedenfalls empfinde ich es so.

der zweite Ort, an dem ich dieses Gefühl ganz stark hatte, sind die Stehenden Steine von Stenness auf Orkney, dem ältesten Steinkreis Britanniens...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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03.05.2018, 16:46
Beitrag: #5
RE: Naturheilige Orte
(03.05.2018 15:13)Bunbury schrieb:  
(02.05.2018 18:20)Suebe schrieb:  Wobei Schluss mit der "Naturheiligkeit" hat dann oft das Christentum gemacht, alles verboten hat, oder indem man zB dort eine Kapelle oder Kirche baute.

Das würde ich jetzt anders sehen- das Christentum hat nicht "Schluss" damit gemacht, sondern hat die Heiligkeit eines Ortes als christlich uminterpretiert- du sagst ja auch, dass man da eine Kapelle oder Kirche baute. So war es ja z.B. bei ganz vielen keltischen Heiligtümern.

Als "naturheiliger" Ort fällt mir ganz spontan der Altkönig hier im Taunus ein, dessen Plateau ja auch einmal zu einer Keltenfestung gehörte. Dieser Ort ist magisch, jedenfalls empfinde ich es so.

der zweite Ort, an dem ich dieses Gefühl ganz stark hatte, sind die Stehenden Steine von Stenness auf Orkney, dem ältesten Steinkreis Britanniens...


Ich schrieb "oft" nicht "immer" Heart
Beim Heidentor (Egesheim) und dem "Götzenaltar" (Königsheim) war/ist es so, versteckt im Wald, der (geringen) Bevölkerung ringsum schon bekannt, aber mehr als "gruselig".
Jene Gegend der westlichen Alb trägt den Namen "Heuberg" und im gesamten Südwesten ist dies in der Volksüberlieferung die Gegend in die die Hexen zu ihren "Feiern" fliegen. Was mMn zusammenhängt.

Der andere Umgang damit, die Umwidmung mittels Kirche oder Kapelle ist evtl. häufiger. Wobei hier die "Naturheiligkeit" heute vermutlich oft gar nicht mehr erkannt werden kann.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.05.2018, 16:53
Beitrag: #6
RE: Naturheilige Orte
(03.05.2018 13:13)Hallo schrieb:  Ich wohne in der Schweiz und hab im Graubünden und im Wallis mehrere besucht. Ich kenn die Namen aber nicht mehr. Beim Thunersee gibt's die Beatus-Höhle, nur weiss ich nicht ob du sie "naturheilig" nennen würdest.

was ist "naturheilig"?

Nun, ich würde sagen, 1. natürlich Orte mit der entsprechenden Überlieferung.
2. Aber auch überhaupt Orte, wo einen das Gefühl überkommt,
"da ist etwas"
ich vermute mal, dass das jeder so schon mal verspürt hat.

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03.05.2018, 17:04
Beitrag: #7
RE: Naturheilige Orte
(03.05.2018 16:46)Suebe schrieb:  Ich schrieb "oft" nicht "immer" Heart

Stimmt.

(03.05.2018 16:46)Suebe schrieb:  Beim Heidentor (Egesheim) und dem "Götzenaltar" (Königsheim) war/ist es so, versteckt im Wald, der (geringen) Bevölkerung ringsum schon bekannt, aber mehr als "gruselig".
Jene Gegend der westlichen Alb trägt den Namen "Heuberg" und im gesamten Südwesten ist dies in der Volksüberlieferung die Gegend in die die Hexen zu ihren "Feiern" fliegen. Was mMn zusammenhängt.

Ich denke auch nicht, dass es ein Zufall ist, dass die "Walpurgisnacht" am Vorabend von Beltane, dem keltischen Frühlingsfest ist... Ich denke, da ist in der Volksüberlieferung durchaus noch das eine oder andere Element vorchristlicher Mystik erhalten geblieben.
Nur erkennen wir heute nicht mehr, was es mal bedeuten sollte



(03.05.2018 16:46)Suebe schrieb:  Der andere Umgang damit, die Umwidmung mittels Kirche oder Kapelle ist evtl. häufiger. Wobei hier die "Naturheiligkeit" heute vermutlich oft gar nicht mehr erkannt werden kann.

Es gibt manche Kirchen, in denen sogar ich als Nichtchristin ein seltsames Gefühl bekomme. (so z.B. die Berg-Kirche in Idar-Oberstein)Aber meistens fühle ich mich darüber hinaus auch darin eingesperrt und habe das unbestimmte Gefühl, dass hier etwas nicht richtig ist...
Aber das ist natürlich Eso-Geschwurbsel...

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03.05.2018, 18:53
Beitrag: #8
RE: Naturheilige Orte
Selbstzitat
Zitat:Beim Heidentor (Egesheim) und dem "Götzenaltar" (Königsheim) war/ist es so, versteckt im Wald, der (geringen) Bevölkerung ringsum schon bekannt, aber mehr als "gruselig".
Jene Gegend der westlichen Alb trägt den Namen "Heuberg" und im gesamten Südwesten ist dies in der Volksüberlieferung die Gegend in die die Hexen zu ihren "Feiern" fliegen. Was mMn zusammenhängt.

Der andere Umgang damit, die Umwidmung mittels Kirche oder Kapelle ist evtl. häufiger. Wobei hier die "Naturheiligkeit" heute vermutlich oft gar nicht mehr erkannt werden kann.

fällt mir gerade ein, beim "Götzenaltar", ein knapper Kilometer entfernt, ist in Richtung Böttingen auf einer großen Waldwiese seit ein paar Jahren ein mächtiges Holzkreuz errichtet.
Es ist eine Tafel mit Widmung dran, aber ohne Bezug zum Götzenaltar.
Obwohl dies mMn offensichtlich ist.

Der Weg hin ist immer wieder "verrammelt", so dass der Unkundige ihn vermutlich öfter gar nicht findet.
Wobei man natürlich fröhlich spekulieren kann, wem es nicht passt, dass da öfter Leute hinkommen.

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04.05.2018, 15:52
Beitrag: #9
RE: Naturheilige Orte
Ich bin gerade beim recherchieren für eine Hausarbeit über etwas gestolpert, was hier wohl so halbwegs hinpaßt, auch wenn ich noch nie da war.
In der schottischen Gemeinde Fortinghall steht auf dem Kirchhof eine Eibe, die als ältester Baum Europas gilt- die Schätzungen des Alters reichen von 2000- 5000 Jahre. Selbst wenn der Baum "nur" 2000 Jahre alt ist, war der ort, an dem er steht, damals noch nicht christlich, sondern piktisch /Keltisch. Den Kelten war die Eibe heilig, sie galt aufgrund ihrer Eigenschaften als Baum der Wiedergeburt und des Schattenreiches. Es gibt allerdings Hinweise, dass schon vor den Kelten die Eibe als heiliger Baum galt- und dann haben wir hier wieder den umgewidmeten heiligen Ort, der irgendwann vom Chrsitentum umgedeutet wurde...

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04.05.2018, 18:13
Beitrag: #10
RE: Naturheilige Orte
Fällt mir noch ein,
die Burghöhle der Ruine Dietfurt.
Die Höhle besteht aus 3 Hallen mit verbindenden Gängen Quer durch den gesamten Burgfelsen hat einen Eingang und praktisch gegenüber einen Ausgang.
Über die Jahrtausende immer wieder neue menschliche Bewohner. in den späten 40er Jahren hat ein franz. Besatzungsoffizier darin das sagenhafte "Goldene Kegelspiel" gesucht. (natürlich nicht gefunden)
Prof. Taute aus Köln hat umfassende Ausgrabungen durchgeführt, mit erstaunlichen Funden, wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen verlautet. Leider ist er bevor der Fundbericht fertiggestellt und publiziert werden konnte, verstorben, so dass der Interessierte seit Jahrzehnten auf die Folter gespannt wird.

Ach so, naturheilig.
Die deutsche Niederlassung der Neutempler des Lanz von Liebenfels hat den Fels mit Höhle seit den 20ern bis ca. 1940 im Besitz und hat ihre "absonderlichen" Messen drin gefeiert.

Heute im Besitz der Bergwacht Sigmaringen, die nur bei seltenen Führungen jemand reinlässt (zum Glück)
http://www.bergwacht-sigmaringen.de/burgruine.php

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.05.2018, 18:37
Beitrag: #11
RE: Naturheilige Orte
Ich weiß zwar nicht genau, was "naturheilig" bedeutet : - (( , aber ich könnte mir vorstellen, dass man die Extersteine bei Detmold als solche bezeichnen darf.

upuaut3

"Gott mag die Welt erschaffen haben, doch wir Friesen haben die Deiche gebaut !"
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04.05.2018, 20:15
Beitrag: #12
RE: Naturheilige Orte
(03.05.2018 16:53)Suebe schrieb:  
(03.05.2018 13:13)Hallo schrieb:  Ich wohne in der Schweiz und hab im Graubünden und im Wallis mehrere besucht. Ich kenn die Namen aber nicht mehr. Beim Thunersee gibt's die Beatus-Höhle, nur weiss ich nicht ob du sie "naturheilig" nennen würdest.

was ist "naturheilig"?

Nun, ich würde sagen, 1. natürlich Orte mit der entsprechenden Überlieferung.
2. Aber auch überhaupt Orte, wo einen das Gefühl überkommt,
"da ist etwas"
ich vermute mal, dass das jeder so schon mal verspürt hat.

(04.05.2018 18:37)upuaut3 schrieb:  Ich weiß zwar nicht genau, was "naturheilig" bedeutet : - (( , aber ich könnte mir vorstellen, dass man die Extersteine bei Detmold als solche bezeichnen darf.

upuaut3

lesen bildet. Devil

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.05.2018, 20:23
Beitrag: #13
RE: Naturheilige Orte
(04.05.2018 20:15)Suebe schrieb:  
(03.05.2018 16:53)Suebe schrieb:  was ist "naturheilig"?

Nun, ich würde sagen, 1. natürlich Orte mit der entsprechenden Überlieferung.
2. Aber auch überhaupt Orte, wo einen das Gefühl überkommt,
"da ist etwas"
ich vermute mal, dass das jeder so schon mal verspürt hat.

(04.05.2018 18:37)upuaut3 schrieb:  Ich weiß zwar nicht genau, was "naturheilig" bedeutet : - (( , aber ich könnte mir vorstellen, dass man die Extersteine bei Detmold als solche bezeichnen darf.

upuaut3

lesen bildet. Devil

Jau, danke, suebe !

Dann kenne ich doch noch zwei weitere Orte, die mich förmlich elektrisieren nach deinem Motto: "Da ist etwas" !!
Liverpool und Mull of Kintyre, wohin ich immer noch Wallfahrten unternehme...Devil

upuaut3

"Gott mag die Welt erschaffen haben, doch wir Friesen haben die Deiche gebaut !"
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05.05.2018, 09:38
Beitrag: #14
RE: Naturheilige Orte
zitat upuaut3
Zitat:Liverpool und Mull of Kintyre, wohin ich immer noch Wallfahrten unternehme

dann hoffe ich halt auf einen Erfolg für dich.
Und dass dir dort deine Sünden vergeben werden.Idea

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.05.2018, 12:01
Beitrag: #15
RE: Naturheilige Orte
Danke ! Ich bin gänzlich sündenfrei, hoffe aber - apropos Sünde(n) - für dich, dass du Kenntnis hast von der musikgeschichtsträchtigen Bedeutung beider Orte ...
upuaut3

"Gott mag die Welt erschaffen haben, doch wir Friesen haben die Deiche gebaut !"
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05.05.2018, 15:32
Beitrag: #16
RE: Naturheilige Orte
Komme ich nochmals auf die Eremitage zurück.

Dort wurden bei Grabungen des Landesdenkmalamtes BW in den Jahren 2003 bis 2006 auf einer Fläche von 90 Quadratmetern Funde aus der Mittelbronzezeit, der Spätbronzezeit, der Hallstattzeit und die 4 frühmittelalterlichen Bestattungen entdeckt.
Alles ungestört und nicht verlagert!

Das ist für mich das Paradebeispiel eines "Naturheiligen Ortes" in seiner Bedeutung der ansässigen Bevölkerung über Jahrtausende bekannt.
Und so auch ein gewisser Hinweis für Bevölkerungskontinuität über alle einander ablösenden Kulturmodelle hinweg.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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07.03.2019, 19:20
Beitrag: #17
RE: Naturheilige Orte
(02.05.2018 18:20)Suebe schrieb:  Es gibt sie wohl überall.
Im Smalltalk habe ich am 30.4. einen beschrieben.
Für mich sind sie, neben geografischen Bezeichnungen, ein herausragender Nachweis von Siedlungskontinuität.
Wobei Schluss mit der "Naturheiligkeit" hat dann oft das Christentum gemacht, alles verboten hat, oder indem man zB dort eine Kapelle oder Kirche baute.

Neben dem og Heidentor kenne ich noch ein anderes Felsentor als "Naturheiligen Ort".
Das Felsentor im Park von Inzigkofen auf der anderen Donauseite, gegenüber vom Amalienfelsen. Auf Karten meist als Eremitage verzeichnet.
Es gibt einiges an Hallstatt und Latene-Funden auf diesem Felskopf, bei diesem Felstor.

Vor ein paar Jahren fand man eine merowingerzeitliche Bestattung von drei "vornehmen Reitern" (Fundbericht) nahe verwandt, vermutlich Vater und Söhne, die gewaltsam zu Tode kamen. Und einem ca. 6 jährigen Knaben der ebenfalls ziemlich sicher ein Abkömmling war. Die Bestattung wohl in allem Respekt vor der vornehmen Herkunft.

Amalie Zephyrine, Fürstin von Hzl-Sig. hat ca. 1820 auf beiden Donauseiten einen Park anlegen lassen, die Eremitage, ein Teehaus errichten lassen, und ein Kirchlein im gotischen Stil dem Hausheiligen der Hohenzollern Meinrad geweiht.

1943 hat eine Sigmaringer Bürgerin für ihre beiden Brüder, die beide in Stalingrad blieben, dort einen Gedenkstein aufstellen lassen. "Unseren Helden von Stalingrad" (1943!)
Nach Kriegsende brannte das Kirchlein ab.
Jene Dame und etliche andere Spender haben dann dafür gesorgt, dass dort wieder eine Kapelle erstellt wurde, bescheiden ein Holzbau.
Jetzt als Gedenkstätte für alle Gefallenen und speziell denen von Stalingrad.
Jahrzehntelang trug die Kapelle zumindest halboffziell den Namen "Stalingrad-Kapelle" inzwischen, auch Stalingrad gerät so ein bißchen in Vergessenheit, spricht man wieder von der Eremitage.

Eine Kontinuität über roundabout 3000 Jahre

(05.05.2018 15:32)Suebe schrieb:  Komme ich nochmals auf die Eremitage zurück.

Dort wurden bei Grabungen des Landesdenkmalamtes BW in den Jahren 2003 bis 2006 auf einer Fläche von 90 Quadratmetern Funde aus der Mittelbronzezeit, der Spätbronzezeit, der Hallstattzeit und die 4 frühmittelalterlichen Bestattungen entdeckt.
Alles ungestört und nicht verlagert!

Das ist für mich das Paradebeispiel eines "Naturheiligen Ortes" in seiner Bedeutung der ansässigen Bevölkerung über Jahrtausende bekannt.
Und so auch ein gewisser Hinweis für Bevölkerungskontinuität über alle einander ablösenden Kulturmodelle hinweg.


Derzeit wird eine Hängebrücke gebaut, vom eigentlichen Park mit Amalienfels über die Donau zur Eremitage. Zweifellos beeindruckend.
Von der Donautalstraße her als Zugang eine neue Brücke über die Bahnlinie, bisher gab es da einen schlichten Fussgängerübergang, mit Drehkreuz auf beiden Seiten.
Auch der Hochwald auf der Eremitage wurde geschlagen, und gibt den Blick zur Teufelsbrücke wieder frei.
Die Überlegung, wer da soviel Geld in die Hand nimmt stellt sich natürlich.
Und wird durch das Bauschild dann auch beantwortet.
Die EU, das Land Baden-Württemberg und und und, man kümmert sich um den ländlichen Raum.
ein knapper Kilometer entfernt wohnt der aktuelle Ministerpräsident privat.
Das wird für die Auswahl des Ortes auch eine Rolle gespielt haben.

Der Ortskundige verliert einen Geheimtipp, "verwunschen" im Wald,
aber Ermitage und Amalienfels und Teufelsbrücke sind es Wert.

Also, wer ins Tal der Oberen Donau kommt, Sigmaringen Richtung Beuron, kurz hinter Laiz ein Wanderparkplatz links der Straße

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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