Hohe Arbeitslosenrate:
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10.02.2015, 14:48
Beitrag: #30
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RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(10.02.2015 13:02)Renegat schrieb: Mich wundern die auch nicht und ich muss auch nicht auf´s Drübernachdenken hingewiesen werden, denn das tue ich schon. (10.02.2015 13:55)Bunbury schrieb: Nicht sauer sein, es geht einfach darum, mal von einer anderen Seite darauf zu schauen. Hier ist etwas ganz gehörig schiefgelaufen- und solange man versucht, es von den alten Bahnen aus umzulenken, wird es nicht besser. (10.02.2015 13:02)Renegat schrieb: Geschichtlich betrachtet, komme ich allerdings zu etwas anderen Schlüssen. (10.02.2015 13:55)Bunbury schrieb: Zu so einem Modell will keiner zurück, das steht außer Frage. Aber um neue Wege gehen zu können, muss man auch ernsthaft darüber nachdenken, wo auf dem Weg, auf dem man jetzt ist, der Fehler liegt. Naja, das haben wir ja annähernd mit unserem Steuerklassensystem und auch bei der Rente und das seit Jahrzehnten. Hin und wieder wird an der Schraube etwas nachjustiert, wie kürzlich bei der Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten bei der Rente. So richtig fair und auskömmlich ist das System aber immer noch nicht, der gesetzliche Übergang von einem Modell zum andern hinkt eben meist der Realität hinterher. (10.02.2015 13:55)Bunbury schrieb: Oder ist man wirklich unabhängiger, wenn man für € 8,50 in der Frittenbude zu Stunden arbeitet, die der Chef vorgibt, und nicht zu Hause sein kann, wenn die Kinder einen brauchen? Außer-Haus-Essen muß nicht fettige Pommes an der Frittenbude sein. Und längst nicht jedes selbst gekochte Essen zu Hause ist gesünder. Kochen, die gesamte Verarbeitung von guten Nahrungsmitteln zu hochwertigen, wohlschmeckenden Gerichten, ist eine Arbeit, die man auch können muß. Betrachtet man diese Arbeit als Teil des Austausches von Fähigkeiten und Begabungen, kann es genauso attraktiv und effektiver sein, wenn sich einer hinstellt und ordentlich für 20 - 40 Leute kocht. In vielen Ländern oder auch in der Frühzeit der Industriealisierung sind Garküchen in der Nähe des Arbeitsplatzes oder am Markt die Regel. (10.02.2015 13:55)Bunbury schrieb: Eine Allgemeinheit, die wohlgemerkt bei der derzeitigen Gestaltung der Sozialsysteme, die reichsten Mitglieder der Gesellschaft nicht einschließt. Volkswirtschaftlich ist das Modell der Frittenbude statt Heimkochen absoluter Unfug. es erzeugt Kosten bei einem abnehmenden Nutzen. Den Gegensatz VWL - BWL hatten wir ja schon öfter. Das Problem heute ist, dass wir gar keine geschlossenen Volkswirtschaften mehr haben. Komplett geschlossen waren Volkswirtschaften zwar nie aber so global wie heute, waren Arbeit und Kapital zu keiner Zeit verteilt. Das lag an den Transportsystemen. Früher war es z.B. nicht möglich, Nordseekrabben zum Pulen nach Marokko zu bringen. (10.02.2015 13:02)Renegat schrieb: Über die anderen Punkte Werbung, Verschleiß können wir diskutieren. Mir ist noch wichtig, müssen wir wirklich alles automatisieren, industriealisieren, nur weil wir es können, weil es technisch möglich ist? (10.02.2015 13:55)Bunbury schrieb: Wir technisieren nicht deshalb, weil es möglich ist. Wir technisieren, weil es im Sinne der streng betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise das einzig sinnvolle ist. Das Ziel allen betriebswirtschaftlichen Denkens ist die Gewinnmaximierung. Den gibt es teilweise schon. Ändert das was? Denn es wird weiter viel Geld verdient mit dem System auf der BWL-Seite, die Frage ist nur, wo das Geld ist und wem es nützt? Man könnte ja einfach das Kapital, also auch Maschinen, Roboter und Computersysteme höher besteuern, so dass es auch auf der BWL-Seite nicht mehr attraktiv ist, Arbeit durch Kapital zu ersetzen. Das wird aber nichts nützen, weil wir eben keine geschlossenen Volkswirtschaften haben und das Kapital dann woanders hingeht. (10.02.2015 13:55)Bunbury schrieb: Ich empfehle die Bücher von Christian Kreiss "Geplanter Verschleiß" und "Profitwahn"... |
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