Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 1 Bewertungen - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Byzantinische Geschichte im Kurzabriss
28.10.2012, 14:36
Beitrag: #3
RE: Byzantinische Geschichte im Kurzabriss
II. Frühbyzantinische Epoche (476 – 641) – In der Tradition des antiken Roms
Den Kaisern der nun folgenden Epoche, Zenon und seinem Nachfolger Anastasios I. (491 – 518) gelang es, Ostroms Existenz trotz Volksaufständen und Revolten zu erhalten und seine Macht zu konsolidieren. Nach der vergleichweise kurzen Regierung des Justin I. (518 – 527) kam dessen Neffe Justinian I. (527 – 565) auf den Thron, dessen Regierung sehr von seiner Frau Theodora bestimmt war. Sein großes Ziel war die Wiederherstellung des gesamten römischen Reiches und die Eroberung der Westprovinzen. Der erste Schritt war die Zerstörung des Vandalenreiches in Nordafrika durch den fähigen Feldherren Belisar. Dieser wandte sich danach der italienischen Halbinsel zu und eroberte sie in nur fünf Jahren mitsamt der ostgotischen Hauptstadt Ravenna. Auch im Süden Spaniens konnte eine Provinz wiedererobert werden. Doch Justinian befürchtete in Belisar Konkurrenz und berief in kurzerhand von der Front ab. Die Eifersucht war aber nicht der einzige Grund: Die Perser waren an der Ostfront sehr erfolgreich, es gelang ihnen, auch Antiochia einzunehmen. Nun bäumten sich in Italien auch wieder die Ostgoten auf. Es dauerte sehr lange, bis sich die oströmische Macht diese endgültig schlagen konnte (562). Nicht unerwähnt bleiben sollten auch viele unter Justinian durchgeführten Reformen. Doch als der Kaiser starb, hinterließ er ein bankrottes Reich und Provinzen, die militärisch einfach nicht mehr zu halten waren.
In den folgenden Jahren erreichte Byzanz eine kritische Lage. Die Awaren plünderten Griechenland, die Perser (Sassaniden) eroberten die orientalischen Provinzen und Ägypten, die Kornkammer des Reiches. Da setze sich Kaiser Herakleios (610 – 641) persönlich an die Spitze eines Heeres und eroberte Jerusalem, wohin er das „Heilige Kreuz“, eine der wertvollsten Reliquien des Christentums zurückbrachte. Das machte ihn noch für lange Zeit zum Vorbild auch nichtbyzantinischer Herrscher. Seine Regierungszeit markiert das Ende der frühbyzantinischen Epoche. Er erhob angeblich das Griechische zur Amtssprache (das war vorher Latein gewesen) und ersetze den Kaisertitel „Augustus“, den Oktavian 27 vor Christus angenommen hatte, durch das altgriechische Wort für „König“, „Basileus“. Herakleios schaffte es zudem, eine Dynastie aufzubauen, sodass im siebten Jahrhundert seine Nachfolgen regierten.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Byzantinische Geschichte im Kurzabriss - Maxdorfer - 28.10.2012 14:36
Sperrkette 1453 Kampf ums Goldene Horn: - WDPG - 07.01.2013, 14:52
Die Geschichte der Komnenendynastie: - WDPG - 18.12.2012, 23:31

Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
  Byzantinische Feldherren Maxdorfer 13 31.038 10.08.2014 22:47
Letzter Beitrag: WDPG

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds