Kindheit und Jugend im Wandel:
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12.11.2012, 23:46
Beitrag: #2
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RE: Kindheit und Jugend im Wandel:
(12.11.2012 21:23)WDPG schrieb: -Wo und wie hat sich die Kindheit und auch die Jugend in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert? Schon wenn ich nur die letzten 30 Jahre betrachte, sehe ich mehrere Trends. Vergliche man Kindheiten der 50/60 mit den 80/90 und dann mit heute, wären die Veränderungen noch extremer. Heute habe ich den Eindruck, dass Kinder so etwas wie eine "aussterbende Art" sind, die in eigenen Reservaten gehalten und geschützt werden. Sie treten im täglichen Leben in der Umwelt von kinderlosen Berufstätigen fast nicht mehr in Erscheinung. Das zumindest war in den 80ern noch anders. Da gab es einfach noch ein paar mehr Kinder, manchmal sah man ältere Kinder sogar noch unbeaufsichtigt auf Spielplätzen und auf Straßen. Heute muß man wahrscheinlich in "Unterschichtstadtteile" gehen, um sie in "freier Wildbahn" zu beobachten. Das klingt grauslich zynisch, entspricht aber leider meiner Wahrnehmung. In meiner Stadt wurden einige Spielplätze schon ergänzt um Seniorentrimmdich-Geräte. (12.11.2012 21:23)WDPG schrieb: -Was sind eurer Meinung nach die Gründe, was die Folgen?Die voll berufstätige Mittelschicht kriegt Kinder nur sehr schwer in ihren Alltag integriert, mit Stress, Wohlstandseinbußen und viel Organisation. Immer häufiger verzichten sie ganz oder verpassen den richtigen Zeitpunkt, weil ihre Lebensverhältnisse unsicher sind und sie ständig flexibel sein müssen. Wenn sie Kinder haben, müssen diese genauso nach Zeitplan funktionieren wie die Eltern. So jedenfalls mein Eindruck, wenn ich diese tollen Familienterminkalender sehe, wo die diversen Nachmittagsaktivitäten verwaltet werden. Ich weiß gar nicht, ob es heute noch Kinder gibt, die nach Mittagessen und Hausaufgaben sagen: "Ich geh´jetzt raus spielen" und dann wissen die Eltern bis zum Abendessen nicht, was sie so treiben und wo sie sind. (12.11.2012 21:23)WDPG schrieb: -Was blieb gleich? Ganz schwere Frage, vielleicht so einfache Dinge, wie Laterne gehen im November. (12.11.2012 21:23)WDPG schrieb: Und noch ein Ausblick in die Zukunft:Ich befürchte, die Kindheiten werden sich noch weiter voneinander entfernen. Den verplanten, überbehüteten und wohlhabenden Kindern auf der einen Seite stehen überrobuste Straßenkinder gegenüber, die sich wahrscheinlich immer seltener in den Schulen treffen werden. Gewöhnliche, mittlere Kindheiten mit ausreichender Fürsorge und einem altersgerechten Stück Freiheit werden noch seltener werden. (12.11.2012 21:23)WDPG schrieb: Gebe zu ein breit gefächertes Thema, wo viel hineinpasst, über Freizeitgestalltung, Erziehung, Bildung, Einstellungen und vieles mehr kann es hier gehen. Denke es ist ein Thema mit viel Dikussionspotential. Das Thema ist in der Tat sehr breit, erstmal habe ich nur geschrieben, was mir spontan einfiel. Gerade eben fällt mir noch die Mobilfunktechnik und das I-net ein, zwei Entwicklungen der letzten 20 Jahre, die sich extrem auf die Kindheit ausgewirkt haben. |
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