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War es vielleicht doch ein Mord?
04.02.2022, 20:05
Beitrag: #5
RE: War es vielleicht doch ein Mord?
(02.02.2022 23:57)Teresa C. schrieb:  ...Aber er beschäftigt sich auch ein wenig mit der Frage, warum solche Mordgeschichten überhaupt erfunden beziehungsweise überliefert wurden.

Habt ihr Euch einmal mit einem angeblichen historischen Mordfall aus dem Mittelalter beschäftigt oder ist euch diese Idee in einem Roman oder anderswie untergekommen und wie habt ihr das wahrgenommen?

Mich würden die Antworten interessieren, die Kamenzin gegeben hat.

Ich habe mich ja nicht so viel mit mittelalterlichen Mordgeschichten beschäftigt- am meisten mit dem, auf den du dich in deinem Zitat beziehst. Aber das war ja wohl ein tatsächlicher Mord, wenn auch der Täter vermutlich nicht der war, den Shakespear damals behauptet hat.... überhaupt hat Shakespear bestenfalls die Wahrheit der besseren Geschichte geopfert... auch der wahre Macbeth ermordete Duncan nicht aus Heimtücke, sondern die beiden standen sich auf den Schlachtfeld gegenüber und der Geschichte lag ein anderes Thronfolgesystem zu Grunde, als ein englischer Dichter 400 Jahre später kennen konnte, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Bei Shakespears Stücken muss man davon ausgehen, dass er seinem Gönner, Jakob I, politisch oppertun sein wollte- und ich nehme an, dass das im Mittelalter häufiges Motiv war.

Mittelalterliche Chronisten machten aus den Vorfahren ihrer Auftrag- und Geldgeber Helden und diskreditierten deren Gegner...

Wenn jemand eines unerklärlichen, plötzlichen Todes starb, gab das immer Anlass zu Spekulationen, und wenn es ein Herrscher war, dann gab es auch immer jemanden, der davon profitierte. Manchmal war die Spekulation dann wohl purer Klatsch, weil man sich einfach nicht vorstellen wollte, dass ein Herrscher von Gottes Gnaden plötzlich verstarb. Manchmal dürfte das Gerücht aber auch der Versuch des Rufmordes gewesen sein...
In historischen Krimis, die im Mittelalter spielen, werden diese beiden Motive jedenfalls häufig in den Raum gestellt, vor allem ersteres. Gott läßt doch den von ihm auserwählten Herrscher nicht einfach so sterben, also muss es ein (Gift)mord gewesen sein.

Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass das häufig der Grund war. Aber dein Autor kommt da vielleicht zu anderen Erkenntnissen...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: War es vielleicht doch ein Mord? - Bunbury - 04.02.2022 20:05

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