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Ein Haus voll Glorie schauet – der Ultramontanismus der katholischen Kirche
15.06.2012, 16:37
Beitrag: #16
RE: Ein Haus voll Glorie schauet – der Ultramontanismus der katholischen Kirche
(14.06.2012 08:51)Renegat schrieb:  -Der Ultramontanismus scheint mir eine extreme Reaktion auf Aufklärung, frz. Revolution und das Aufbegehren der unteren Stände zu sein. Die Reformation hatte ja Teile dieses veränderten Denkens aufgenommen und im 19. Jhd waren die Protestanten unabhängig von Rom. Gab es liberalere oder sozialere Strömungen innerhalb der katholischen Kirche?

Die gab es auf jeden Fall, einerseits, die als "Modernisten" (eher zweite Jahrhunderhälfte, Terminus negativ konnotiert) abgetanen Liberalen, die eher einen Kurs der bürgerlichen Gesellschaft wollten und die Kirche der breiten Masse zugänglich zu halten. Dann gab es auch in Frankreich eine katholische Arbeiterbewegungen z. B. Alfred Loisy, auf den ich später nochmals eingehen möchte, der aber auch mit seinem Vorhaben zu Nichte gemacht worden ist und vor allem gab es nach wie vor die Armutsbewegung der Franziskaner. Auch die christliche Gesellschaftslehre hat sich hier entwickelt, der sog. Kirchensozialismus das gegen die Arbeitermissstände kämpfte (z. B. Bischof Ketterer.).

Zitat:-Wieweit prägte der Ultramontanismus den einfachen Katholiken?

Das ist umstritten. Einerseits war die Einstellung auf intellektueller Ebene zu Hause. Also Professoren und Klerus, sowie einige niedrige Prälaten. Für den einfachen Katholiken war wichtig, rein katholisch zu sein, um zur "Socaitas Perfekta" zu gehören. Das führe ich weiter aus. Das ist aber genau die Zeit, in der Laien dann auch wirklich katholisch sein mussten bis hin zum Gottesdienstbesucher und der Kirchenmusik (kommt später ebenfalls nochmals). Also es bildete sich eine katholische Parallelgesellschaft so ein bischen abseits der Normalität. Man könnte sagen, dass die Kirche sich von protestantischen Einflüssen abschottete, obwohl das sicher als einfach Katholik nicht gwollt war. Aber wollte man im Kirchenchor singen, oder in der Liturgie engagieren, Kunstwerke anbieten man musste astrein katholisch sein. Was anderes wurde nicht zugelassen. Erst gegen den zweiten Weltkrieg hin löste sich die Kirche nach und nach davon.

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
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RE: Ein Haus voll Glorie schauet – der Ultramontanismus der katholischen Kirche - WernerS - 15.06.2012 16:37

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