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Die Reitervölker der Steppen .
28.03.2013, 15:58
Beitrag: #14
Steppenvölker im Norden Chinas:
Im Laufe der Zeit entstanden immer wieder gigantische Steppenreiche, einige der eher westlich gelegenen sind uns z.B. in meiner Serie der Geschichte der Krim begegnet, aber auch in der Geschichte Chinas spielten Steppenreiche immer wieder eine große Rolle, ich werde hier mal eine kurze Übersichte über einige dieser Steppenreiche, die China bedrohten oder sogar Teile Chinas eroberten schaffen. Konkret werde ich über jene Völker schreiben, die eine Art Vorherrschaft über die Steppe im Zeitraum von der Vereinigung Chinas bis zur Zeit von Dschingis Khan schreiben:

-Hsiung Nu: Steppenvölker die in China einfielen gab es schon immer, doch nachdem Qin Shihuandgi China vereinigt hatte gerieten sie in starke Bedrängnis (es wurden z.B. ihre besten Weidegründe eingenommen), das veranlasste sie sich zusammenzuschließen zur Hin Nu, unter Mao-Tun und seinen Nachfolgern war man extrem erfolgreich – fast hätte man den ersten Han-Kaiser gefangengenommen, Han-China musste Tribut zahlen und auch das Volk der Yuezhi wurde nach westen verdrängt, wo es das Griechisch-Baktrische Reich zerstörte.
Besiegt wurde sie schließlich zuerst von Han-China unter Kaiser Wuti und später von ihren eigenen Vasallen den Sien-Pi, ein Teil wanderte nach Süden ab und gründete hier ein Reich, ein Teil wanderte nach Westen – könnte Vorfahr oder zumindest Vorbild der Hunnen gewesen sein.

-Sien-Pi: Die Sien-Pi (auch Xianbei genannt) vertrieben die Hsiung-Nu nach Westen. Sie schufen ein großes Steppenreich, das allerdings eher kurzlebig war und bald wieder in mehrere Teile zerfiel, Teilen der Sien-Pi gelang es später Teile Chinas zu erobern und hier ein kurzlebiges Reich zu Gründen.

-Juan-Juan (auch Rouran genannt): In der Steppe folgte das Volk der Juan-Juan das wiederholt China bedrohte. Ein bewährte Mittel Chinas war das Ausspielen der einzelnen Steppenvölker, so unterstützte man zB. Die Sien-Pi gegen die Hsiung-Nu. Bei den Juan-Juan kam es bald zu Streitigkeiten, die China zusätzlich schürrte. Schließlich kam es sogar zu einer Teilung, die dann wieder rückgängig gemacht werden konnte. Doch das ganze dürfte die Juan-Juan geschwächt haben, so konnte Türkenführer Bumin die Juan-Juan relativ leicht besiegen. Die Awaren dürften in den Juan-Juan ihre Vorfahren gesehen haben – ob da was dran ist und wenn ja wie der Zug der Juan-Juan nach Westen verlaufen ist weiß ich nicht wirklich.

-Kök-Türkenreich I: Schon bald nach Bumin kam es zu einer Teilung in Ost und Westtürken, beides gigantische Steppenvölker. Die Westtürken besiegten unter anderem im Bündnis mit den Sassaniden die Weissen Hunnen und schlugen später im Bündnis mit Ostroms Kaiser Heraklaios die Sassaniden. Die Osttürken bissen sich am wiedererstarktem China die Zähne aus und wurden von der Tang-Dynastie (Chinas) erobert, das Westtürkenreich zerfiel (eine Folge davon war das Bulgaren und Casaren Richtung Westen zogen), Reste von diesem fielen schließlich an Tang-China.

-Kök-Türkenreich II: Die Steppe zu halten war für China kein leichtes Unterfangen und so kam es das es den Kök-Türken im 7. und 8. Jahrhundert erneut gelang ein Großreich in der Steppe zu gründen. Andere Steppenvölker wie Oghusen, Karluken und Uiguren brachten das Kök-Türkenreich zu fall.

-Uiguren: Die Uiguren waren nun an der Reihe ein großes Steppenreich zu gründen, zu China hatte man gute Verbindungen. Ich vermute mal das auch sie gegen China Plünderungszüge unternommen haben, aber man stellte dem Kaiser von China auch immer wieder erfolgreiche Söldnerarmeen zur Verfügung. Die Uiguren (die anscheinend nicht mit den heutigen ident sind) wurden von den Kirgisen verdrängt.

-Kirgisen: Die Kirgisen gründeten nun ein Großreich, sie versuchten erfolglos an die guten Beziehungen ihrer Vorgänger zu China anzuknüpfen, was jedoch nicht gelang. Im 10. Jahrhundert wurden sie vom Volk der Kitan besiegt und in ihrer Stammgebiete zurückgedrängt.

-Kitan: Den Kitan gelang es nicht nur ein Großreich in der Steppe aufzubauen, sondern auch Teile Chinas einzunehmen. Gekommen ist das Volk der Kitan ursprünglich aus der Mandschurei, von dort kam auch das Volk das sie schließlich verdrängte, die Dschurdschen. Ein Teil der Kitan gründete später das Reich der Kara-Kitai. Dieses besiegte den letzten Herrscher des persischen Seldschukenreichs (Sultan Sandschar, ich habe in meiner Serie über die Perserreiche darüber berichtet). Es baute ein großreich auf, dem auch der mächtige Choresm-Shah von Persien untertan war. Als sich dieser mit einem Naimanenfürst verbündete und das Herrscherhaus stürzte endete dieses Reich.

-Dschurdschen: Die Dschurdschen waren ursprünglich Vasallen der Kitan, stürzten diese dann aber und bauten ein eigenes Reich in Nordchina auf. Besiegt wurde das Volk von den Mongolen.
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