Untergang Ostroms. Warum?
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22.06.2012, 14:04
Beitrag: #24
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RE: Untergang Ostroms. Warum?
(22.06.2012 13:49)Arkona schrieb: Viele geschichtsinteressierte Leute haben ein Byzanz-Bild, das von den alten Mosaikheften ("Ritter Runkel") geprägt wurde. Da stellt sich das Reich samt Kaiser (Andronikos II.) als eine Karikatur dar, machtlos und dekadent. Dass die byzantinische Kultur im Verlauf der Jahrhunderte tatsächlich einem Prozess der Erstarrung unterlag, kann jeder Kunsthistoriker bestätigen. Das mindert den Wert der byzantinischen Kunst keineswegs, ist aber insofern interessant, als die wachsende "Bunkermentalität" des byzantinischen Staates damit zusammenfällt. Umgeben von existenzbedrohenden Feinden und einem ständig schrumpfenden Territorium waren alle Kräfte des Staates darauf gerichtet, das vorhandene zu bewahren. Das brachte diese sprichwörtliche Erstarrung in gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht hervor. Man muss immer wieder den Hut vor der Leistung dieses Staates ziehen, der unter solchen Umständen Jahrhunderte überlebte und sogar noch am Ende seiner staatlichen Existenz das Reich der Rum-Seldschuken, die Eroberung von Konstantinopel und das Lateinische Kaiserreich überstand. Erst nach einem kleinen Emir namens Osman war Schluss - leider. |
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