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Ernährung von Babys, Kindern und Jugendlichen
29.11.2012, 20:55
Beitrag: #21
RE: Ernährung von Babys, Kindern und Jugendlichen
Es gibt einen sogenannten "Beikostfahrplan", der von der Weltgesundheitsorgansiation ausgearbeitet wurde.
Dieser Plan beschreibt das Zufüttern zur Milchnahrung für Babys ab 5 -6 Monaten bis zum Alter von 12- 18 Monaten. Danach sollten Kinder normal bei Tisch mitessen können, sofern die Speisen nicht zu stark oder scharf gewürzt sind.
Die Basis für diesen Plan sind regionale und saisonale Gemüse und Obstsorten, die man ohne großen Aufwand selbst zubereitet.
Ich habe das mit beiden Kindern durchexerziert und darf sagen, dass es wunderbar funktionierte.

1. Die Kinder wurden sehr gut und nachhaltig satt
2. Obwohl ich das Gemüse beim Biobauern erstanden hatte, konnte ich einiges einsparen.
3. Der Übergang von Milchnahrung mit Beikost hin zum normalen "am Tisch mitessen" hat absolut problemlos funktioniert, weil die Kinder an den Eigengeschmack der Nahrungsmittel, ohne Zucker, Aromen oder Geschmacksverstärkern gewohnt waren und zudem meine "Art zu kochen" bereits kennengelernt hatten. Im Bekanntenkreis gab es häufig genau zu diesem Zeitpunkt Probleme, wenn von den Gläschen auf das normale Essen umgestellt werden sollte.
4. Auch heute noch essen meine Kinder bevorzugt frisches Gemüse, Obst und Salate nach Saison.

Im Ubrigen ist von hypoallergener Babynahrung nichts zu halten, sofern nicht schon nachgewiesene Allergien bestehen. Das Immunsystem der Kinder muss trainiert werden, um richtig funktionieren zu lernen, und das kann in allergenfreier Umgebung mit allergenfreier Ernährung nicht geschehen. Da sind Allergien im späteren Verlauf des Lebens vorprogrammiert.


Noch ein kleines Fundstück zu Babynahrung:

Hermann Gundert (Großvater von Hermann Hesse) schrieb 1881 in einem Brief über seine Enkelin Marie (genannt Mariele oder Marulla, die jüngere Schwester von Hermann Hesse):

Hesses Mariele scheint sich langsam zu bessern. Drei- bis viermal des Tages kommt die Amme, aber langsam und halb ungern trinkt das Kind. Dagegen ihr Schöpplein, Nestlés Kinderspeise, leert sie in der Nacht mit Lust. Letzhin kam Hermann dazu, wie Mariele von der Frau gesäugt ward. Mit steigendem Erstaunen sieht er zu und schreit endlich der Adele [große Schwester] zu: "Denk nur, s'Schwesterle frißt Speck!"

Die käuflich zu erwerbende Milchnahrung hat dann doch schon eine längere Tradition, als ich mal gedacht hatte.

nicht ärgern, nur wundern...
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RE: Ernährung von Babys, Kindern und Jugendlichen - Uta - 29.11.2012 20:55

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