Gedanken zum Nationalstaatsmodell des 19. Jahrhundert
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23.12.2012, 15:21
Beitrag: #9
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RE: Gedanken zum Nationalstaatsmodell des 19. Jahrhundert
(22.12.2012 19:46)Suebe schrieb: Bingo, den Nationalstaat gab es 1800-1830 gar nicht. Der wurde tatsächlich über die Durchsetzung der Standartsprache erst "eingeführt". Meines Erachtens werft ihr hier zwei Dinge zusammen, die so gar nicht zusammen gehören: Die Sprache und das Nationalgefühl. Mit Luther kamen die Deutschen zu einer einheitlichen Hochsprache, die z.B. die Folge hatte, dass im Hannoverischen das Platt nahezu ausstarb, weil der Dialekt als Sprache der Ungebildeten angesehen wurde.Und das wollte natürlich keiner sein. Zu einem Gefühl, einer Nation anzugehören, war´s da aber noch ein weiter Weg Anders in Frankreich: 1789 brachte da einen gehörigen Schub. Zwar mögen Elsässer, Bretonen, Wallonen, Provencalen usw. sich nur mühsam auf "Hoch-Französisch" verständigt haben (zumindest die Unterschicht), aber das Gefühl, einer Nation anzugehören, war spätestens seit dem Moment da, als die Koalition ihre Truppen gegen Frankreich in Marsch setzte und Frankreich darauf mit der Aufstellung eines Volksheeres antwortete - antworten konnte! Die Bedrohung der Errungenschaften der Revolution, die als "gemein-französisch" angesehen wurden, schmiedete die Nation als solche zusammen, so wie es zuvor schon die als Unrecht empfundene Behandlung der "Provinz" durch die Bourbonen getan hatte. VG Christian |
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