Gedanken zum Nationalstaatsmodell des 19. Jahrhundert
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29.12.2012, 17:00
Beitrag: #17
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RE: Gedanken zum Nationalstaatsmodell des 19. Jahrhundert
(29.12.2012 15:50)Marco schrieb: Muss man nicht gerade in Bezug auf Deutschland in sehr eigenen nationalstaatlichen Kategorien denken, die nicht ohne weiteres auf andere Länder zu übertragen sind. Das ist soweit alles richtig. Und man könnte sich manche Option vorstellen. Eines bitte ich aber zu beachten: Die Angst in Süddeutschland vor den Franzosen war riesengroß. Ab dem 30igjährigen Krieg bis 1813 hatte jede Generation durchziehende Heere zu erdulden. Und nach 1813 kam in Frankreich immer wieder die vehemente Forderung nach der "Rheingrenze" hoch. Nichts was zur Nervenberuhigung beitrug. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: In Stuttgart erschien der "Beobachter" als Zeitung der Liberalen. Chefredakteur Mayer. Nach der verlorenen Schlacht bei Tauberbischofsheim 1866 rief Mayer im "Beobachter" zum Guerilla-Krieg gegen die Preußen auf. 1867 bei der Luxemburg-Krise, gerade mal 12 Monate später, forderte er im "Beobachter" einen preußisch-deutschen Präventivkrieg gegen Frankreich. Nichts hätte die Württemberger und die Bayern an die Seite Preußens bringen können, nur der 3. Napoleon vermochte dies. Mit der Luxemburg-Krise war auch der eigentlich vorgesehene "Südbund" ad acta gelegt, das Abschreckungspotential gegen Frankreich schien zu gering. Auch die Annexion Elsass-Lothringens war orginär süddeutsche Forderung. Vorfeld gegen Frankreich. Das 2. deutsche Kaiserreich entsprang weniger dem Wunsch nach dem Nationalstaat als dem Sicherheitsbedürfnis. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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