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Siebentagetod der Stoiker?
28.12.2012, 00:38
Beitrag: #1
Siebentagetod der Stoiker?
Sterben ist immer damit verbunden, dass der Körper aus irgendeinem Grunde versagt. Allerdings ist dies meist mit Schmerzen verbunden und keine angenehme Sache Mensch und Tier.

Nun hatte man sich auch in vielen philosophischen Schulen damit auseinander gesetzt wie ein Mensch denn zu sterben habe. Die sogennate Stoa hat mein Interesse geweckt, in dem sie etwas sehr seltsames aber durch Quellen bezeugt lehrt:

Selbstmord ist legitim, wenn man sein Lebenswerk nicht untergehen sehen will und wenn man Strafen zuvor kommen will um seine Reputation zu retten. Soweit ist das nachvollziehbar aber etwas ist - jedenfalls für meine Begriffe sehr merkwürdig:

Wie kommt es dazu, dass Anhänger der Stoa sich damit töteten, dass sie sich dem Essen entziehen, weiter trinken und nach sieben Tagen dann sterben? Das klingt absurd! Und wohl war, das ist es auch. Jedenfalls von unserem Standpunkt. Hippokrates lehrte, dass man nach sieben Tagen ohne Nahrung sterbe, selbst wenn man am siebten Tag wieder etwas esse. Also für Menschen der Antike war der Gedanke normal.

Ich habe zwei Hypothesen anzubieten, die allerdings nur von Mediziniern geprüft werden können und auch die Kompetenzen eines Historikers überschreiten:

1. Der Wille zum Sterben ist so groß, dass man aus Überzeugung seinen Stoffwechsel ausschaltet (Stichwort antisymphatisches Nervensystem) und aus der Überzeugung heraus stirbt, dass man nach sieben Tagen sein Leben lässt.

2. Alkohol. Stoiker also entziehen sich der Nahrung aber sie verhungern, sie trinken weiter. Wahrscheinlich vermehrt Alkohol, um die fehlende Nahrung zu kompensieren. Das würde nach einer zweitägigen Gewöhnungsphase zwangsläufig zu einem septischen Schock führen.

Vielleicht ist an dem Mythos "Siebentagetot" mehr dran, als man in der Geschichtswissenschaft bisher vermutete. Ich kann mir vorstellen, aus der stoischen Lehre heraus, die Schmerzen als Teil des Menschen auszublenden versucht, dass nicht mit Schwert nachgeholfen worden ist, sondern, dass man versucht hat betäubt zu scheiden. Oder die römischen Historiker sind der damaligen Überzeugung zum Opfer gefallen und weils nicht besser wussten uns das so tradierten. Ich habe so ein Gefühl, villeicht geht die Geschichtswissenschaft wirklich zu eng damit um und zieht viele Möglichkeiten nicht in Betracht.

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
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Siebentagetod der Stoiker? - WernerS - 28.12.2012 00:38

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