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Deutscher Dualismus, Machtstreben Österreichs
29.06.2012, 10:31
Beitrag: #1
Deutscher Dualismus, Machtstreben Österreichs
Der Deutsche Dualismus (oder das Streben Österreichs zur Macht)

In der europäischen Geschichte der letzten 200 Jahre wird der deutsche Dualismus als Hypothek für den Frieden angesehen, die europäische Politik darauf gerichtet war, Machtkonstellationen des Deutschen Dualismus zu verhindern.
Da es in unserem Nachbarland nach wie vor starke Verfechter dieser antiquierten Idee gibt, hier ein kurzer Abriss.

Der Deutsche Bund war aus der Konkursmasse des napoleonischen Reiches entstanden und neben einer Reihe von kleinen Fürstentümern von den beiden großen Staaten Preußen und Österreich dominiert.

Österreich reklamierte dominant für sich den Führungsanspruch in diesem Bund , was sich nach dem noch gemeinsamen Vorgehen gegen Dänemark 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg dann zu offenen Kriise entwickelte, Österreich Sanktionen gegen Preußen forderte und andere Teile des Deutschen Bundes gegen Preußen (auch militärisch ) mobilisieren wollte (sog. Bundesexikution gegen Preußen, die auch die Übernahme der Staatsgewalt in Preußen durch Österreich erlaubt hätte)

Die Folge war der Deutsche Krieg, den Österreich verlor (Königsgrätz) in Österreich immer noch als Schmach empfunden, beide Staaten danach eine eigene Politik machten (Österreich -Ungarn auf der einen und die Gründung des Deutschen Reiches auf der anderen Seite.
Generationen später wurde in Deutschland gewitzelt, dass "Hitler die Rache Österreichs für das Sofa sei" , in Änderung des Ortes Sadova, bei dem die Schlacht von Königsgrätz stattgefunden hat.

Anfang des vergangenen Jahrhunderts begannen konservative Kräfte im Deutschen Reich wieder eine langsame Annäherung an Österreich, auch aus machtpolitischem Interesse für den in Europa erwarteten Krieg. Mit heißer Liebe erwiderte Österreich das Bulen Deutschlands

Der Ausgang dieses Krieges ist bekannt, Österreich wurde auf die Größe eines Mittelstaates reduziert, mit den zwangsläufigen Traumata.

Da von den siegreichen Ländern Europas, und das zurecht, die Verursacher des Krieges in Deutschland saßen, dass der Krieg durch eine gemeinsame deutsch-östereichische Politik und Machtstreben verursacht wurden war, und seitens Österreichs ein Deutsch-Österreich gegründet werden sollte und auch für 1 Jahr bestand, erging in Versailles ein Vereinigungsverbot an beide Länder.

Österreich entwickelte sich in den ersten Jahren nach dem Ende Weltkrieges zu einem Unruheherd in der europäischen Politik,
Mehrfach wurde von Österreich als Ganzem, aber auch durch Provinzen Österreiches (Salzburg, das sich als bayrisch fühlte) der Versuch gemacht, dieses Anschlussverbot zu unterlaufen und damit das machtpolitische Gefüge in Europa zu stören.
So wurde z.B. die Gewährung von Anleihen durch den Völkerbund an Österreich 1922 davon abhängig gemacht, dass Österreich nun endgültig Vereinigungsversuche mit Deutschland aufgibt.

Im Jahr 1931 versuchte Österreich erneut ein Aushebeln der Friedensverträge, vergeblich, eine Zollunion mit Deutschland , die vom internatioinalsne Gerichtshof in Den Haag als Versuch gesehen wurde, das Vereinigungsverbot zu unterlaufen.
Österreich gab keine Ruhe

Erst mit der sog. Machtergreifung Hitlers gaben zumindest die Sozialdemokraten ihren Vereinigungswunsch mit Deutschland auf, im Gegensatz zu der stetig wachsenden Zahl derer, die in Hitler den Garanten einer möglichen Restauration alter österreichischer Größe sahen. Das waren nicht alles Faschisten, , wie auch in Deutschland nichts alles Nationalsozialisten waren, die eine Revision der neuen Grenzen Deutschlands forderten, und des Versailler Vertrages forderten.
Auch Österreich wollte das, hatte in Dollfuß ab 1932 ein faschistisches Pendant zu Deutschland

(obwohl es credo der heutigen Nationalisten in Österreich ist, dass Dollfuß gegen den Nationalsozialismus Deutscher Prägung war, was es aber auch nicht viel besser macht. Beredter Ausdruck im heutigen Österreich die Tatsache, dass der Faschist Dollfuß immer noch als Held darum gesehen wird, weil er bei einem Putschversuch deutscher Nazis in Österreich getötet wurde).

Mit der Meldung Hitlers „vor der Geschichte“ und der nachfolgenden Brüllerei auf dem Wiener Heldenplatz erfüllten sich die Sehnsüchte Österreichs als Partner an der Seite eines Größeren.

Der folgende Ausgang ist bekannt.
Erst im Jahr 1943, als auch für den Blauäugigsten abzusehen war, dass der Krieg verloren war, rangen sich die in Wien verbliebenen Politiker zur Meinung durch, dass nach dem Ende des Krieges ein Verbleiben Österreichs an deutscher Seite ausscheiden würde.

Das heißt aber nichts anderes, als dass erst 4 Jahre nach Kriegsbeginn und 5 Jahre nach dem sog Anschluss Österreichs von demokratischen östereichischen Politikern die Unsinnigkeit des deutschen Dualismus nun ganz ad acta gelegt worden ist. .
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Deutscher Dualismus, Machtstreben Österreichs - krasnaja - 29.06.2012 10:31

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