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Neutrales, vereinigtes Deutschland?
03.07.2012, 15:27
Beitrag: #28
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(02.07.2012 21:27)krasnaja schrieb:  Wie sehr du aggitiert bist, zeigt dein Schreibfehler, der Behinderungen Freier Wahlen in ganz Deutschland durch die UdSSR.
Selbst in der DDR wurden die Wahlen NICHT durch die UdSSR behindert, es wurde ja noch nicht einmal Einfluß auf diese Wahlen genommen. egal, ob diese Wahlen nun demokratisch oder nach Einheitsliste erfolgten.

Die Wahlen in Ostdeutschland sind ein typisches Beispiel für das Vorgehen der Sowjetunion zur Durchsetzung einer sozialistischen Zwangsgesellschaft.

Noch während in Berlin die letzte Schlacht tobte, stellte die Sowjetunion in Moskau Gruppen kommunistischer Emigranten zusammen, die gleich nach Kriegsende mit dem Aufbau einer kommunistischen Ordnung beginnen sollten. An der Spitze der bekanntesten Gruppe, die am östlichen Stadtrand von Berlin abgesetzt wurde, stand Walter Ulbricht.

Vordergründig sollte der Aufbau von einem breiten Bündnis aller antifaschistischen Kräfte getragen werden. Doch nahmen die Kommunisten alle Schlüsselstellungen ein. Ulbrichts wahre Absichten zeigt folgender Satz, den Wolfgang Leonhard, ein Mitglied der Gruppe, überlieferte:

"Es ist doch ganz klar: es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben." (Wolfgang Leonhard, Die Revolution entlässt ihre Kinder, Köln 1955, S. 438 ff.)

Als nächstes inszenierten die Kommunisten die Zwangsvereinigung von KPD und SPD in Ostdeutschland zur SED. Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher schrieb 1945, die Sozialdemokratie habe keinerlei Anlass, für die KPD den "Blutspender" abzugeben. Doch gingen die Sowjets mit drastischen Mitteln gegen SPD-Mitglieder vor, die sich gegen die Zwangsvereinigung wehrten. Eine Urabstimmung in den Westsektoren Berlins zeigte die wahre Stimmung: 82% sprachen sich gegen eine Vereinigung aus.

Die SED versuchte propagandistisch den Einheitsgedanken aufrechtzuerhalten, indem sie 1947 einen "Deutschen Volkskongress für Einheit und gerechten Frieden" in Ostberlin zusammenrief. Dieser Kongress war insofern ein Witz, als ihm 1551 kommunistische Vertreter aus der Sowjetzone und 664 meist kommunistische Vertreter aus dem Westen angehörten. Ein zweiter durch und durch kommunistischer Volkskongress und ein "Deutscher Volksrat" verabschiedeten dann die sozialistische Verfassung der DDR.

Die Wahlen zum 3. Volkskongress im Mai 1949 waren nicht frei, da die SED alle Kandidaten der Parteien und Massenorganisationen selbst bestimmte. Die Parteien wurden gezwungen, sich zu einem "antifaschistischen Block" zusammenzuschließen, zur Wahl stand nur die bekannte Einheitsliste, auf der lediglich mit "ja" oder "nein" abgestimmt werden konnte.

Diese Vorgänge sind ein Lehrbeispiel für die raffinierte kommunistische Unterwanderung und Infilatration, die dann zur Machtübernahme im Staat führte.

(02.07.2012 21:27)krasnaja schrieb:  Ich sage es noch einmal: die USA hatten ihr eigenes politische System, das sie für das richtige halten (was natürlich auch stimmt) auf die Länder ihres Einflussgebietes transferiert. Und die UdSSR machte nichts Geringeres, als das politische Sysem, was sie für das bessere hält, auf ihre Einflussgebiete zu übertragen. Das ist eine sachliche Feststellung.

Deine "sachliche Feststellung" klingt treuherzig, führt aber zu einer völlig falschen Einschätzung der wahren Sachlage. Sie lässt außer acht, dass der Kommunismus die "Proletarische Revolution" und anschließend die "Diktatur des Proletariats" auf seine Fahnen geschrieben hatte und durch die aggressive Installierung kommunistischer Diktaturen in ganz Osteuropa und Ostdeutschland eine Reaktion des demokratisch verfassten Westens hervorrufen musste.

(02.07.2012 21:27)krasnaja schrieb:  Daraus resultiert, dass real !!! die UdSSR ein Garant des Friedens war, ihre atomare Abschreckung die Falken im Pentagon und wohl auch auf der Hardthöhe vor militärischen Abenteuern abgeschreckt hat.

Garant des Friedens war die atomare Abschreckung sowie ganz besonders das Bündnis der NATO, das dem Vordringen kommunistischer Aggression und Infiltration eine Rote Linie setzte.

(02.07.2012 21:27)krasnaja schrieb:  Dir nicht bekannt ? Vorwärtsverteidigung für Überfall sagen (LTI lässt grüßen) oder Roll back.
Dir ist nicht bekannt, dass Adenauer den Einsatz von Atombomben forderte als Antwort auf den 13.August 1961 ?

Die Ideen von John Foster Dulles aus den frühen 50er Jahren zu einem roll-back wurden schon ganz früh verworfen. Das Rollback wurde nie in eine zusammenhängende Politik umgesetzt, da das nukleare Patt jede direkte Konfrontation zwischen den beiden Supermächten verhinderte und vielmehr zu Stellvertreterkriegen in der Dritten Welt führte.
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RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland? - Dietrich - 03.07.2012 15:27

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