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Theorie zur Stabilität eines großen Reiches
09.09.2012, 19:35
Beitrag: #37
RE: Theorie zur Stabilität eines großen Reiches
(09.09.2012 17:20)Maxdorfer schrieb:  
(04.07.2012 21:10)Annatar schrieb:  Ist im Römischen Reich allerdings ein Einzelfall.

In Judäa nicht.
Dieses wurde erst ganz behutsam unter die Kontrolle eines römerfreundlichen Herrschers gebracht (Herodes der Große), dann langsam integriert (einer nach dem anderen wurden die Nachfolgestaaten von Herodes' Reich annektiert). Schon nach sehr wenigen Stadthaltern kam es zum ersten Aufstand, der schließlich in einem überaus gefährlichen Bürgerkrieg (66-70).
Über die bisher genannten Ereignisse berichtet übrigens Flavius Josephus in "Der jüdische Krieg", einem sehr empfehlenswerten und lesenswerten Werk.
Nach dem Bürgerkrieg war das Zentralheiligtum der Juden, der Jerusalemer Tempel zerstört und die Juden wurden strengen Maßnahmen unterworten. Doch nur zwei, drei Generationen später erhoben sie sich wieder, unter Kaiser Hadrian (reg. 117-138). Ein Beschneidungsverbot wurde eingeführt, unklar ist, ob vor oder nach dem Aufstand.
Mit der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes begann die jüdische Diaspora.

Weitere sehr unruhige Provinzen sind Britannien (Boudicca-Aufstand), Germanien, Mauretanien (wo immer wieder Maurenstämme einfielen und die Römer nur eine nominelle Herrschaft über die wilden Völker ausübten) und die Alpenprovinzen (die lange Zeit nur Verbündete waren, da man von ihrer Gnade abhängig war (Alpenübergänge)).
In diesen Provinzen (Vollständigkeit nicht garantiert) mussten die Römer Gewalt anwenden. Aber kein Volk wurde von vorne herein brutal unterjocht und zur Aufgabe seiner gesamten Kultur und Gesellschaftsform gezwungen.

(04.07.2012 21:10)Annatar schrieb:  Außerdem hatten nur die monotheistischen Religionen mit ihrem Absolutheitsanspruch ein Problem mit dem Römischen Reich.
Frage: Wer ist dann der Verursacher des Problems. Das Römische Reich oder die monotheistische Religion ??

Das Zusammentreffen der beiden.
Das römische Reich bestand auf den Kaiserkult.
Der Monotheismus bestand auf sein namensgegendes Haupt-Charaktermerkmal.

Konfrontation vorprogrammiert,
besonders, wenn beide nicht immer die idealen Voraussetzungen für Zusammenarbeit bieten. Was ich damit meine: Wenn Pharisäer ihren Machtanspruch durch die Römer untergraben sehen, und das Volk durch religiöse Argumente aufwiegeln, oder aber, wenn Kaiser wie Caligula ihr Standbild im jüdischen Allerheiligsten wissen wollten.

Aber auch sonst war es nicht einfach, siehe Absatz davor.
Stimmt. Smile

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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RE: Theorie zur Stabilität eines großen Reiches - Annatar - 09.09.2012 19:35

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