Kriegsentschädigungen für Zivilpersonen
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11.07.2012, 12:41
Beitrag: #3
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RE: Kriegsentschädigungen für Zivilpersonen
Wenn Truppen durchzogen, waren die Soldaten im 18./19. Jahrhundert eigentlich dazu angehalten, bei Einquartierungen die Lebensmittel zu bezahlen, Plündern war nicht normalerweise erlaubt. Für requirierte Pferde, Wagen und Verpflegung wurden Wechsel ausgestellt, die allerdings später oft nicht das Papier wert waren. Städten wurden häufig ziemliche Summen abgepresst, um nicht mit Truppen belegt oder gar geplündert zu werden. Offiziere ließen auch gern in Adelshäusern Kunstschätze mitgehen, der gemeine Soldat hielt sich an das letzte Huhn oder den Getränkevorrat. In Frankreich sollen Blüchers Soldaten 1814 in einer frz. Kleinstadt in einer Nacht 30000 Champagner-Flaschen geleert haben, die sie für eine "Art Weißbier" hielten. Auf jeden Fall war ein Landstrich nach einem Truppendurchzug förmlich kahlgefressen. Schlimm wurde es, wenn das Land wie im Fall Russland 1812 gar nicht die Ressourcen hergab. Napoleons Feldzug scheiterte nicht am Winter, sondern schon im Sommer an mangelnder Logistik, Hunger, Typhus und nicht zuletzt am Widerstand der tiefgläubigen, orthodoxen Bevölkerung.
„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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