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Dreieinigkeit (Trinität)
18.07.2012, 16:22
Beitrag: #34
RE: Dreieinigkeit (Trinität)
Zitat:Denn das mit dem Glauben als Nicht-Wissen haben mir (protestantische) Pfarrer erzählt, die ich so gut kenne, dass ich ihnen eigentlich auch vertraue.

Kann mir da nicht vorstellen dass es da konfessionale Unterschiede gibt; wobei klar ist, die Tradition von Thomas von Aquin ist nicht für Protestanten verbindlich. Dennoch ist religiöser Glaube nicht das "nicht wissen" sondern das nicht beweisbare aber willentliche Überzeugnis, Vertrauen auf Gott. Das heißt, dass man "absolutes Vertrauen aus innerer Sicherheit haben" muss.

Systematisch gesehen kann man auch noch mal trennen:

Glauben (im religiösem Sinn) "beruht auf dem Innenwerden der Gegenwart Gottes" und ist ein Personales Verhältnis das in der Glaubensgemeinschaft eingebettet ist, während Wissen auf Erfahrung beruht und in das gesammte Menschheitswissen eingebettet ist und ein Sach-Verhältnis beschreibt. ^1

^1 Beinert, W: Theologische Erkentnisslehre, in Ders. (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der katholischen Dogmatik, Bd 1, Paderborn 195.S. 79.

Das klingt jetzt großkotzig, aber letztlich besagt das eines: Wissen und Glauben sind zwei verschiedene Dinge, aber inneinader verflochten. So ist letzlich ein Wissen (auch: eine Erkenntnis [wobei wir beim nächsten schwierigen Begriff wären]) wichtig um zu glauben, da laut Beinert gläubiges Vertrauen wenn begründet werden kann, warum es gerade in der personalen Wirklichkeit entgegenbracht wird. Man müsse rational sagen können, warum man trotz allem Leids der Welt an die Existenz eines guten Gottes glaubt, weshalb man an die Auferstehung Jesus Christus, nicht an die aber des Rübezahl glaubt. Glaube vollzieht sich immer in der Dimensions des Wissens.

Wissen ist also die Grunddimension, in der Glaube vollzogen wird und eben nicht das Unwissen, da Glaube Wissen vorrausetzt. Und sogar noch mehr Glaube wird in dieser Dimension zur Wirklichkeitserfassung, da wissbare Erkentniss immer einleuchtent oder überprüfbar wird, der Mensch Wissen und Unwissen also immer passiv aufasst. Detr (religiöse Glaube) ist aber keine passive Sache, sondern eine aktive, da eine willentliche Zustimmung ist, also eine innere Haltung - man kann sie aber wie Liebe (und das ist durchaus die Sinnverwande) nicht erzwingen. Der letzte Grund dieser Zustimmung ist die Fähigkeit der Erkenntnis, die aus dem Menschen selbst kommt, von Gott gegeben. Das Erkenntnismoment gibt es bei Luther nicht, er geht davon aus, dass die Gnade Gottes allein zum Glauben führt. Dies wäre dann aber ein universaler Akt des Heils - den es aber beweisbar nicht gibt.

Glaube also ist eine sich einlassen auf Gott als den grundlosen Grund aller Wirklichkeit. Er ist weiter ein freier und vernuftsgemäßer Akt des Menschen, der durch Gott ermöglicht wird. Wissen spielt hier keinerlei Rolle mehr, da diese dimensional schon vorraus gegangen ist.

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
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Dreieinigkeit (Trinität) - Maxdorfer - 14.07.2012, 16:12
RE: Dreieinigkeit (Trinität) - WernerS - 18.07.2012 16:22
RE: Dreieinigkeit (Trinität) - Paul - 15.06.2014, 01:29

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