Druiden, Vates, Filid' - wie war das in Gallien und auf den Inseln?
|
16.03.2013, 09:12
Beitrag: #12
|
|||
|
|||
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
Die quasi-demokratisch, in der Realität aristokratische Regierungsform, wie sie uns Caesar aus Gallien überliefert, dürfte bei den Galliern noch nicht recht alt gewesen sein. Die vielen Namen auf "-rix" (verwandt mit dem lateinischen "Rex"=König, oft in Verbindung mit Namensbestandteilen, die sowas wie "Welt" ausdrückten, wie Dumnorix, Bitorix etc; alle diese Namen bedeuten sowas wie "Weltherrscher") legen nahe, dass das Stammeskönigtum noch nicht lange Vergangenheit war. Dazu kommen Nachrichten wie etwa über Vercingetorix´ Vater, der die Alleinherrschaft über mehrere gallische Großstämme angestrebt habe. Unter dem Druck von Caesar wäre es Vercingetorix fast gelungen, diese Königsherrschaft selbst wieder zu errichten, wie stabil die nach einem Sieg über Caesar gewesen wäre, kann man nur abschätzen. Allerdings könnte Arminius als Beispiel dafür herhalten, dass sie nicht allzu lange aufrecht zu erhalten gewesen wäre.
Aus Irland kennen wir ein solches Königtum noch aus späterer Zeit, allerdings waren die irischen Königreiche eher klein, etwa so groß wie ein heutiger Landkreis, mit Oberkönigen, die die irischen Provinzen beherrschten, und einem Großkönig, der allerdings eher religiöse Funktion hatte. Dieser Großkönig fehlt für Gallien, ansonsten müsste man nur die Könige durch Aristokratenräte ersetzen, und dann hat man die Regierungsstruktur Galliens. Bei den gleichzeitigen Germanen oder Germano-Kelten/Kelto-Germanen dürfte es ähnlich gewesen sein, nur hatten dort die Heerführer (Ariovist!) noch größeres Gewicht. (nicht umsonst haben die Germanen den Namensbestandteil "-rix" als "-rich" übernommen!). VG Christian |
|||
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste