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War das "Wunder an der Marne" kriegsentscheidend?
31.03.2020, 21:52
Beitrag: #11
RE: War das "Wunder an der Marne" kriegsentscheidend?
(18.09.2013 02:25)Sansavoir schrieb:  Die Teilnahme der USA auf Seiten der Entente seit 1917 machte aber den Wegfall Russlands mehr als wett.

Eine andere Frage ist, ob das Deutsche Reich 1917/18 nach dem Zusammenbruch des Zarenreichs unbedingt noch im Osten aktiv sein musste. Gut, der Friede von Brest-Litowsk mit den Sowjets brachte enorme Gebietsgewinne. Es ist auch nicht logisch, dass Umstürzler wie Lenin nach Russland geschleust werden und nachdem sie ihren Auftrag erfüllt haben, der zum Ausfall Russlands im 1. WK führte, sie sofort bekämpft werden. Das hätte trotz der ideologischen Gegensätze nicht 1917/18 die Aufgabe des deutschen Heeres sein müssen. Denn meiner Meinung nach haben sich die Mittelmächte am Zweifrontenkrieg aufgerieben und ein Friede mit Sowjet-Russland wäre sinnvoller gewesen.

1917/18 hätten möglichst alle verfügbare Kräfte des Deutschen Reiches an die Westfront gehört. Inwieweit die dann weit höheren Opferzahlen zu einer revolutionären Stimmung oder zumindest zur Kriegsmüdigkeit und Verweigerung geführt hätten, ist allerdings schwer einzuschätzen.

Seit dem Abzug von US-Truppen aus Mexiko im Februar 1917 hätte die deutsche Diplomatie sich bemühen müssen, die USA aus den Kriegshandlungen in Europa herauszuhalten. Eine zweite Möglichkeit wäre die Situation in Mexiko eskalieren zu lassen, so dass die USA schließlich ihre Strafexpedition durchgeführt hätte. Ich weiß, es gehört viel Fantasie dazu, sich Ludendorff und Pancho Villa als Verbündete vorzustellen. Aber wenn Villa oder Zapata sich am Eigentum der US-Amerikaner vergriffen hätten, wäre es zur Strafexpedition in Mexiko gekommen, die wiederum den Kriegseintritt der USA in Europa um einige Monate verzögert hätte. Und man hätte die Deutsch-Amerikaner verstärkt moblisieren müssen, gegen einen Kriegseintritt gegen Deutschland einzutreten. Zum Teil wurde das alles getan, aber eben nicht ausreichend genug.

Ebenso hätten die Mittelmächte den irischen Unabhängigkeitskrieg stärker zur Destabilisierung von Großbritanien unterstützen müssen. Die Briten waren jedenfalls skrupellos genug, die arabische Unabhängigkeitsbewegung im Kampf gegen die Osmanen zu nutzen.

Abschließend: 1914 war der Ausgang des 1. WK noch nicht entschieden. 1916 bestand noch ein Patt, ab Mitte 1917, spätestens aber ab Anfang 1918 zeichnete sich die Niederlage der Mittelmächte ab.

Stimme zu. Schließlich schlugen die MM 1916 ja einen Friedensvertrag vor. Und ab der Zweiten Schlacht an der Marne war ein Sieg der MM unmöglich. Wenn Arthur Zimmermann sein Telegramm nicht geschickt hätte, hätten die MM gewinnen können.
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RE: War das "Wunder an der Marne" kriegsentscheidend? - NapoleonIV - 31.03.2020 21:52

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