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Repressionen und Ausgrenzungen im Kaiserreich
23.10.2013, 15:01
Beitrag: #8
RE: Repressionen und Ausgrenzungen im Kaiserreich
(22.10.2013 20:55)Avicenna schrieb:  In den einzelnen Staaten oder Ländern wurde das sicher unterschiedlich gehandhabt. Wahrscheinlich auch abhängig von den Mehrheitsverhältnissen und Einzelinteressen der Führungseliten. Aber im Grunde war die "Gefahr" die man in den Sozis, den Linken im Allgemeinen sah, überall die Gleiche. Und es wurde allgemein versucht, Einfluß auf das Wahlverhalten etc. zu nehmen.
Es wird von einer "Beamtenwahlpolitik" gesprochen. Vor allem ab Reichsgründung bis Anfang der 90er, aber auch später wurde wohl immer wieder versucht massiv zu beeinflußen.
Zitat:Im Kaiserreich wurde die Reichsleitung (der Reichskanzler mit seinen Staatssekretären) zwar nicht vom Reichstag eingesetzt, aber für ihre Gesetzentwürfe brauchte sie eine Mehrheit im Reichstag. Daher hatte sie ein Motiv, Einfluss auf die Wahlen zu nehmen. Robert Arsenschek bezeichnet es als Beamtenwahlpolitik, wenn die Reichsleitung ihre Beamten auf Linie bringen wollte, damit die Beamten einerseits im Sinne der Regierung wählten und andererseits Einfluss auf die Wahlen und Wähler übten. Dies gelang der Reichsleitung eher in Preußen als in den übrigen Bundesstaaten.[119]

Beispielsweise in Baden drohte man Staatsbeamten mit beruflichen und sonstigen Nachteilen, wenn sie für andere als nationalliberale Kandidaten eintraten. Ob dies tatsächlich Folgen hatte, hing vom Einzelfall ab. 1878 beispielsweise wurde ein Briefträger disziplinarisch belangt, der konservative Stimmzettel verbreitet hatte. In Württemberg informierte die Regierung vertraulich die Kreisregierungen über ihre politischen Vorstellungen und ließ sie auf gewünschte Ergebnisse hinwirken...


Ich bezweifle sehr, dass es einem "Parteibuch-Sozialdemokraten" irgendwo im Deutschen Reich möglich war Beamter zu werden. Wobei Nachweise natürlich hochwillkommen wären.
Dass so mancher, der heimlich der Sozialdemokratie anhing einer wurde, ist natürlich unbestritten.

SM in Berlin hat seinem Stuttgarter Vetter (so haben sich die Angehörigen der Herrscherfamilien angesprochen) gehörig Vorhaltung gemacht, weil er den Sozialistenkongress genehmigt hatte.
Selbstzitat:
[quote]vom 18. bis 24. August 1907 tagte in Stuttgart der 7. Kongress der sozialistischen Internationale.

Seine Majestät in preußisch Berlin soll wegen der Genehmigung durch die württ. Regierung geschäumt haben. Seinem Vetter in Stuttgart wird zur Berliner Wut das Götzzitat "eingefallen" sein. Das heißt, ausgesprochen hat er es natürlich nicht, gedacht aber ganz bestimmt.

von da
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...4#pid28714

aber ansonsten, wie von Dir geschrieben, da ist man vor nichts zurückgeschreckt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Repressionen und Ausgrenzungen im Kaiserreich - Suebe - 23.10.2013 15:01

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