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Kaukasus - Geschichte:
26.11.2013, 00:49
Beitrag: #9
Geschichte von Kolchis und Iberien:
(24.11.2013 12:26)WDPG schrieb:  Im 6. Jahrhundert entstand auf dem Boden von Kolcha ein neues Reich, nämlich Kolchis

Insgesamt muss man sagen ist diese frühzeit eher schlecht belegt über die beiden erwähnten Reiche ist oft nur sehr wenig bekannt.

Fortsetzung folgt…………

Das Königreich von Kolchis verfügte einige Zeit lang über einen legendären Reichtum. Dieser dürfte zu einem Großteil vom Sklavenhandel gekommen sein. Auch die militärische Macht dürfte nicht zu unterschätzen gewesen sein, immerhin schaffte man es die Unabhängigkeit gegenüber den Persern zu erhalten. Gelegentlich übergab das Königreich von Kolchis an die Perser Geschenke, diese übergab es jedoch freiwillig, nicht aus Tributpflicht (vielleicht um Handelsbeziehungen aufzunehmen oder auch um in Frieden gelassen zu werden). Auch die Griechen legten in der Gegend des Kaukasus Kolonien an.

In der Zeit in der Alexander der Große sein Reich errichtete, gelang es Ason aus Pontos weite Gebiete in der Kaukasusgegend darunter auch Kolchis zu erobern. Über diesen Ason Informationen zu finden ist gar nicht so einfach, ich vermute es dürfte nicht allzu viel über ihn bekannt sein. Seine Hauptstadt war Mzcheta, eine Stadt die im Landesinneren liegt. Wieso er so schnell eine solche Macht erringen konnte ist unklar, vielleicht wurde er von Alexander dem Großen unterstützt oder eingesetzt, was aber auch nicht ganz geklärt ist. Zum Reich von Ason gehörte auch das südlich von Kolchis gelegene Iberien. Ason dürfte ein grausamer Herrscher gewesen sein, der mit Hilfe seiner Truppen tyrannisch über das von ihm unterworfene Volk geherrscht haben soll. Ein Ziel von Ason war es die Herrscherdynastie die seit Jahrhunderten über Iberien geherrscht hatte auszulöschen, wohl damit sie ihre Herrschaft nicht zurückverlangen kann, das er andere Dynastie Kolchis auch verfolgte halte ich für gut möglich.
Parnawas aus der Herrscherdynastie Iberiens gelang jedoch die Flucht nach Persien, von dort aus kehrte er bald wieder zurück und sagte Ason den Kampf an, einen Kampf den er im Bündnis mit anderen Fürsten und Völkerschaften der Region führte und schließlich gewann. Beim entscheidenden Kampf wurden auch noch andere Mächte hineingezogen, so wurde Parnawas von den Seleukiden und Ason von den Griechen unterstützt. Schließlich gewann Parnawas, damit war das Regime von Ason beendet, Parnawas war auch Herrscher von Kolchis, das sich jedoch unter seinem Nachfolger wieder löste. Einen hohen Einfluss soll Iberien aber weiterhin auf Kolchis gehabt haben. Im 2. Jahrhundert v. Chr. verlor Kolchis schließlich seine Unabhängigkeit und fiel an das hellenistische Königreich Pontos.

In der Zeit als die Macht von Pontos und Armenien immer größer wurden, wurde auch Iberien immer schwächer, es geriet zunehmend unter den Einfluss von Pontos unter König Mithridates VI und verlor Gebiete an Armenien unter Tigranes II (der nicht nur über das sehr große Königreich Armenien sondern auch über die Reste des Seleukidenreichs herrschte). Weltgeschichtliche Bedeutung erlangten die beiden Herrscher durch ihren Kampf gegen Rom, den 3. sogenannten Mithridatischen Kriegen. Schließlich gewann Rom dieses und es wurde die Aufgabe des Pompeius das Gebiet neu zu ordnen. Kolchis blieb ein Teil des Bosporanischen Reichs (das sein Zentrum auf der Halbinsel Krim hatte) und wurde später eigenständiger Vasall Roms. Im 1. Jahrhundert ging es mit Kolchis bergab, es wanderten die Lasen ein Volks aus dem Südostens des heutigen Georgien ein, Kolchis zerfiel in dieser Zeit in mehrere Kleinreiche, das mächtigste von ihnen war das der bereits erwähnten Lasen namens Lasika, es wurde mit der Zeit zum Nachfolgereich von Kolchis.
Auch Iberien fiel zunehmend unter römischen Einfluss, konnte dann aber seine Unabhängigkeit wiederherstellen und war war weiterhin eine bedeutende Macht der Region. Es erlebte unter der von Parnawas gegründeten Dynastie eine Blütezeit. Genau genommen war verlief die Dynastiegründung so ab: Parnawas Sohn Saurmag I verstarb ohne einen männlichen Nachfolger zu hinterlassen, die weibliche Linie existierte aber weiter (obwohl die weiterfolgende Dynastie von Saurmags I Tochter und ihrem Mann Mirian gegründet worden war, nannte man sich anscheinend weiterhin Parnawasidendystie).
Die Hauptstadt Iberiens war weiterhin Mzcheta, auch wenn man nur eine regional bedeutende Macht war, war es doch bemerkenswert das Iberien seine Unabhängigkeit halbwegs halten konnte, denn sie wurde von mehreren Seiten bedroht, einerseits vom bereits erwähnten Rom, andererseits von den Parthern und auch die Alanen gefährdeten das Land. Immer wieder nutzten die Herrscher Iberiens die Rivalität ihrer Konkurrenten geschickt aus und konnten auch in Armenien an Macht gewinnen. Immer wieder gab es Phasen wo eine der beiden Großreiche großen Einfluss erreichen konnten.
Die Dynastie, die den Parnawasiden schließlich folgte kam aus Persien, es war eine Nebenlinie der Arsakiden (Dynastie die über das Partherreich geherrscht hatte), genauer genommen kam sie aus dem Haus der armenischen Arsakiden. Diese Dynastie überdauerte die Herrschaft der Arsakiden über Persien, dort wurde diese von den Sassaniden gestürzt und abgelöst. Schon bald geriet auch Iberien unter den starken Einfluss der Sassaniden. In den 80er Jahren des 3. Jahrhunderts beerbte die Dynastie der Chosriden (deren Herkunft umstritten ist) die der Arsakiden.


Fortsetzung folgt…………….
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