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Kaukasus - Geschichte:
10.01.2014, 13:54
Beitrag: #26
Vom zwei zum Dreifrontenkrieg und zur Eingliederung ins Russische Kaiserreich:
(05.01.2014 16:46)WDPG schrieb:  Es gab durchaus auch Bestrebungen eine starke Macht in Georgien aufzubauen, etwa durch Simon von Kartli, diese waren jedoch erfolglos. Um sich gegen die beiden umliegenden Großmächte zu wehren nahm man Kontakt zu einer aufstrebenden Macht im Norden auf, Russland………..

Fortsetzung folgt.................[/color]

Doch noch war es in der Region zu schwach vertreten um es ernsthaft mit den Osmanen und den Persern aufzunehmen.
Erst Anfang des 18. Jahrhunderts begann Russland in die Machtkämpfe um Georgien wirklich aktiv einzugreifen. Nun waren es schon 3 Mächte die an Georgien interessiert waren. Im frühen 18. Jahrhundert dürfte Persien die bestimmende Großmacht in Georgien gewesen sein. Immerhin ernannten sie Wachtang VI (1675-1735) zum König. Dieser agierte zunehmend selbstständig, führte zahlreiche Reformen durch und wandte sich immer mehr dem Westen und Russland zu. Außerdem versuchte er von der Oberherrschaft der Perser wegzukommen, dabei setzte er auf die Hilfe Russlands. Dieses wurde jedoch nicht aktiv. Wachtang VI wurde aus Tiflis vertrieben, konnte es zwar später mit Hilfe der Osmanen zurückerobern, wurde dann aber von diesen fallengelassen und musste nach Russland auswandern.
Kurze Zeit später wurden die Osmanen zur bestimmenden Macht im Kaukasus. In Persien herrschte in dieser Zeit eine unsichere politisch Lage, was auch die Osmanen nutzen um einen Krieg gegen diese zu bestreiten, im Zuge dieses Krieges gelang es auch die Oberherrschaft über Georgien zu gewinnen. Doch diese dauerte nicht lange. Im Jahr 1733 gelang es den Fürsten Georgiens die Osmanen in ihre Schranken zu weißen. Doch die Misserfolge der Perser (unter den letzten Safawiden) gegen die Osmanen, hatten auch für den Kaukasus schwerwiegende Folgen. Nadir Shah übernahm nun endgültig die Macht über Persien. Er agierte in etlichen Gegenden aggressiv, so auch im Kaukasus. Im Jahr 1735 eroberten die Perser Tiflis (eigentlich erstaunlich wie oft die Stadt im Laufe ihrer Geschichte erobert wurde) und wurden nun wieder zur Bestimmenden Macht in der Region. Nadir Shah führte ein strenges Regime in der Region, die extrem hohe Zahlungen und Heerfolge leisten musste und dafür auch noch geplündert wurde. Eine Fluchtwelle zu den Osmanen begann, aber auch Widerstand begann sich zu bilden. Genauer genommen von Teimuras II, der Fürst über Kartlien und Kachetien war (Georgien war nach wie vor in mehrer Fürstentümer gespalten, manche Fürsten etwa der oben genannte Wachtang VI herrschten jedoch über mehrer Fürstentümer, konnte deshalb behaupten Herren über Georgien zu sein). Ein neuer Krieg zeichnete sich ab, doch Nadir Schah wurde im Jahr 1747 ermordet, seine Nachfolger hatten andere Probleme, die Macht Persiens in der Region ließ nach.
Der Sohn von Teimuras II Irakli II versuchte noch einmal Georgien zu neuem Glanz zu verhelfen. Er war der Herrscher wie sein Vater der Herrscher von Kachetien und Kartlien und dehnte seine Macht weiter aus. Ganz Georgien unter seine Kontrolle zu bringen gelang ihm aber nicht. In Westgeorgien herrschte König Salomon und auch andere Teile Georgiens waren Unabhängig.
Irakli II holte Gelehrte, Händler und Offiziere aus Westeuropa um sein Land zu modernisieren. Außenpolitisch war Russland sein engster Verbündeter. Zusammen mit Russland führte man erfolgreich Krieg gegen die Osmanen, was aber für Georgien ohne Folgen blieb. Auch die Perser unter Aga Mohammed Khan griffen schon bald wieder an. Wieder einmal wurde Tiflis verwüstet, doch mit der Hilfe von Russland gelang es die Persergefahr abzuwehren. Diese Hilfe hatte natürlich ihren Preis, der Einfluss Russlands stieg.

Als Irakli II 1797 starb folge ihm sein Sohn Giorgi XII auf den Thron. Unter seiner Regierungszeit kam es zu Kämpfen zwischen Russen und Persern. Giorgi XII soll erwogen haben die Perser als Gegengewicht zu Russland zu nutzen, wogegen Russland (scheinbar zumindest bei Giorgi XII) erfolgreich intervenierte. Die Perser unterstützten nun einen Verwandten von Giorgi, doch sie wurden von den Russen geschlagen. Als die Gefahr durch die Perser nicht gebannt war, kam von Giorgi XII der Vorschlag Georgien in Russland einzugliedern – das Königreich sollte jedoch erhalten bleiben. Warum er diesen Vorschlag machte ist eine interessante Frage. Vermutlich stand er unter starken russischen Einfluss. Russland war in dieser Zeit auch an anderen Fronten stark beschäftigt, die Persergefahr dürfte hoch gewesen sein und so brauchte man ein starkes Argument um mit Truppenhilfe Georgien (oder besser gesagt die Teile die Giorgi XII beherrschte) vor den Persern zu schützen. So zumindest meine Erklärung für diesen Schritt.
Russland schickte schließlich jedoch nicht nur Truppen, sondern gliederte das Land der Bagratidendynastie ein und entmachtete diese.


Schon bald begannen auch die restlichen Gebiete Gergiens langsam aber sicher an Russland zu fallen:

-1810 eroberte man Imeretien,
-1828 wurde Gurien russisch,
-1857 fiel Mingrelien unter russische Herrschaft,
-zwischen 1857 und 1859 wurde Swanetien annektiert (eine Teil fiel auch schon etwas früher nämlich 1846 an Russland),
-und 1864 fiel auch das Fürstentum Abchasien an die Russen.

Nun war ganz Georgien in russischer Hand.
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