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Adam des Y Chromosoms
02.01.2014, 13:46
Beitrag: #4
RE: Adam des Y Chromosoms
Dem einen Link kann man entnehmen, dass eine Gruppe von elf Kamerunern untersucht wurde, dem anderen, dass ein einzelner Afroamerikaner für Aufsehen gesorgt hat und dass offensichtlich eine Querverbindung besteht. Auf etwa 1000 Männer schätzen die Genetiker die "Kopfstärke" dieser seltenen Gruppe Männer mit einem Uralt-Y-Chromosom.
Diese Gruppe müsste den Flaschenhals vor 70.000 Jahren übelebt haben. Na gut, haben andere Gruppen auch. Vor kurzem hab ich was gelesen, dass gerade in Afrika zum Teil uralte Chromosome überlebt haben, weil sich hier immer wieder ältere bis sehr alte und jüngere Linien vermischt haben. Nach 70.000 b.p. können die Überlebenden nicht sonderlich wählerisch / rassistisch gewesen sein, dafür gab´s zu wenige Menschen welcher Art auch immer. Letzten Endes kamen dabei die modernen Afrikaner heraus, die sich trotzdem genetisch gesehen minimal vom Rest der Menschheit unterscheiden. So groß können die Unterschiede der Überlebenden der Toba-Katastrophe also nicht mehr gewesen sein, es werden halt biologisch gesehen Unterarten des Homo sapiens gewesen sein. Und nachdem der Homo sapiens schon vor grob gesagt 200.000 bis 250.000 Jahren langsam aus dem Homo erectus herauszuentwickeln begann, ist die Sensation so groß nu auch wieder nicht, Gene aus dieser Zeit zu finden.
Hier z.B.: http://www.pnas.org/content/108/37/15123 wird davon ausgegangen, dass sich vor 35000 Jahren Angehörige einer "archaischen Population", die sich vor 700.000 Jahren (!) vom "Hauptentwicklungsstamm" des Homo sapiens abgespalten hatte, wieder in den aktuellen Entwicklungsstrang einbrachte. Das Genmaterial dieser Population macht etwa 2% des Genoms der subsaharischen Sapiens aus. Zu einem Zeitpunkt irgendwann vor 35.000 Jahren vor heute hat sich auch ein heute ausgestorbenes menschliches Taxon in die Linie eingebracht. Die Sensation hängt davon ab, ob man die verschiedenen Formen des "archaischen Homo sapiens" (Heidelbergensis, Rhodensis und wie sie alle heißen) als ausgestorbene Arten oder als direkte Vorfahren des heutigen Sapiens sieht. Nachdem "frühe archaische Homo sapiens" (Bezeichnung von Friedemann Schrenk) seit 500.000 Jahren angenommen werden, ist der Zeitpunkt 340.000 vor heute gar nicht mal so unwahrscheinlich. Die Sensation ist dann nur noch darin zu suchen, dass man so altes Genmaterial überhaupt gefunden hat, nachdem ja schon Millionen von Datensätzen analysiert worden sind, ohne dass man auf diese wie gesagt nur 1000 Mann starke Linie gestoßen ist...

Im Übrigen hat der eine Link eine verdächtige Liste an "Top Themen" beigefügt:
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Scheint ja wirklich eine vertrauenswürdige Seite zu sein... *Ironie aus*

VG
Christian
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Adam des Y Chromosoms - Paul - 02.01.2014, 03:49
RE: Adam des Y Chromosoms - 913Chris - 02.01.2014, 12:16
RE: Adam des Y Chromosoms - Arkona - 02.01.2014, 12:25
RE: Adam des Y Chromosoms - 913Chris - 02.01.2014 13:46

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