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Moderne Erziehung und Werteverfall
31.03.2014, 02:40
Beitrag: #53
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(31.03.2014 00:33)Marek1964 schrieb:  [...]

Eine Werbeeinschaltung, die vor ein paar Jahren hier in Tschechien lief und von Škofin (VW Bank/Leasing) propagiert wurde: Ich kanns mir leisten! Mich brachte das auf den Keks, weil ich mir sagte: ja, das suggeriert gerade denjenigen, die es sich nicht leisten können, sich zu übernehmen, wegen einer Scheisskarre.

Warum sage ich das: Die Werbung suggeriert uns, wir können uns alles leisten. Nur um bessere Monatszahlen der verkaufenden Unternehmen zu erzeugen... Verantwortung wo? Inkassounternehmen kommen später.

Konsum auf Pump ist ein Aspekt des Spätkapitalimus. Einerseits eine Reaktion auf gesättigte Märkte, andererseits ein Möglichkeit, trotz niedriger bzw sinkender oder stagnierender Einkommen und schrumpfender Bevölkerungszahlen ein Absatzplus zu generieren.

Imho bleibt die Verantwortung aber bei jedem Einzelnen, da keiner gezwungen wird auf Pump irgendeinen Schrott zu kaufen, den er gar nicht braucht. Die meisten sind allerdings gierig und tun es trotzdem. Oft wird NUR nach dem Preis gekauft, wurscht, ob man das Teil braucht oder nicht und das keineswegs nur von Geringverdienern, wie ich aus eigener Erfahrung weiß - für mich pers. völlig unverständlich, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Bei Kindern und Jugendlichen ist's freilich etwas anders, von ihnen kann man nicht dasselbe Maß an Eigenverantwortung erwarten wie von einem Erwachsenen, sie müssen daher besser geschützt werden.





(31.03.2014 00:33)Marek1964 schrieb:  Der Kapitalismus, ist, zumindest zu gutem Teil, vom Calvinismus enstanden, der hiess: Weniger verbrauchen, als man verdient. Also sparen, damit man investieren kann. Wobei ich glaube, die Juden, die hatten das auch immer drauf.

Unser Geld- und damit auch unser Wirtschaftssystem funktioniert aber genau anders herum.
Es basiert auf Schulden. Ohne Schulden keine Geldschöpfung und kein Wirtschaftswachstum.

Kein Unternehmen kann sich eine Eigenkapitalquote von 100% erlauben und nur mit dem zu expandieren,was es angespart hat. Das wäre auch betriebswirtschaftlich kontraproduktiv, da geborgtes Geld mitunter mehr einbringt, als es kostet. (Leverage-Effekt)

Auch in der VWL können Schulden Sinn machen, wenn das daraus generierte Geld für nachhaltige Investitionen (z.B. Bildung oder Infrastruktur) verwendet wird.
Wird es hingegen verjausnet (Was meistens der Fall ist), endet das in griechischen Verhältnissen.






(31.03.2014 00:33)Marek1964 schrieb:  Und woher kommt jetzt aber die Aggressivität?

Es gibt mannigfaltige Gründe, in Berlin geht es u.a. auf das bei vielen jungen Muslimen vorherrschende Weltbild und Wertegefüge, das mit dem abendländischen kaum Parallelen aufweist, zurück.

Ein weiterer Grund ist in den Medien zu suchen. Wenn ich z.B. die Serien die heute gesendet werden mit denen meiner Kindheit und Jugend vergleiche, muss ich sehen, dass die Werte, die ich für wichtig halte, nicht mehr ausreichend vermittelt werden.

Einen, imho einen der wichtigsten, Gründe, nennst du hier:

(31.03.2014 00:33)Marek1964 schrieb:  Naja, ich bin unter Druck, ich kann mir nicht den Konsum leisten, der mir andauernd suggeriert wird, schlage ich zu, gerade wenn ich ein paar Brutalo Videos oder Spiele zu viel gesehen habe. Wo der schwächere nidergetrampelt wird. Wenn ich die Gelegenheit habe, mache ich es. Und die Kuscheljustiz sanktioniert das nicht einmal... oder doch?

Toleranz bzw Akzeptanz von gewalttätigem, kriminellen und destruktiven Verhalten.

Man merkt man kommt damit durch und es erfolgt eine positive Konditionierung.

Und diese Akzeptanz wird von einer politschen Einstellung gestützt, die ihrem Ursprung bei den 68ern hat, aber das habe ich ja schon zu Beginn dieses Threads ausgeführt.






(31.03.2014 00:33)Marek1964 schrieb:  War das jetzt zu-einfach-populistisch oder ist vielleicht doch was dran?

Das hast du schon halbwegs getroffen, aber ich gelte hier ja selber als "böser Rechtspopulist". Cool


Exkurs:
Imho sollte man sich kurz fragen, was unter Populismus, der ja gern als Totschlagergument missbraucht wird, zu verstehen ist.
Es existieren auch dazu mehrere Ansätze.

Populismus, wenn er die Meinung des Volkes artikuliert, ist etwas grundsätzlich Positives, da ureigenste Aufgabe eines Volksvertreters.

Destruktiver Populismus besteht darin, Menschen etwas zu versprechen, was realpolitisch nicht machbar ist , bzw. ihnen langfristig schadet.

MfG, Titus Feuerfuchs
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