Kolonien - Migrationen, Auswirkungen auf Mutterland
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21.04.2014, 14:00
Beitrag: #1
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Kolonien - Migrationen, Auswirkungen auf Mutterland
Durch das parallel laufende Thema über die kurze, klägliche Phase des deutschen Kolonialreichs, würde ich gern diskutieren, welche Auswirkungen den Zeitgeist des späten 19. Jhd prägten, so dass Kolonien in D und evtl. in I noch attraktiv genug erschienen, so spät einzusteigen.
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...p?tid=6368 Den Portugiesen und Spaniern bescherten vor allem die amerikanischen Kolonien in der frühen Neuzeit kurzfristigen Reichtum. Gleichzeitig waren die Kolonien Ziel von unzufriedenen Europäern, die woanders auf bessere Lebensbedingungen hofften. Während Portugal und Spanien sich vornehmlich nach Süden und Südwesten ausbreiteten, folgte England kurz darauf dem nordwestlichen Kurs. Nach Nordamerika migrierten ebenfalls viele Engländer und Europäer, später nach Australien, Indien und noch später nach Afrika. Interessant scheinen mir die jeweiligen Richtungen der ersten Vorstöße zu sein. Geographisch kann man Europa als inselartiges Anhängsel Asiens und evtl. Afrikas betrachten. D.h. Migration zu Fuss ist nur nach Osten und über Brückenköpfe nach Südosten möglich. Im Osten expandierte Rußland in der Neuzeit auf dem Landwege, vorher im Mittelalter waren schon etliche Mitteleuropäer Richtung Osten migriert. Wer am äußersten Rand Westeuropas saß, konnte sich nur über den Ozean ausbreiten. Migration ist eine von mehreren menschlichen Verhaltensweisen mit Problemen wie Überbevölkerung, Landknappheit, Stagnation und als ungerecht empfundenen politischen oder gesellschaftlichen Verhältnissen umzugehen. Wählt man Migration als Ausweg, ändert sich im Mutterland erstmal nichts. Kann man das so sagen? Für Spanien und Portugal scheint es zuzutreffen, bei England bin ich unsicher, heute haben sich die Kräfteverhältnisse umgekehrt, dazwischen war England als erste Industrienation aber sehr erfolgreich. Wahrscheinlich nicht zufällig zu einer Zeit als die verspäteten Nationen D und evtl. I noch auf den Kolonialzug aufsprangen. In dem Zusammenhang könnte man auch diskutieren, ob Kolonien und Nationalstaaten entstehungsgeschichtlich irgendwie zusammengehören. Denn während sich im Mittelalter die Menschen mehr individuell auf den Fußweg machen konnten, meist nur angeworben durch Lokatoren und Kleinfürsten, gehörte bei den weiten Schiffsreisen der Neuzeit mehr Kapital, Ausrüstung und Schutz dazu. |
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