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Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
22.08.2014, 14:05
Beitrag: #27
RE: Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
(22.08.2014 13:28)Bunbury schrieb:  Erst mal danke für die Berichtigung. ich dachte, Araber und Chinesen hätten lediglich ein verzweigtes Handelsnetz aufgebaut, um sich Rohstoffe und Einnahmequellen zu sichern.
Ich wußte nicht, daß es auch zu Auswanderungen im größeren Stil gekommen ist.
Das nun nicht. Aber zur Beherrschung/Dominierung größerer Gebiete außerhalb des eigenen Landes. Auch das ist eine Form der Kolonisation. Die Chinesen gingen nur den Schritt zur direkten Beherrschung nicht, die Araber taten dies im 15. und im 18.Jh.

(22.08.2014 13:28)Bunbury schrieb:  Von den fernöstlichen Kulturen ist eine gewisse Abgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen bekannt, die sich fremdländischen urpsrünglich mal wenig aufgeschlossen zeigte...
Und daß ein gewaltiger technischer Fortschritt aus Amerika kam, ist dann doch nicht zu bestreiten...

Ja, aber erst NACHDEM Amerika nicht mehr europäische Kolonie war! Und zwar LANGE danach; etwa 100 Jahre danach.

Dass die fernöstlichen Kulturen - China, Japan, Korea meinst du wahrscheinlich - abgeschlossen waren, stimmt so auch wieder nicht.
Japan schloss sich ab, richtig.
In Korea wechselten sich Einflussnahmen, Fremdherrschaften und eigene Reichsbildungen ab, die koreanische Kultur ist eine Mischung aus einheimischen Elementen und großen chinesischen und japanischen Einflüssen sowie Einflüssen der sibirisch-mongolischen Reitervölker.

China war weitum ohne echte kulturelle "Konkurrenten", weswegen sich trotz wiederholter Eroberungen durch Fremde immer das chinesische Element durchsetzte; ABER: der auch äußerliche Unterschied zwischen Nord- und Südchinesen ergab sich daraus, dass im Grunde im Norden eine Zeitlang fast gar keine Chinesen mehr lebten. Schon zu Zeiten der Jin-Dynastie (265–420) erlebte der Norden einen Exodus in die damals noch kaum sinisierten Teile des heutigen Südchina. Als Kaiser Wengdi 581 die Sui-Dynastie gründete, war der Antagonismus zwischen "Barbaren" im Norden und "Chinesen" im Süden schon so groß, dass es tatkräftiger Kaiser bedurfte, um das Reich überhaupt zusammen zu halten. Wengdi selber war eigentlich (Kök-)türkischer Abstammung.
Immer wieder wurde Nordchina von Nomaden überrannt (die Liao z.B. gründeten eine relativ langlebige Dynastie), was letzten Endes dazu führte, dass China immer wieder "Input" von außen bekam und sich regelmäßig selbst erneuerte, wenn wieder eine chinesische oder sinisierte Dynastie es schaffte, ein Gesamtreich zu errichten.
Auch die Verbindungen nach Tibet und Indien, aber auch nach Indonesien und Südostasien rissen seit den Han nie wieder richtig ab, so dass auch hier von Abgeschlossenheit Chinas nicht wirklich die Rede sein kann.
Zu Zeiten der Han und der Tang erreichte das chinesische Machtgebiet gar Zentralasien und der chinesische Kultureinfluss mittelbar (über die Seidenstraße) gar Europa, wobei der Austausch auch ein beiderseitiger war, wenn auch in erster Linie mit Persien und Arabien ablief.

VG
Christian
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Spalltungen im Lager der Seldschuken: - WDPG - 01.09.2014, 11:37
RE: Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014: - 913Chris - 22.08.2014 14:05

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