Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
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01.09.2014, 11:37
Beitrag: #37
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Spalltungen im Lager der Seldschuken:
(22.08.2014 02:56)Sansavoir schrieb: Zu den Seldschuken möchte ich nicht allzu viel schreiben, ich denke, dass ihr Untergang mit den vielen Teilungen ihres Reiches bzw. der Teilreiche zu tun hat. Die historische Bedeutung der Seldschuken besteht hauptsächlich nur darin, dass sie 1071 in der Schlacht von Mantzikert die Byzantiner besiegt haben und als Folge ihres Sieges erstens Turkvölker nach Kleinasien eindringen konnten und zweitens ein Vorwand für die Kreuzzüge gefunden wurde. Ich habe den Eindruck, dass bereits nach dem Tod von Malik Schah und seines Wesirs (1092) erste Stagnations- bzw. Zerfallserscheinungen auftraten. Genauer genommen gab es sogar schon vor Mantzikert erste Spalltungen. Verwandte des Seldschukenherrschers vor Alp Aslan (Tughril Bey) besaßen bereits Teilgebiete, die eben nur die Oberhoheit des "Hauptherrschers" anerkannten. Das ganze wird ähnlich gewesen sein wie nach Manzikert. Das Hauptheer unter dem Seldschukensultan ist damal gar nicht in Anatolien eingerückt, es begnügte sich damit Armenien einzunehmen um danach die Fatimiden angreiffen zu können. Weder Alp Aslan (der bald nach seinem Sieg an anderen Fronten beschäftigt war) noch sein Nachfolger Malik Schah marschierten jemals in Anatolien ein. Hierführ startete Suleiman ein Mitglied der Herrscherfamilie die Initiative. Er gründete das Rum-Seldschukenreich, das wohl von Anfang an nur lose zu Großseldschukenreich in Persien gehörte. Die Spalltungen die seit beginn des Aufstiegs der Seldschuken üblich waren, setzten sich nach Malik Schah noch schneller fort, sie waren auch ein Grund für den Niedergang und zuvor noch bildeten sie eine gute Rahmenbedingung für die Ritter des 1. Kreuzzugs. Das Spalltungen auch das Rum-Seldschukenreich später schwächten (auch wenn es dann oft bald wieder ein Gesamtreich gab) ist angesichts der Anfänge klar. Meineswissens gab es auch unter den Türkischen Kleinfürstentümern die auf die Rum-Seldschuken folgte teilweise welche die ihre aufkommende Macht durch Spalltungen schnell wieder verloren (bei Germiyan z.B. dürfte das der Fall gewesen sein). Das die Osmanen solche Spalltungen vermieden war wohl auch ein Grund ihres Erfolges. |
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