Karl May in seiner Zeit und heute
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10.09.2014, 21:57
Beitrag: #41
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RE: Karl May in seiner Zeit und heute
(10.09.2014 20:35)Suebe schrieb: Es ist Fakt, und auch belegbar, dass speziell über die Zustände und Umstände in den USA ein reger Briefwechsel über den Ozean hin- und hergegangen ist. Natürlich gab es Briefwechsel. Und ich denke auch, daß diese Briefe, die dann im ganzen Dort hin und hergingen, die Hauptinfoquelle gewesen sein dürften. Wobei man "regen" Briefwechsel nicht wirklich nach heutigen Maßstäben messen sollte- ein Brief war damals durchaus länger unterwegs als eine Woche... (10.09.2014 20:35)Suebe schrieb: Mein Großvater, Jahrgang 1874, besass etliches an Büchern. Aus seinem Besitz habe ich einen "Briefsteller" und ein Fremdwörterlexikon von 1899 in meinem Bücherschrank stehen. Welchen Beruf übte er aus? (10.09.2014 20:35)Suebe schrieb: Meine Großmutter, Jahrgang 1873, war Reformanhängerin, ihre umfangreiche Literatur zum Thema hat eine meiner Schwestern in ihrem Besitz. Siehst du, so sind die Dinge halt verschieden. Meine Urgroßmutter (Jahrgang weiß ich nicht, muss um 1880 gewesen sein) konnte regelmäßig nicht zur Schule gehen, weil sie ihre Mutter pflegen und sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern mußte. Außer der Bibel hat sie nichts gelesen, sie konnte es wohl auch nicht besonders gut. Meine Großmutter (1898) hielt gar nichts davon, daß Mädchen ihre Zeit mit lesen vergeuden, das durften bei ihr im Haus nur die Jungen. Aus denen sollte ja mal was werden. Aber ein Mädchen, das die Nase in ein Buch steckte, bekam doch keinen Mann mehr ab. Wer wollte schon ´nen Blaustrumpf haben? Meine Mutter (1941) hat erzählt, daß meine Großmutter nur mit Mühe lesen konnte und für einen Brief zum Lesen (aber nicht aus Amerika) Stunden brauchte. Arbeiterfamilie halt. Bücher gab es da nicht zu erben. (10.09.2014 20:35)Suebe schrieb: Nö nö, ja, vielleicht, was Kopfrechnen, Rechtschreibung und Handschrift anbetrifft. Ansonsten ist das wohl eher Sozialromantik. Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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