Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen
28.10.2014, 04:42
Beitrag: #74
RE: Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen
(27.10.2014 15:13)Harald schrieb:  Mein Gott, Sansavoir, du verlangst uns wieder das Äußerste ab. Luxemburg-Krise, MacMahon, Boulanger....

Die Luxemburg-Krise entstand 1867, nachdem herauskam, dass Napoleon III. vom niederländischen König Wilhelm III. Luxemburg kaufen wollte und danach Frankreich einverleiben wollte.

Seit 1815 gehörte das Großherzogtum Luxemburg zum Vereinigten Königreich der Niederlande bzw. nach der Abspaltung der Belgier seit 1839 zum Königreich der Niederlande. Der König der Niederlande war gleichzeitig Großherzog von Luxemburg. Eine Besonderheit war aber, dass Luxemburg seit 1815 zum Deutschen Bund gehörte und die Festung der Stadt Luxemburg von Truppen des Deutschen Bundes gehalten worden ist. Der größte Teil dieser Truppen wurde von Preußen gestellt. Ebenso war Luxemburg Mitglied des Deutschen Zollvereins. Nach dem Zerfall des Deutschen Bundes 1866 hatten diese Preußen als Truppen des Deutschen Bundes kein Stationierungsrecht in Luxemburg. Der Norddeutsche Bund fungierte erst ab den 1. Juli 1867 als kleindeutscher Nachfolger des Deutschen Bundes, es bestand nach der Schlacht von Königgrätz eine Situation, in der die Luxemburg-Frage L offen stand.

Napoleon III. bot dem niederländischen König Wilhelm III. an, ihm Luxemburg zu verkaufen.
Wilhelm III. wäre dazu auch bereit gewesen, Luxemburg an Frankreich zu verkaufen, wobei dies von der Einwilligung Preußens abhängig gewesen wäre. Wilhelm III. hatte bereits den Kaufvertrag unterschrieben, als er von Bismarck aufgefordert wurde, diesen Kaufvertrag rückgängig zu machen. Als Grund dafür gab er an, dass dies nicht in bzw. mit der deutschen Öffentlichkeit durchsetzbar wäre. Napoleon III. fühlte sich nun düpiert, da Bismarck ihm bei einem Privattreffen 1865 in Biarritz versprochen hatte, den Erwerb Luxemburgs zu unterstützen. Im Gegenzug versprach Napoleon III, während eines preußisch-österreichischen Krieg neutral zu sein. Die Luxemburg-Krise wurde dann auf der zweiten Londoner Konferenz bewältigt, auf der sich die fünf europäischen Großmächte Großbritannien, Frankreich, Russland, Preußen und Österreich darauf einigten, dass Luxemburg weiterhin bei den Niederlande bleibt, die Preußen ihre Truppen abziehen, die Festung Luxemburg geschleift wird und Luxemburg sich neutral verhält. Aber sowohl Bismarck, als auch Napoleon III. waren mit diesem Endergebnis unzufrieden. Die Luxemburg-Krise war eine der Ursachen des Deutsch-Französischen Krieg. Bismarck gelang es dann zwischen 1867 und 1870 gegen Frankreich gerichtete Schutz- und Trutzbündnisse des Norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten zu bilden. 1890 lösten sich Luxemburg und die Niederlage, Wilhelms III. Nachfolger als Großherzogtum von Luxemburg war Adolf von Nassau, der 1866 sein ursprüngliches Herzogtum an Preußen verlor

Patrice de MacMahon (1808–1891) war von 1873 bis 1879 französischer Staatspräsident.
Als Militär war er hauptsächlich in Nordafrika eingesetzt. Er nahm aber auch am Krimkrieg und am Deutsch-Französischen Krieg teil und schlug die Pariser Kommune nieder. Nach dem Sturz Thiers 1873 wurde MacMahon zum Präsident gewählt. Unter dem Schutz seiner Präsidentschaft sollten die Bourbonen auf den französischen Thron zurückkehren. Das scheiterte nur daran, dass der Thronprätendent die Trikolore nicht anerkannte. MacMahon galt als ultramontan und antirepublikanisch, die Zunahme des Einflusses republikanischer Parteien behagte ihm nicht. Aus diesem Grund trat er dann 1879 zurück. MacMahon war als Präsident vor allem außenpolitisch tätig, die Innenpolitik überließ er im Wesentlichen den Ministerpräsidenten.

George Boulanger (1839–1891) wurde 1886 französischer Kriegsminister. Er vervielfachte die Kriegsausgaben und versuchte mit antideutscher Propaganda einen Krieg gegen Deutschland zu beginnen. Dies wurde von der französischen Öffentlichkeit nicht getragen und Boulanger musste 1888 zurücktreten. Sein Wirken führte aber dazu, dass Teile des Militärs sich weiterhin chauvinistisch radikalisierten und eine antideutsche Politik verfolgten.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen - Sansavoir - 28.10.2014 04:42

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds