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Analphabetismus heute bei uns
16.09.2014, 15:28
Beitrag: #44
RE: Analphabetismus heute bei uns
Ich würde gerne noch mal kurz zum Ausgangspunkt der Diskussion zurück, bzw. zum Threadtitel.

Ich bin jetzt die ganze Zeit über die 14,2% gestolpert. Ich habe daher gesucht und eine schöne Zusammenfassung der Studie gefunden, auf die sich der verklinkte Artikel aus Die Zeit bezieht. :

http://site.alpha-z.de/et_dynamic/page_f...1299942236

Da sieht man dann auch, was in dem Artikel nicht passt, der ist nämlich nur auf die 14,2 % bzw. 7,5 Mio. erwerbsfähigen Menschen beschränkt, und impliziert so ein völlig verzerrtes Bild.

/1/ Es sind rund 4% der erwerbsfähigen die als Analphabeten angesehen werden müssen: "Davon wird bei Unterschreiten der Satzebene gesprochen, d.h., dass eine Person zwar einzelne Wörter lesend verstehen bzw. schreiben kann – nicht jedoch ganze Sätze. Zudem müssen die betroffenen Personen auch gebräuchliche Wörter Buchstabe für Buchstabe zusammensetzen."

/2/ Es sind rund 25 % der erwerbsfähigen, die bei gebräuchlichem Wortschatz fehlerhaft schreiben und lesen. (Immerhin 13 Mio Bundesbürger)

Kumuliert aus /1/ und /2/ ergibt sich dann ein Anteil von 14,2% der erwerbsfähigen, die als "funktionale Analphabeten" angesehen werden müssen.


Graphisch ist es hier auch noch mal schön dargestellt: http://de.statista.com/statistik/daten/s...utschland/ (wenn auch die Zahlen etwas anders sind, in der Tendenz stimmen sie jedenfalls)


So, das sieht nun ganz anders aus, oder?

Wenn ich Arkona richtig verstanden habe, sollte in dieser Diskussion um die rund 4% Analphabeten gehen und weniger um die orthographischen und grammatikalischen Schwierigkeiten, mit denen wohl jeder 4. Bundesbürger zu kämpfen hat. Ebenso sollte es um die Frage nach den Ursachen und einem Vergleich (sofern möglich) zu früheren Zeiten und evtl. auch anderen Bildungssystem aus früheren Zeiten gehen.

Was Ursachen für Analpabetismus heute sein können, da wurden bereits ein paar genannt. Beispiel von Avicienna, der von Migranten spricht, die in ihrer Kultur eine völlig andere Schrift haben, also faktisch gesehen auch keine Analphabeten sind. Mir fallen Menschen ein, die aufgrund von Behinderungen/Einschränkungen nicht lesen und schreiben können, aber dennoch im Arbeitsprozess eingebunden sind oder sein könnten. Nicht erkannte Dyslexie/Legasthenie kann Ursache sein usw.

Wenn man diese "erklärbaren" Fälle dann auch noch aus der Statistik rausrechnen würde, verbliebe ein Rest, der Hinweise auf Schwächen und Lücken im Bildungssystem geben kann.

Diese Schwächen und Lücken ließen sich dann eventuell besser mit vorausgegangenen Zeiten und den damals etablierten Schulsystemen vergleichen.

Ist so eine Diskussion machbar?

nicht ärgern, nur wundern...
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RE: Analphabetismus heute bei uns - Uta - 16.09.2014 15:28

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