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Analphabetismus heute bei uns
16.09.2014, 18:51
Beitrag: #46
RE: Analphabetismus heute bei uns
(16.09.2014 15:28)Uta schrieb:  Ist so eine Diskussion machbar?

Vielleicht noch ein paar Beiträge, um die Diskussion noch zu "unterfüttern", alle aus http://ieg-ego.eu/de/threads/hintergruen...etisierung

"In Schweden und anderen skandinavischen Ländern gab es [in der Frühen Neuzeit] aufgrund der über große Gebiete verstreuten, überwiegend ländlichen Bevölkerung nur wenige Schulen, so dass die in weiten Schichten der Bevölkerung verbreitete Lesefähigkeit dieser Regionen beinahe ausschließlich dem Heimunterricht zu verdanken war.5 Auch die Alpen- und Pyrenäenregionen hatten eine lange Tradition von Heimunterricht und umherreisenden Pädagogen – und einen hohen Alphabetisierungsgrad.6 Am Beispiel dieser nördlichen Gebieten und dieser Gebirgsregionen sieht man, dass ein im Vergleich zu den ökonomischen Kerngebieten Europas geringer wirtschaftlicher Entwicklungsstand nicht unbedingt ein Hindernis für die Alphabetisierung sein musste. (...)
Tatsächlich war die Alphabetisierung in protestantischen Ländern im Allgemeinen weiter fortgeschritten als in katholischen und wo beide Glaubensrichtungen nebeneinander bestanden, wie etwa in Frankreich, Irland und in den Niederlanden, waren die Calvinisten meist gebildeter als die Katholiken.8 (...)
Der dynamische Katholizismus der Gegenreformation führte teilweise zu ähnlichen Ergebnissen wie in den protestantischen Kerngebieten. Während in den 1560er und 1570er Jahren nur 40 Prozent der von der spanischen Inquisition angeklagten Erwachsenen eine genaue Kenntnis der Zehn Gebote besaßen, waren es in den 1590er Jahren 80 Prozent. Im gleichen Zeitraum fiel der Anteil der von der Inquisition als vollkommen ungebildet beurteilten Angeklagten von 50 auf unter 10 Prozent(...)
Die Alphabetisierung war keineswegs ein homogener, durchgängig verlaufender Prozess. Während die Alphabetisierung im 18. Jahrhundert in den meisten Teilen Europas voranschritt, ging in Polen die Zahl der Menschen, die mit ihrem Namen unterschreiben konnten, aufgrund politischer und militärischer Krisen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sogar zurück. (...)"

Interessanterweise belegen Houstons Zahlen gerade für das Spanien der Inquisition, dass ALLE - also Männer und Frauen - gebildeter wurden!

Aber das sind alles Angaben zur Frühen Neuzeit. Für das 19.Jh. suche ich noch nach Quellen...

VG
Christian
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RE: Analphabetismus heute bei uns - 913Chris - 16.09.2014 18:51

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