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Flüchtlings-/Asyldebatte - Hintergründe, globale Entwicklungen und Aussichten.
19.10.2014, 15:10
Beitrag: #11
RE: "No way" - Australiens Flüchtlingspolitik
Erst einmal Danke für Eure Beiträge.

Auch wenn ich inhaltlich nicht mit Fitzgerald konform gehe, finde ich seine Position als Ausgangsbasis für eine Diskussion gut. Wenn sich alle einig sind, ist nun mal schlecht diskutieren, also auch herzlichen Dank für seine Stellungnahme.

TT:
Wenn einzelne Länder oder Regionen (z.B. Lampedusa, oder aus der näheren Umgebung, der Landkreis Esslingen) aus nachvollziehbaren Gründen erst mal einen Aufnahmestopp verhängen, hat das m.M.n sehr wohl humanitäre Aspekte. Schließlich müssen die Menschen vernünftig und einigermaßen gut untergebracht und versorgt werden können.

Wenn ein Land wie Australien generell die Aufnahme von Flüchtlingen ablehnt, sollte es dafür ebenfalls sehr gute Gründe haben. Z.B. soziale, wirtschaftliche oder politische Not. Nichts davon ist in Australien meines Wissens gegeben. Der einzige Grund, den Australien angibt ist, dass dieses Problem sie nichts anginge.

Ich hab es zwar nicht so mit den alten Pietisten, aber in einem Punkt gebe ich ihnen unumwunden Recht. "Der Stärkere trägt die Verantwortung für die Schwächeren!" Australien gehört ganz klar zu den Stärkeren, mit einer funktionierenden Wirtschaft und einer stabilen Demokratie. Faktoren, die die wenigsten Länder der Welt wirklich vorweisen können. Darüber hinaus hat auch Australien in den vergangenen Jahrzehnten, genauso wie Europa oder Amerika von eben diesen Ländern profitiert, deren Bewohner jetzt in Not geraten. Man hat die Baumwolle, den Kaffee, den Pfeffer, das Öl usw. und billigste Arbeitskraft eingekauft. Jetzt, wo Zeit wäre, etwas wieder davon zurückzugeben, geht es einen plötzlich nichts mehr an. Und warum? Aus den gleichen Gründen, warum bei uns ein Teil der Bevölkerung Angst vor Zuwanderung hat - aus Sozialneid.

913Chris hat völlig Recht. Genau so holt man sich gegebenenfalls Unruhe und Terror ins Land, einfach indem man im Unverstand polarisiert.
Und wie man derzeit "schön" an der IS-Mördertruppe sehen kann, vom Polarisieren bis zum Radikalisieren ist je nach der Bereitschaft der Betreffenden, auch mal die eigenen Synapsen zu benutzen, kein weiter Weg. Allzu schnell lassen sich frustrierte und perspektivlose Leute aufhetzen (nicht nur im arabischen Raum...)

Ein ganz anderer Punkt, der mir bei den Flüchtlingsdebatten immer wieder in den Sinn kommt:
Mein Vater war eines der Flüchtlingskinder des WKII. Aus Ostpreußen kam er mit seinen Geschwistern und mich würde es wohl nicht geben, wären die Menschen hier nicht alle ein kleines Stück enger zusammengerückt und hätten Platz für die Heimatvertriebenen gemacht. Natürlich ging das auch damals nicht ohne Gemurre, Gezänke und offene Ablehnung bis hin zur Diskriminierung. Aber irgendwie hat es dann doch funktioniert und heute denkt niemand mehr darüber nach, dass er im Zweifelsfall auch einen "Migrationshintergrund" hat.
Wenn Fitzgerald mal in seinen Familienchroniken nachschaut, findet er vielleicht auch den ein oder anderen seiner Lieben, der dankbar war, eine neue Chance bekommen zu haben.

nicht ärgern, nur wundern...
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RE: "No way" - Australiens Flüchtlingspolitik - Uta - 19.10.2014 15:10

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