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Faschismus als Irrweg einer jungen Demokratie?
30.10.2014, 00:25
Beitrag: #7
RE: Faschismus als Irrweg einer jungen Demokratie?
(29.10.2014 20:46)Victoria schrieb:  Ich behaupte nicht, daß ich diesen Weg gut finde, aber so wurde es gemacht. Z.B. in den Bauernkriegen. Wer weiß, was daraus geworden wäre, wenn man die Bauern nicht niedergeknüppelt hätte? Ich schätze, die Adeligen hätten nichts zu lachen gehabt. Und ganz ehrlich: den "Kalifen" vom IS dürfte man meines Erachtens gerne an einen Baum aufhängen. Damit hätte ich überhaupt kein Problem.

Dein Vergleich mit dem Bauernkrieg ist gut. Lies Dir mal die Geschichte von Jäcklein Rohrbach und der Weinsberger Bluttat durch.

Hitler bewunderte nicht nur wegen der Wagner-Oper den römischen Volkstribun Cola di Rienzo

Stalin sah sich nicht nur als Erbe Iwan des Schrecklichen und Peter des Großen, er sah sich ebenfalls in den Traditionen der russischen Baueraufstände und charisamatischer Bauernfüher wie Stenka Rasin oder Jemeljan Pugatschow, die alle zu Gewaltexzessen neigten.

(29.10.2014 20:46)Victoria schrieb:  Ich frage mich nur, ob es hier Schemata gibt? Setzt Demokratisierung ab einem gewissen Bildungsstand ein? Und wann kommen Massenbewegungen (ob Faschismus, Kommunismus oder Islamismus) mit ins Spiel? Und wann eskalieren sie? Und vor allem: wie könnte man einen Demokratisierungsprozeß so beeinflussen, daß nicht Tausende von Leuten in den Bergen verdursten, Tausende von Frauen massenvergewaltigt werden und ganze Weltregionen mit Krieg überzogen werden?

Zu einer Demokratie gehören Bürger, die erstens Empathie für ihre Mitbürger empfinden, die zweitens gesellschaftswissenschaftlich gebildet sind und sich unabhängig von Religionen, Ideologien und Zeitgeist eine eigene Meinung bilden und vertreten können und die drittens eine gesicherte finanzielle Lebensgrundlage haben. Sind diese drei Dinge nicht oder nur ungenügend gegeben, besteht immer die Gefahr, dass diese Menschen irgendwelchen Radikalen nachlaufen. Meiner Meinung war das eine der Ursachen für faschistische, faschistoide oder kommunistische Bewegungen.

Bei ISIS-Leuten ist weder die Empathie für andere Menschen noch eine unabhängige Sicht auf die Dinge der Welt vorhanden. Und dies bei prekären Lebensverhältnissen mit wenig Aussischt auf Besserung der persönlichen Lebenssituation. D.h. solange ISIS und ähnliche Organisationen existieren, wird es keine Demokratie und auch keine Ansätze von Demokratieprozessen in den betreffenden Regionen geben. ISIS und ähnliche Organisationen müssen zuerst zerschlagen werden.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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RE: Faschismus als Irrweg einer jungen Demokratie? - Sansavoir - 30.10.2014 00:25

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