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Große Veränderungen seit Mitte der 90er Jahre:
22.11.2014, 11:40
Beitrag: #5
RE: Große Veränderungen seit Mitte der 90er Jahre:
Ich hab anfangs der 90er noch einen uralten IBM-Computer gehabt (Baujahr Mitte der 80er), den ein Bekannter von der Uni Augsburg losgeeist hat, als er dort ausgemustert wurde.
Ein IBM-PC-Klon von NCR ohne Festplatte, mit zwei 5 1/4-Zoll Laufwerken, 56K Arbeitsspeicher und DOS 1.irgendwas, aber schon mit Farbbildschirm.
Die Tastatur war separat, alles andere in einen geschätzt 30 Kilo schweren Klotz zusammengebaut. Der wurde später von mir mal mit dem Auto nach München gekarrt, wir brauchten für Filmaufnahmen einen alten PC, da kam meiner gerade recht... Smile
Steht heute noch in meinem alten Kinderzimmer rum.. SmileSmile
(was is sowas eigentlich mittlerweile wert? Das Deutsche Museum hat was ähnliches...)

Mit Beginn des Studiums wurde klar, das geht so nicht, also einen 286er her mit 20 MB Festplatte und Windows 3.11. Reicht, dachte ich mir. Nach 5 Jahren permanenten Ausbaus hatte der PC etwa 750 MB Festplatte (auf drei Festplatten verteilt, eine neue Grafikkarte - und war am Ende. Neuer PC her, diesmal ein 486, der nach und nach auch wieder aufgerüstet wurde zum Pentium II. Am Ende mit 1,5 GB an Festplattenspeicher. Damit habe ich mein Studium bestritten.

Ich hab mich also von 1990 bis etwa 2000 von von der Taktfrequenz um das 12fache gesteigert (mindestens, was der IBM an Taktung hatte, weiß ich gar nicht...), von der Festplattenkapazität um das 1000fache. Und dabei war ich immer am unteren Ende der grade verfügbaren Skala...aus Kostengründen...

Weitere Techniksprünge, die man heutigen Jugendlichen erst mal erklären muss:
Telefone. Mein erstes Handy hab ich vom Job her bekommen, ein Nokia 20irgendwas, ein Knochen in grellgelb, der kaum in die Hosentasche passte. Das war 2000. Mein erstes eigenes Handy kam zwei Jahre später, von Siemens (ja, die haben mal Handys gebaut...), dann kam ein Klapphandy, wieder von Siemens, das auf dem Parkplatz runterfiel und von einem Auto überrollt wurde. Ich wusste, nie wieder ein Klapphandy (ging dauernd das Display kaputt), heute hab ich bewusst ein Handy, das noch echte Tasten hat und einen kleinen Touch-Bildschirm. Dafür ist es aber auch winzig klein - im Vergleich zu modernen Smartphones. Von der Größe des Handys her hab ich mich seit Mitte der 2000er nicht mehr so sehr verändert. Anfang der 2000er war es auch noch ein großer Luxus für mich, ein schnurloses Telefon zu kaufen. Etwa 2005 kam ein neues Telefon her, mit zwei (!) Handteilen. Das gibt jetzt langsam den Geist auf. Wer kann sich heute noch vorstellen, ein Telefon mit Kabel am Handteil zu benutzen?!? Im Büro vielleicht, aber zu Hause? Und sich echte Lieder statt eines Klingeltons anzuhören, das war 2000 auch noch utopisch. Wer sich heute den damals klassischen Nokia-Klingelton runterlädt, gilt als Technikromantiker...

Stichwort Autos: Anfang 2000 fuhr ich einen Golf II in tornadorot mit 55 PS. War damals schon alt, aber gehörte noch zum Straßenbild. Das hat sich erst mit der Abwrackprämie geändert *grrrrrr*
Seit Mitte der 90er versuchten Audi und BMW, in der "Golf-Klasse" Fuß zu fassen. Bei Audi gab´s den ersten A4, der den 80er ablöste. Vollverzinkung, ein Sicherheitssystem namens Procon-ten, das waren damals ddie technischen Vorsprünge von Audi, bei BMW versuchte man sich daran, das Design auf neue Füße zu stellen; der E36 hatte relativ radikal mit der alten Doppelschinewerfer-Linie gebrochen, der E46 wurde rundgelutscht, der 5er (E39) wurde dem 3er und dem 7er immer ähnlicher. Technisch blieb noch alles relativ beim Alten. Auch bei Mercedes und VW. Mercedes versuchte sich seit Mitte der 90er auch in der Golf-Klasse, allerdings mit einem revolutionär neuen Konzept, der A-Klasse, die gleich mal umkippte und dafür sorgte, dass ESP in der Golf-Klasse Standard wurde. Damit begann aber auch der elektronische Wettlauf zwischen den Marken.
Nach und nach wurden die ganzen Assistenz-Systeme eingeführt, ohne die ein heutiges Auto kaum noch fahrbar wäre. Ich kann mich noch an meine erste Probefahrt mit einem damals neuen Polo erinnern, der schon ABS hatte. Die Spannung, mit der ich die erste (Test-)Vollbremsung durchführte! Unbezahlbar...

In den letzten 10, 15 Jahren wurde das Auto zum rollenden PC, Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Davor tat sich da relativ wenig, die Verbesserungen an Fahrwerk und Motoren waren rein technisch-mechanisch. Aber schon 1989 hatte Audi mit dem ersten TDI einen Motor auf den Markt gebracht, der zwar nicht der erste Direkteinspritzer-Diesel in einem PKW war (da waren sage und schreibe Fiat und Austin schneller), aber erst der Audi-TDI brachte dem Konzept den Durchbruch. Seitdem geht die Verbrauchsspirale nach unten. Auch der Leichtbau wurde in den 90ern für die Großproduktion tauglich gemacht, auch hier war wieder Audi mit seinen Alu-Autos A2 und A8 Vorreiter.

Die neueste Entwicklung: Das Elektroauto. Ich prophezeie: Auch das werden wir uns in 10 Jahren die Augen reiben, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Ich werde dann hoffentlich immer noch mein jetziges Auto fahren, das wird dann aber schon als Youngtimer gelten, mit seinem Nur-Benzin-Motor... Wink

VG
Christian
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RE: Große Veränderungen seit Mitte der 90er Jahre: - 913Chris - 22.11.2014 11:40
Von der Kasette zum MP3 Format: - WDPG - 22.11.2014, 12:43
RE: Von der Kasette zum MP3 Format: - WDPG - 23.11.2014, 11:39

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