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Die Geschichte der Burgunder
24.02.2015, 06:54
Beitrag: #3
RE: Die Geschichte der Burgunder
2. Teil

Die Burgunder zwischen 407 und 436

An den Ereignissen zum Jahreswechsel 406/407 hatten die Burgunder zwar keinen direkten Anteil, aber sie nutzten danach die Situation, um wie Vandalen, Sueben oder Alanen über den Rhein nach Gallien zu setzen. Nachdem Konstantin III. 407 in Britannien zum (Gegen-)Kaiser ausgerufen wurde, schloss er auch Soldverträge mit Burgundern, die in linksrheinische Städte einquartiert worden. 411 wurde Konstantin III. besiegt und hingerichtet, aber noch im gleichen Jahr gelang es dem gallo-römischen Usurpator Jovinius sich mit Hilfe des Alanenfürsten Goar und des Burgunders Gundahar zum Kaiser auszurufen. Gundahar wurde als „phylarchos“ bezeichnet, was Stammesoberhaupt bedeutet. Als „phylarchos“ wurde auch Gundahars Zeitgenosse, der Westgote Alarich bezeichnet. Daraus kann man schließen, dass die Burgunder seit den 370er Jahren eine Entwicklung zum straff organisierten Stamm vollzogen haben. Dies war sicher eine Notwendigkeit infolge der zunehmenden Integration in die römische Politik.

Nachdem Jovinius 413 scheiterte, siedelte der legitime Kaiser Honorius die Burgunder als Föderaten beiderseits des Rheins an. Dies berichtete zumindest Prosper Tiro, eine andere Quelle gibt es darüber nicht. Trotzdem wird das Jahr 413 als Gründungsjahr des Ersten Burgundischen Reichs angesehen. Erstaunlich ist auch, dass Paulus Orosius um 417 schrieb, dass die Burgunder auf (linksrheinischen, römischen) Reichsgebiet zum Katholizismus übergetreten seien und nicht mehr wie Untertanen, sondern wie Brüder von den römischen Klerikern behandelt wurden. Ähnliches berichtete 430 der Kirchenhistoriker Sokrates Scholasticus, der über 3000 „freie“ (rechtsrheinische) burgundische Krieger schrieb, die von Hunnen hart bedrängt nach Gallien auswichen und dort von einem Bischof getauft wurden. Nach der Taufe schlugen sie Oktar, den Onkel Attilas. Letztere Überlieferung war sicher propagandistisch überspitzt, belegt aber auch, dass ein Teil der Burgunder bereits während des ersten Reiches zum Katholizismus konvertierten. Das Stammesoberhaupt Gunter/Gundahar war aber Arianer, ebenso die wohl meister Burgunder unter seiner Herrschaft. Zentrum seines am Mittelrhein gelegenen Reichs war sicher nicht Worms, sondern irgendein anderer Ort in der Nähe von Worms. Aber auch diese Fragen sind nicht eindeutig geklärt.

Im Wesentlichen war das Verhältnis der Burgunder zu den Römern gut. Deswegen ist der brutale Untergang des ersten Burgunderreiches schwer zu fassen, vielleicht ist dies ein Grund für den Fortbestand des Reiches in Sagen und Mythen. Zwar eskalierte die im Jahr 435 bereits vorher angespannte Situation zwischen Gunter/Gundahar und dem römischen Heermeister Aetius. Die Gründe für die plötzliche Eskalation sind nicht genau bekannt, aber sie sind sicher zu erklären mit dem zunehmenden Druck der Hunnen auf die Burgunder und der fehlenden Bereitschaft der Römer, zwischen Hunnen und Burgunder zu schlichten. Jedenfalls rebellierte der Burgunderkönig gegen die als Einkreisung empfundene Politik, indem er in die römische Provinz Belgica I einfiel. Über die darauf folgenden Ereignisse gibt es unterschiedliche Überlieferungen. Laut Prosper Tiro unterlagen die Burgunder den zahlenmäßig überlegenen Römern und es wurde ein Friede geschlossen, der aber auch nur wenige Wochen hielt. Danach wurden Gunter/Gundahar mit seinem gesamten Volke von den Hunnen ausgelöscht. Hydiatus bezeugt dagegen „nur“ 20.000 Tote und die Chronica Gallica schreibt den Sieg nur Aetius und nicht den Hunnen zu. Da Aetius selbst bei Hunnen aufwuchs, ursprünglich auch ein Freund oder zumindest Sympathisant der Hunnen war und diese erst seit 440/441 als einen der Hauptgegner des Weströmischen Reiches betrachtete, kann man davon ausgehen, dass 435/36 entweder hunnische Söldner oder Hunnen unter Bleda das erste burgundische Reich vernichteten. Der Hunnenkönig Attila (Etzel) spielte keine Rolle bei der Vernichtung des Burgunderreiches, 435 stand er noch im Schatten seines älteren Bruders.

Es ist schon sehr erstaunlich, dass dieses kurzlebige Reich so lange in Mythen und Erzählungen weiterlebte, obwohl zeitgenössische Chronisten und Historiker aus dem 5. Jahrhundert sehr wenig über das erste Burgunderreich am Rhein berichten.

Die Entstehung des Zweiten Burgunderreichs im Jahr 443

Dass die Burgunder nach ca. 7 Jahren umgesiedelt wurden, hat sicher viele Gründe. Ein wichtiger Grund ist sicher die geänderte politische Lage in Nordafrika, wo 439 Geiserichs Vandalen Karthago erobert hatte und 442 der erst seit 435 bestehende Föderatenvertrag zwischen Vandalen, Alanen und Westrom aufgelöst wurde und die staatliche Unabhängigkeit des Vandalenreichs anerkannt werden musste. Auch der Macht- und Generationswechsel im Hunnenreich trug sicher zum Kurswechsel bei. Aetius beginnende Feindschaft zu den Hunnen ist sicher der Hauptgrund, dass die Burgunder ihre neuen Siedlungsgebiete in der Sapaudia erhalten hatten. Ein Beweis für den Kurswechsel in der Hunnenpolitik ist auch, dass seit 441 keine neuen hunnischen Söldner für die römische Armee rekrutiert wurden.

Die Sapaudia ist fast identisch mit dem historischen Savoyen. Bereits um 500 umfasste der Siedlungsraum der Burgunder die gesamte Provinz Lugdunensis I, Teile der Maxima Sequanorum, den Norden der Viennensis, Narbonnensis II, der Alpes maritimae und Alpes Graia. Vereinfacht ausgedrückt, das Burgunderreich umfasste inzwischen Gebiete des heutigen Burgunds, der heutigen Franche-Comté, der Provence und die heutige französische Schweiz. Das ist schon eine erstaunliche Leistung, denn um 443 wurde das Volk der Burgunder auf nur 25.000 Personen geschätzt, einschließlich der 5.000 Krieger. Dass so wenige Personen ein relativ großes Gebiet mit 32 Civitas beherrschen bzw. kontrollieren konnten, zeigt auch, dass die Burgunder, wie auch andere Germanen, staatliche Strukturen geschaffen hatten. Die römischen Beamten mussten gut mit den Burgundern ausgekommen sein. Der Dichter Sidonius Apollinaris aus Lyon beschrieb die Burgunder um 470 einerseits überheblich als nach Knoblauch, Zwiebeln und ranziger Butter stinkende Barbaren, andererseits lobte er die burgundische Königsfamilie als die mildesten Barbaren unter denen Gallien je gelitten hatte.

Gundowech und Chilperich (443 bis 480)

Über die Herkunft Gundowechs/Gundioch und Chilperich I. gibt es unterschiedliche Ansichten. Ein Teil der Historiker gehen davon aus, dass beide Söhne von Gunter/Gundahar waren. Ein anderer Teil nimmt an, dass beide nur Neffen Gunters waren und die Söhne von dessen älteren Bruder Gislahar sind. Gislahar war der zweite bzw. mittlere Sohn, Gunter/Gundahar war der dritte bzw. jüngste Sohn eines Mannes namens Gibica. Der älteste Sohn des Gibica hieß Godomar. Einige Historiker nennen die Dynastie deshalb Gibikunger, obwohl es auch Überlieferungen gibt, die Gundowech/Gundioch und Chilperich als Vertreter einer neuen Dynastie westgotischer Herkunft beschreiben. Viel wichtiger erscheint mir aber, dass beide nicht nur als Stammesoberhäupter bzw. Könige der Burgunder, sondern auch Heermeister Galliens wurden.

Im Jahr 451 bestanden die Burgunder an der Seite Westroms unter Aetius und den Westgoten unter Theoderichs I. die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Hunnen unter Attila. Die burgundischen Könige Gundowech/Gundioch und Chilperich I. erwiesen sich als intelligente Politiker und Diplomaten. Der Tod von Attila und das darauf folgende Auseinaderbrechen des Hunnen-Verbandes nach 453 sowie der Tod von Aetius 454 und Valentinian III 455 erweiterte den Aktionsraum der Burgunderkönige. Sie unterstützten 455 die Kaiserproklamierung des Avitus von Arles ebenso wie den Kriegszug der Westgoten gegen die Sueben 456. Mit Duldung der Westgoten eroberten die Burgunder nach der Absetzung des Avitus und vor der Machtübernahme von Rikimer und Kaiser Majoran Lyon.
Zwar forderte Majoran die Rückgabe Lyons, aber nach dessen Ermordung war das Thema erledigt. Gundowech/Gundioch heiratete Rikimers Schwester und wurde 463 Heermeister für Gallien, ein Amt, das nach seinem Tod im Jahr 473 sein Bruder Chilperich übernahm. Gundowech residierte bis zu seinem Tod in Lyon, Chilperich regierte von Genf aus. Er starb 480 ohne Nachkommen. Dies erleichterte die Machtübernahme der Söhne Gundowechs.

Gundobad und Godegisel (480 bis 516)

Gundowechs ältester Sohn Gundobad wurde in Rom von Rikimer erzogen, nach dessen Ermordung im Jahr 472 nahm er den Titel „Patricius“ an und versuchte sich als Kaisermacher. Da sein Kandidat Glycerius, den er im März 473 in Ravenna zum Kaiser ausrief, vom oströmischen Kaiser Leo I. nicht anerkannt wurde und von Nepos 474 gestürzt wurde, entschloss er sich von Italien nach Gallien zurückzukehren. Dort gestaltete sich die politische Situation für die Burgunder schwierig, da im Jahr 476 die Westgoten die Provence besetzten und somit dem Zugang zum Mittelmeer abriegelten. Als katastrophal für die Burgunder erwies sich der Untergang des Weströmischen Reichs, von dessen Prestige als Patricius und Heermeister für Gallien das burgundische Königtum enorm profitierte. Odoaker, der neue Machthaber in Italien, unterstützte die Westgoten, dessen Eroberungen in der Provence er bestätigte. Damit stellte er sich eindeutig gegen die Interessen der Burgunder. Die Burgunder erhofften sich nun ein Schutzbündnis mit dem Oströmischen Reich, das aufgrund dessen eigener Probleme nicht gewährt wurde. Ebenso erwies sich die Annäherung an das Reich des Syagrius nicht als dauerhaft, da dieses Reich im Jahr 486 dem Ansturm der Franken unter Chlodwig zum Opfer fiel.

Gundobad und seine drei Brüder Godegisel, Godomar II. und Chilperich II. versuchten nach dem Tod ihres Vaters die Macht über das Reich oder zumindest über Teilreiche zu übernehmen. Dies gelang ihnen nicht, nur Gundobad gelang es als eine Art Kronprinz seines Onkels zu agieren, seine Brüder mussten sich als Titular-Unterkönige begnügen. Godomar II.. und Chilperich II. starben bereits 476/477, also vor ihrem Onkel. Über Chilperich II. berichtet Gregor von Tours, dass er gemeinsam mit seiner Frau in einem Brunnen ertränkt wurde. Ihre Tochter Chrodechild musste bei der Ermordung ihrer Eltern zusehen. Sie wurde dann von ihren Onkel Godegisel erzogen und heiratete später den Frankenkönig Chlodwig. Als Witwe stiftete sie 523 ihren Sohn Chlodomer an, das Burgunderreich anzugreifen.

Nach dem Tod Chilperichs I. herrschten dann dessen Neffen Gundobad und Godegisel. Beide waren miteinander verfeindet. Im größeren Teil Burgunds (Lyon) herrschte Gundobad, im kleineren Teil (Genf) Godegisel. Ihre Feindschaft ging soweit, dass Godegisel sich mit den Franken verband, sein Bruder Gundobad sich dagegen mit den Westgoten verbündete. Godegisel und Chlodwig besiegten im Jahr 500 bei Dijon Gundobad, dieser konnte nach Avignon flüchten, von dort aus kehrte er mit Unterstützung der Westgoten wieder zurück. Er besiegte seinen Bruder und ließ ihm ermorden.

Gundobad erkannte, dass Burgund nach dem Sturz Odoakers im Jahr 493 in eine gefährliche Lage zwischen Franken, West- und Ostgoten geriet. Um dies auszugleichen betrieb er eine raffinierte Heiratspolitik. Sein Thronfolger Sigismund wurde mit Ariane Ostrogota, der Tochter des Ostgotenkönigs Theoderich den Großen verheiratet. Und seine Nichte Chrodechild heiratete den Frankenkönig Chlodwig. Außerdem lavierte Gundobad geschickt zwischen den beiden bedeutenden Herrscher seiner Zeit. Er ist sich auch nicht zu schade, die Seiten zu wechseln. So kämpfte er 507 an der Seite Chlodwigs gegen die Westgoten, dessen König Alarich II. in der Schlacht von Vouillé fiel. Damit endete das Tolosianische Reich der Westgoten, ihre Hauptstadt wurde von Toulouse nach Toledo verlegt. Das neue Reich der Westgoten wird nach der Hauptstadt Toledanisches Reich genannt. Faktischer Herrscher des Westgotenreiches ist auch Theoderich der Große, der das Reich aber nie selbst betrat und durch ihm loyale Statthalter regieren lässt. Diese Personalunion führt nicht zur Vereinigung beider Reiche, nach dem Tode Theoderichs gehen beide Reiche wieder eigene Wege. Eine Frage besteht, was wäre geschehen, wenn die Burgunder nicht mit den Franken paktiert hätten, sondern weiterhin mit den Westgoten verbündet geblieben wären?

Lex Gundabada und Lex Romana Burgundionium

Die Lex Gundobada kann man als Kriterium eines burgundischen Staatsbewusstseins betrachten. Das Gesetzbuch wurde sicher nach dem Vorbild des 475 fertig gestellten westgotischen Codex Eurici geschaffen und es sind davon mehrere Handschriften aus der Zeit Gundobads und seines Nachfolgers Sigismund überliefert. Das Gesetzbuch umfasst 88 Titel, die überarbeiteten Version unter Sigismund bereits 105. Maßgeblicher Jurist bei der Erstellung des Werkes war Syagrius von Laon, der bereits die Westgoten beriet. Deshalb sind einige Titel des westgotischen Codex Eurici und der Lex Gundobada identisch oder ähnlich. Das Gesetzeswerk ist nicht nur als burgundisches Volksgesetzbuch zu sehen, sondern auch als Werk, in dem die burgundische Staatsstruktur festgelegt wurde.

Die Lex Romana Burgundionium war für den römischen Bevölkerungsteil geschaffen. Es ist das erste Werk, in dem ein germanischer Herrscher die Angelegenheiten der Römer gesetzlich zu regeln versucht. Gundobad übernahm sowohl römisches, als auch germanisches Recht. Dies kann man als Versuch ansehen, den Dualismus zwischen arianischen Burgundern und katholischen Römern zu entschärfen. Germanische Elemente wurden im Eigentums- und Erbrecht übernommen, im Strafrecht überwogen dagegen römische Regelungen. Ein wichtiger Punkt ist auch der als „pactum“ bezeichnete Abschnitt. Dort wird geregelt, dass ein Erlass vom König und den Grafen, als Vertreter des Volkes, unterzeichnet werden muss. Damit verpflichten sich beide Seiten gegenseitig die Einhaltung des Rechts als pactio, also als Vertrag. Ob man nun von einem aristokratischen Charakter eines Volkskönigtums sprechen kann, ist sicher Ansichtssache.

Typisch für Gundobads Gesetzgebung war die Verschmelzung von Zivil- und Militärrecht. Als wichtigste Säule des Staates erwiesen sich nach der Gesetzgebung die 31 bzw. 32 Grafen (comes), die in den Civitas residierten. Das burgundische Recht konnte sich bis ins Mittelalter behaupten, im 9. Jahrhundert wurde es noch von Agobard von Lyon bekämpft.

Sigismund und Godomar III. (516 bis 534)

Sigismund und Godomar III. waren die Söhne Gundobads. Sie wurden als Folge des Bündnisses mit den Franken zwischen 502 und 507 katholisch getauft. Ihr Vater blieb aber arianisch. Das war politisch begründet, da er zwischen den Franken und den beiden Gotenreiche lavieren wollte. Sigismund und Godomar III. hatten nicht diese Möglichkeiten zum Lavieren, sie mussten unter Druck ihr katholisches Bekenntnis beibehalten. Obwohl die beiden Könige katholisch waren, bedeutete dies nicht, dass die Burgunder zum Katholizismus konvertieren mussten.

Für Staat und Kirche bedeutete das, dass burgundischer Staatsapparat und römische Kirche zwei voneinander unabhängige Institutionen blieben, die sich infolge der königlichen Ausgleichspolitik gegenseitig respektierten. Religionsverfolgungen und Mischehenverbot wie bei den Vandalen und Westgoten hat es bei den Burgundern nicht gegeben. Eine Besonderheit war, dass Sigismund als Katholik de jure das Oberhaupt der arianischen Landeskirche war.

517 verheiratete Sigismund seine Tochter mit dem fränkischen Teilkönig Theuderich, dem ältestesten Sohn Chlodwigs. 523 stürzte Sigismund das Burgunderreich in eine gefährliche Krise. Da er seinen ältesten Sohn Sigerich verdächtigte, eine Verschwörung gegen ihn zu planen, ließ er ihn hinrichten. Dies stieß auf Unverständnis bei Sigismund Verbündeten Theoderich den Großen, der ihm jegliche Unterstützung entzog. Dies nutzte der fränkische Teilkönig Chlodomer, der auf Anstiften seiner Mutter Chrodehild das Burgunderreich angriff und Sigismund sowie dessen Ehefrau und Kinder gefangen nahm. Über das Ende Sigismunds berichtete Gregor von Tours, dass Sigismund, seine Ehefrau und seine beiden anderen Söhne zuerst in Orleans eingekerkert und dann getötet wurden. Ihre Leichen wurden danach in einen Brunnen geworfen. Dies ließ Chlodomer als Rache für die Ermordung seines Großvaters mütterlicherseits Chilperich II. im Jahr 477 ausführen.

Noch im 6. Jahrhundert entstand die Sigismundlegende, in der erstmals ein germanischer König liturgisch verehrt wurde. Weitere „heilige Könige“ waren Guntram († 593), König des fränkischen Burgund, Oswald († 642), König von Northumbria und der fränkische König Dagobert II. († 679). Sie alle stehen stellvertretend für die Verchristlichung des germanischen Königtums und der Entstehung eines germanisch-christlichen Herrscherideals.

Über Sigismunds Nachfolger Godomer III. gibt es nicht viel zu berichten. Er kehrte an der Seite der Ostgoten wider nach Burgund zurück. Er besiegte noch im Jahr 524 Chlodomer, der in der Schlacht von Vézeronce fiel. Seine Herrschaftszeit blieb bedeutungslos, vor allem nach dem Tod Theoderichs des Großen verschlechterte sich die Situation des Burgunderreichs. 532 unterlagen die Burgunder in der Schlacht von Autun. Damit wurde der im Jahr 534 vollzogene Untergang des Burgunderreiches eingeleitet. Godomer III. starb noch im gleichen Jahr.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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