Die Geschichte der Burgunder
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11.03.2015, 15:21
Beitrag: #40
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RE: Die Geschichte der Burgunder
(09.03.2015 21:24)Suebe schrieb: Ich habe chon mehrfach darauf hingewiesen. Es gab bei der Errichtung der germanischen Völkerwanderungsreiche das System der hospitalitas. Danach wurden Land und Leute (!) nach einem bestimmten Verhältnis zwischen Alteigentümern und germanischen Neusiedlern aufgeteilt. Das geschah in der Regel so, dass zwei Drittel des bebauten Landes an die germanischen Föderaten fielen, ein Drittel bei den alteingesessenen Grundbesitzern verblieb. Das zeigt deutlich, wie sich eine ganz dünne germanische Herrenschicht in den romanischen Ländern etablierte, die parasitär vom Ertrag der Bauern lebte, ohne selbst auch nur eine Hand zu rühren. Dass derartige Verhältnisse auf Dauer instabil waren, zeigt das Verschwinden der Reiche der Ostgoten, Westgoten, Langobarden, Gepiden usw. Nur dort, wo es gelang einen Ausgleich zwischen Eroberern und Eroberten herbeizuführen, konnten sich dauerhafte politische Systeme etablieren. Dafür ist das Frankenreich ein gutes Beispiel. (09.03.2015 21:24)Suebe schrieb: Die Vorstellung, dass große Germanenheere kämpfend Provinzen des Röm. Reiches eroberten, ist so gesehen jedenfalls falsch. Soweit dies versucht wurde, ging es daneben. Diese Formulierung erweckt einen falschen Eindruck. Bis es zu einer festen Ansiedlung mit germanischer Staatsgründung kam, zogen die germanischen Haufen raubend und plündernd durchs römische Reichsgebiet. Du hast oben ja schon darauf verwiesen. (09.03.2015 21:24)Suebe schrieb: Der blauäugige blonde Germane der, begleitet von der barbusigen Germanin, mit kämpfender Hand seinen Lebensraum erobert, ist ein Denkmuster des ausgehenden 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Vorstellung ist unausrottbar - wenn wohl auch heutzutage nicht mehr ganz so verbreitet. Allerdings: überwiegend blond werden sie nach zeitgenössischen Berichten wohl gewesen sein, barbusig vermutlich nicht. |
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