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Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter
29.02.2016, 18:22
Beitrag: #13
RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter
(29.02.2016 14:09)Dietrich schrieb:  
(26.02.2016 19:36)Suebe schrieb:  Die Kleinteiligkeit Südwestdeutschlands wird gemeinhin mit den Staufern in Verbindung gebracht, Die, um sich Unterstützung für verschiedenste Zwecke zu "erkaufen"
ihr "Hausgut" peu a peu verschleudert hätten.

Die unglaubliche Zersplitterung SW-Deutschlands ist vor allem dem Untergang der Staufer geschuldet, deren gesamte Allode und Lehnsherrschaften quasi "herrenlos" wurden. Das in dieser Phase besonders schwache deutsche Königtum war nicht in der Lage, die erledigten Lehen an sich zu ziehen. Somit entstand die ungeheure Fülle von kleinen und kleinsten Territorien, viel stärker, als z.B. im Norden oder SO des Reichs.

(26.02.2016 19:36)Suebe schrieb:  Grund für diese Zergliederung, die allem nach im ganzen Reich festzustellen ist, keineswegs auf Franken, Schwaben oder Sachsen begrenzt war, muss aber ein Wechsel in der Rechtsauffassung gewesen sein.

Der Prozess der Territorialisierung erfasste das gesamte Rech, wobei manche Refionen stärker aös andere davon betroffen waren. So war der SO mit Bayern erheblich weniger von der territorialen Zersplitterung erfasst, als der SW.

(26.02.2016 19:36)Suebe schrieb:  Dass diese Territorialrechte (die sich idR aus einem ganzen Bündel unterschiedlister Rechte zusammensetzten) zu vererben, zu verkaufen und zu "verleihen" waren.

Der moderne Territorialstaat ist nicht von heute auf morgen entstanden, sondern das Produkt einer längeren Entwicklung. Nimmt man es genau, hat er sich sogar bis zum Ende des Alten Reichs nicht überall vollständig durchsetzen können, da Partikel alter Gewalten und Herrschaftsansprüche lebendig blieben.


Also ganz so ist es nicht.
Es gab in den 1230er Jahren insgesamt 3 "Reichsgesetze" die sich faktisch zu einer ersten geschriebenen Reichsverfassung ergänzten.
Darin wurden unter anderem genau die genannten Punkte geregelt.

Zur Zeit der Regierung Rudolf von Habsburgs wurde dann Friedrich II, als letzter legitimer Kaiser und König vor Rudolf festgelegt, maW Belehnungen und Rechtsgeschäfte der diversen Könige dazwischen wurden allesamt für ungültig erklärt.
Rechte, Güter, Territorien mussten wieder herausgegeben werden
Das ist auch der Punkt wo die Geschichte der beiden württ. Linien entscheidend auseinander geht. (der Einfachheit halber) Stuttgart hat sich schließlich arrangiert, und hat als Territorialherrschaft überlebt, wenn auch etwas gerupft.
Grüningen hat die militärische Konfrontation gesucht, hat Freiheit, Leben, Vermögen und die Territorialherrschaft eingebüsst. Der Grüninger Graf starb in der Gefangenschaft auf dem Asperg.

Die Staufer, insbesondere Friedrich II., haben sich als er seine Legitimation verloren hatte, zu allerlei "ungeschickten" Handlungen hinreißen lassen, die die Entwicklung sicher beschleunigten.
Letztlich aber eine Entwicklung die in der Zeit lag, die längst schon begonnen hatte.

Das Reich war durchaus handlungsfähig, und hat auch gehandelt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter - Suebe - 29.02.2016 18:22

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