Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen?
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14.08.2016, 05:47
Beitrag: #30
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RE: Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen?
Ich habe das Buch selbst auch noch nicht gelesen, könnte mir aber vorstellen, dass es in diesem konkreten Fall vielleicht auch von der Umsetzung abhängt. Wenn es so umgesetzt ist, wie es Aguyar als Möglichkeit beschreibt, nämlich als handlungstragendes Detail, das mit Blick auf die zeitlichen Umstände, soweit über sie einiges vorliegt, was gesichert scheint, durchaus glaubwürdig wäre und keineswegs im Widerspruch zu dem steht, was über eine historische Figur bekannt ist, könnte ich mir vorstellen, dass das Ganze mich persönlich gar nicht stören würde: ein Jan Hus, der z. B. in seiner Jugend da eine Erfahrung gemacht hat, wäre jedenfalls vorstellbar.
Mein Verdacht (da kann ich allerdings falsch liegen), ist allerdings, dass diese Idee nur verwendet wurde, um so zusagen den Schluss, der hier nun einmal nicht kein Happyend sein kann, abzumildern. Eine weitere Möglichkeit, die vielleicht den Ärger des Rezensenten erklären könnte, wäre, dass die weibliche, offensichtlich fiktive Hauptfigur letztlich nur eingeführt wurde, um eben dem Roman auch eine typische weibliche Hauptfigur á la "Vergolderin", "Wanderhure" etc. zu geben. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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