Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
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15.09.2012, 18:23
Beitrag: #38
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RE: Ist das Judentum in Deutschland wirklich gefährdet?
(15.09.2012 16:07)Bunbury schrieb: Im Kindesalter ist es gar nicht so schmerzhaft wie für Erwachsene.Das schon mal vorneweg.So ungefähr bin ich vor ein paar Wochen auch gestartet. Was die Verbreitung der Phimose bei Jungs im Kleinkindalter angeht, hast du recht, da kenne ich ähnlich viele Fälle und Probleme. Außerdem habe ich dein Argument als Erklärung für die Entstehung des Beschneidungsritual verstanden. Der Brauch der Beschneidung muß älter sein als die beiden Religionen, mit denen er in der aktuellen Diskussion zusammengebracht wird. Ich könnte mir vorstellen, dass es neben dem Hygieneaspekt weitere Gründe gibt, die führen an dieser Stelle jedoch zu weit. Da wir ja ein offenes Forum sind, verlinke ich die Diskussion im GW-Forum: http://geschichte-wissen.de/forum/viewto...=87&t=3293 Wer Lust hat, kann es lesen, wer nicht, dem sei gesagt, dass auch diese Diskussion kein Konsensende gefunden hat. Mich hat sie aber weitergebracht, nicht unbedingt die einzelnen Beiträge sondern die gedankliche Beschäftgung mit den verschiedenen Argumenten. Ich bin nach wie vor dagegen, Beschneidungen von Jungen aus religiösen Gründen unter Strafe zu stellen. Das ist der falsche Weg und treibt nur in die Opposition. Die Diskussion ist jedoch gut und wichtig, wenn sie im Sinne des Kinderschutzes geführt wird. Wir wissen heute mehr um psychische Auswirkungen von frühkindlichen Erlebnissen, wir sollten aber die "Kirche im Dorf" lassen. Jugendämter und andere Behörden sind heute schon überfordert, Kinder vor Verwahrlosung und körperlicher Mißhandlung zu schützen. Ein religiöser Brauch wie die Beschneidung ist verglichen damit harmlos. Wenn die Diskussion in der richtigen Weise geführt wird, ohne Zwang, Strafen und Diffamierung des religiösen Empfindens der Eltern, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es bei modernen moslemischen und jüdischen Eltern zu einem Umdenken kommt. Schließlich wollen die genauso wie alle anderen Eltern nur das beste für ihr Kind. Die sich abzeichnende Regelung, die Beschneidung mit Lokalanästhesie von Fachkräften straffrei zu lassen, halte ich für einen Weg in die richtige Richtung. |
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