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Wie deutsch sind die Schweizer?
12.10.2016, 11:59
Beitrag: #10
RE: Wie deutsch sind die Schweizer?
(11.10.2016 19:26)Suebe schrieb:  Auch die Schweiz ist, so wie wir sie kennen, erst im 19. Jahrhundert entstanden.
1848 hatten sie noch einen solenen Bürgerkrieg. Auch mit den Preussen haben sie zdZ fast noch die "Waffen gekreuzt". Die deutschen 48er Flüchtlinge in der Schweiz mussten sich für den Fall eines "preußischen Krieges" verpflichten Militärdienst zu leisten.
Bei Gottfried Keller ist zu den Innerschweizer "Kleinkriegen" dieser Zeit etliches zu lesen.

Überhaupt hat die Schweiz auch unter Religionsstreitigkeiten noch bis in die jüngste Zeit gelitten.
Vielleicht ist dem einen oder anderen hier ja bekannt warum es zB zwei Basel gibt.

Dann ist der 3nd Titel hier natürlich noch missverständlich, die Welschschweizer sprechen nicht mal einen deutschen Dialekt.

Das ist alles richtig. Die Schweiz entstand erst 1848, auch wenn das hier bei uns Einige nicht warhaben wollen. Und auch die regliösen Kriege und Auseinandersetzungen bewegten sich alle auf europäischem Niveau.

Bei den von Dir resp. von Keller zitierten "Kleinkriegen" handelt es sich um sogenannte "Freischarenzüge" der radikalen Liberalen, welche letztendlich massgeblich für die Entstehung der Schweiz von 1848 waren. Dafür mussten die Liberalen aber vorher noch den ebenfalls von Dir zitierten Bürgerkrieg gegen die "Konservativen" (deckungsgleich mit den katholischen Orte) gewinnen. Dieser Bürgerkrieg ist in der hist. Lektüre unter dem Begriff "Sonderbundskrieg" zu finden - der Name bezieht sich auf den Umstand, dass sich katholischen/konservativen Orte mit dem mittelalterlichen "Erzfeind" Habsburg (also Österreich) verbündet hatten.

Der von Dir erwähnte Konflikt mit Preussen ist als sogenannter "Neuenburger Handel" in die Geschichte eingegangen, wobei es um die Zugehörigkeit von Neuenburg, franz. Neuchâtel, ging. Neuenburg war seit dem Spätmittelalter ein Verbündeter der Eidgenossenschaft und im 19. Jahrhundert ein Kanton der Schweiz, gleichzeitig aber auch ein preussisches Fürstentum - die Hohenzollern hatten dieses durch Einheirat irgendwann einmal geerbt (müsste ich jetzt nachsehen, wann das war).

Was aber die Trennung von Basel angeht, so bist Du auf dem Holzweg. Dies war kein religöser Konflikt, denn beide Teile waren reformiert resp. protestantisch. Es war ein eigentlicher Konflikt zwischen Stadt und Land. Die Bewohner der Landschaft fühlten sich in der Regierung untervertreten (was sie auch waren, denn aufgrund der Bevölkerungsanzahl hätten sie die Mehrheit im Rat einnehmen müssen). Zudem wurden die Bewohner der Landschaft in einzelnen Bereichen diskriminiert (welche das im Einzelnen waren, ist mir aber momentan nicht präsent). Hinzu kam, das ein Grossteil der Landschäftler strikte Liberale und Radikale waren, während die städtische Regierungsmehrheit ehre patrizial-monarchistisch eingestellt war (schon aus partikalren Intressen).
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RE: Wie deutsch sind die Schweizer? - Aguyar - 12.10.2016 11:59

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