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Kultur im Mittelalter/Völkerwanderung
04.12.2016, 20:45
Beitrag: #10
RE: Kultur im Mittelalter/Völkerwanderung
(04.12.2016 19:44)Dietrich schrieb:  
(03.12.2016 20:16)Paul schrieb:  Es gab alles weiterhin. Es wurden weiter Häuser gebaut - nunmehr mit Steinsockel o. ganz aus Stein, Tonwaren u. Glas hergestellt, Textilien aller Art, Schiffe, Eisenprodukte. Die Landwirtschaft behielt ihre Fruchtwechselwirtschaft bei und nahm dabei viele römische Anregungen auf.

Du kannst überall nachlesen, dass Köln und andere Städte im römischen Germanien im 4. und 5. Jh. schwere Zerstörungen erlitten.

"Nach dem Tod des Silvanus brachen Franken, Alemannen und Sachsen in breiter Front in Gallien ein und richteten schwere Verwüstungen an. Köln fiel nach zweimonatiger Belagerung den Feinden in die Hände und wurde nach zeitgenössischen Quellen mit Ausnahme eines Turmes zerstört ... 456 unternahm der Feldherr Ägidius einen letzten Versuch, Köln gegen die Franken zu verteidigen; die Kämpfe spielten sich bereits innerhalb der Stadt ab und hinterließen eine zerstörte Römerstadt."
(Handbuch der historischen Städten Deutschlands, Bd. 3 Nordrhein- Westfalen, S. 408)

(03.12.2016 20:16)Paul schrieb:  So breitete sich der Weinanbau aus. Die Fruchtwechselwirtschaft breitete sich unter dem Begriff Dreifelderwirtschaft aus. Mühlen wurden weiter betrieben. Der Deichbau entwickelte sich.

Du skizzierst die Entwicklung bis zum Hohen Mittelalter. Das war aber hier nicht die Ausgangsfrage. Beim Vorstoß der Germanen wurden alle römischen Gutshöfe links des Rheins audgelassen. Die römischen Gutsbesitzer wanderten ab, sofern sie nicht von den vordringenden Germanen erschlagen wurden, die Gutshöfe wurden von den Germanen geplündert, zerstört oder verfielen; es gab nirgendwo Kontinuität.
(vgl. hierzu: Jürgen Kunow, Die Militärgeschichte Niedergermaniens, in: Die Römer in Nordrhein-Westfalen, S. 27 f.)

Ein Rückgang der Bevölkerung auf die Hälfte in Köln ist ein drastischer Niedergang, aber kein totaler Ausfall. Die Ubier hatten Köln gegründet und Trier war eine Treverer Metropole, die germanisiert und romanisiert wurde. Die Gutshöfe wurden nicht weiter betrieben, aber die germanischen Bauern, die eine entwickelte Landwirtschaft hatten, nahmen weitere Inspirationen der Römer auf, insbesondere neue Kulturpflanzen. Für die germanischen Handwerker änderte sich wenig, ihre Produkte wurden mehr denn je nachgefragt, da weniger dazu importiert wurde. Der Fortzug betraf insbesondere Verwaltungsleute. Die Soldaten waren zum großen Teil Germanen, Straßen wurden schon vor den Römern gepflegt. Eine städtische Selbstverwaltung gab es auch schon vor den Römern. Vermutlich bestand neben der römischen Verwaltung eine parralele Stammesselbstverwaltung der Ubier u. Sugambrer. Es gab eine starke Händlerschaft der Ubier, welche die römischen Händler leicht kompensieren konnten. Der Handel mit Rom wird aber gelitten haben.

Das römische Germanien verlor in den Großstädten etwas Einwohner, die anderen Teil Germaniens gewannen an Einwohnern.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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RE: Kultur im Mittelalter/Völkerwanderung - Paul - 04.12.2016 20:45

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