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Die Goldene Horde: ein russisches Trauma
29.12.2016, 23:59
Beitrag: #7
RE: Die Goldene Horde: ein russisches Trauma
(29.12.2016 17:07)Dietrich schrieb:  "Allerdings blieben die Mongolen stets staatstragend und fast alle führenden Persönlichkeiten waren mongolischer Abstammung."

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Horde

Dass mit fortschreitender Turkisierung auch turkstämmige Vertreter hohe Positionen erreichten, ergibt sich aus dem Assimilationsprozess.

Und weshalb wohl wurden dann gerade die Mongolen der Goldenen Horde als "Tataren" bezeichnet ? Die Tataren waren bereits nach der Niederlage gegen Temudschin ein Teil der Nomadenkonföderation - das war kein Assimilationsprozess. Die Tataren waren wie die Mongolen ein Nomadenvolk der Mongolei - aber turksprachig. Das gleiche gilt für die Keraiten.

Es war die Nomadenvereinigung aller Nomaden der heutigen Mongolei und deren Randgebiete, die Temudschin zum Kha-Khan und zum "Dschinggis-Khan" wählten und nicht nur die Mongolen. Gemäss der "geheimen Geschichte der Mongolen" war nicht der Stamm der Mongolen die Herrscherschicht sonder nur der Clan von Temudschin (Kijat). Etwas anderes hätten die anderen Nomaden auch gar nicht erst akzeptiert.

Unter dem Stichwort "Keraiten" geht auch Wikipedia bez. Herrscherschicht darauf ein - wenn Wikipedia bei der Goldenen Horde was anderes behauptet, so zeigt dies lediglich, dass die beiden Artikel nicht vom selben Autor stammen Smile

Auch aus Wiki - unter dem Stichwort Mongolisches Reich:

Zitat:
Zu einem großen Teil auf den unterschiedlichen Sprachen aufbauend werden für die Jahrzehnte vor Dschingis Khan fünf Ethnien als die mongolischen Steppengebiete dominierend identifiziert: Naimanen, Keraiten, Merkiten, Tataren und Mongolen, wobei die Merkiten und Mongolen mongolisch und die Tataren eine Turksprache sprachen und die Naimanen und Keraiten von manchen als Turkvölker qualifiziert werden. Diese fünf Gruppen waren miteinander aber auch untereinander oft in Konflikte verwickelt. Um 1123 wurden die Gruppen der mongolischen Steppengebiete von Kabul Khan geeint, doch ging dieses Reich bereits 1160/61 wieder unter.
Zitat-Ende

Ich kann mir vorstellen, dass die Vormachtsstellung des Clans von Dschinggis-Khan (Kijat-Clan) abgesehen durch seine Siege über die anderen Stämme auch mit seiner Abstammung zusätzlich legitimiert wurde. Temudschin galt als Urenkel von Kabul Khan. Also auch hier: nicht seine Zugehörigkeit zu den Mongolen gab Dschinnggis-Khan und seine Nachkommen die Legitimation, sondern die Zugehörigkeit zu ihrem Clan - so eine Art Adelsdynastie.

Viel später hat sich auch Timur Lenk (Timur der Lahme, auch Tamerlan) auf die Abstammung von Dschinggis Khan berufen (vermutlich unberechtigt) und nicht auf eine "mongolische Herkunft".
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RE: Die Goldene Horde: ein russisches Trauma - Aguyar - 29.12.2016 23:59

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